„Vergleichsportale sind zu teuer“: HUK-Coburg steigt aus Preisvergleichsseiten aus

Veröffentlicht: 27.09.2017 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 27.09.2017

Die HUK-Coburg, Deutschlands größter Autoversicherer nach Stückzahlen, verabschiedet sich von sämtlichen Preisvergleichsportalen. Gründe? Zum einen die Kosten, aber auch die zunehmende Kritik an den Seiten.

Car Insurance, Autoversicherung
© Andrey_Popov – shutterstock.com

Ersparnis direkt an Kunden weitergeben

 „Unsere Autoversicherungen zählen preislich zu den günstigsten im Markt. Um diese Preisposition nicht zu gefährden, haben wir uns dazu entschieden, auf die relativ teuren Vergleichsportale zu verzichten und uns dort nicht mehr listen zu lassen“, so das Statement von Klaus-Jürgen Heitmann, Vorstandssprecher der HUK-Coburg, zur Entscheidung, sich von dem vor allem bei Verbrauchern beliebten Vertriebsweg zu verabschieden. Statt bei Portalen eine hohe Vermittlungsgebühr zu bezahlen, hält Dr. Jörg Rheinländer, im Vorstand der HUK-Coburg zuständig für Autoversicherungen, es für sinnvoller, die Einsparung über günstigere Angebote direkt an Kunden weiterzugeben.

Neben der HUK-Coburg werden auch sämtliche Internet-Versicherer der Gruppe, die HUK24, nicht mehr auf den Vergleichsplattformen gelistet sein. Interessierte müssen die Informationen und Tarife direkt auf den jeweiligen Seiten der HUK-Coburg vergleichen.

Schlechtes Image von Preisvergleichsseiten

Rheinländer spart zudem nicht mit der Kritik an den Vergleichsportalen. Er weist darauf hin, dass es sich bei Angeboten, die preislich an der Spitze stehen, meist um abgespeckte Produkte handelt, bei denen wichtige Leistungen fehlen. Aber auch die Tatsache, dass Nutzer aktiv Filter bedienen müssen, um den zum Beispiel von der Stiftung Warentest empfohlenen Versicherungsschutz angeboten zu bekommen, findet er bedenklich. Gesonderte, für die Preisvergleichsplattformen erstellte Tarife sowie Tagespreise auf den Portalen und Tagesteilnehmer, die das Angebot verzerren, sind für ihn problematisch.

In diesem Sinne ist es nicht nur das Kostenargument, dass die HUK zum Ausstieg bei den Portalen bewogen hat. Die anhaltende Kritik sowie beispielsweise das Urteil des Münchner Landgerichts aus dem Juli 2016 haben an dem Image des Vertriebskanals gerüttelt.  „Vergleichsportale“, so Rheinländer, „gaukeln Vollständigkeit vor und erwecken so den Eindruck, das günstigste Angebot im gesamten Versicherungsmarkt zu finden. Aber weder überblicken sie alle Angebote im Markt, noch finden sich auf jeder Plattform dieselben Versicherer, noch bringt das Ergebnis der Suche immer das günstigste Resultat.“ Im Mai bemängelte zudem eine Studie des Verbraucherzentralen Bundesverbands Transparenz, Objektivität, Aktualität und Unabhängigkeit der Portale. 

 

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