Verbrauchervertrauen hoch, aber Anschaffungsneigung gesunken

Veröffentlicht: 07.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 07.03.2013

VerbraucherDie Verbraucherstimmung in Deutschland war im dritten Quartal dieses Jahres weiter gut. Die Verbraucher schätzten ihre Neigung, Konsumgüter einzukaufen, ihre persönliche finanzielle Situation und die Berufsaussichten in Deutschland nur wenig schlechter ein als im ersten Halbjahr 2011. Das sagt die internationale Studie „Consumer Confidence“ des Meinungsforschungsinstituts Nielsen aus. Unterdessen hat sich die Zahlungsmoral der deutschen Unternehmen im Oktober wieder erholt.

Das Verbrauchervertrauen lag dabei in Deutschland im europäischen Vergleich im oberen Drittel. „Speziell der stabile Arbeitsmarkt in Deutschland führt zu guten finanziellen Aussichten und damit zu einem sehr stabilen Verbrauchervertrauen“, sagte Nielsen-Marktforscherin Petra Kacnik. Die Hälfte der 500 befragten deutschen Internet-Nutzer (51 Prozent) hielten die allgemeinen Berufsaussichten für die kommenden zwölf Monate für gut oder ausgezeichnet. Ihre eigene finanzielle Situation schätzen dagegen „nur“ 44 Prozent positiv ein. So hält lediglich jeder Dritte (32 Prozent) den aktuellen Zeitpunkt für den richtigen, um sich Konsumgüter anzuschaffen, die er gerne haben möchte und braucht. Im ersten Quartal 2011 lag die Anschaffungsneigung noch bei 36 Prozent.

Die größte Sorge der Menschen sind der Umfrage zufolge steigende Wohnnebenkosten und die allgemeine wirtschaftliche Lage. Jeweils 13 Prozent der befragten Online-Nutzer gaben diese Punkte an. Nur sieben Prozent sorgten sich um die Arbeitplatzsicherheit und die Gesundheit. Andere Themen wurden seltener angegeben.

Wofür geben Verbraucher das Geld aus, das nach Deckung der Lebenshaltungskosten übrig bleibt? Die meisten (35 Prozent) wollen Schulden und Kredite zurückzahlen. Jeweils ein Drittel (33 Prozent) verplant das Geld für neue Kleidung und für Freizeitaktivitäten außerhalb der Wohnung. 29 Prozent würden in Reisen investieren, 20 Prozent in neue Technikprodukte. Ebenfalls jeder Fünfte (20 Prozent) gab allerdings auch an, gar kein Geld übrig zu haben.

Diejenigen, die den Rotstift ansetzen mussten, haben dies eigenen Angaben zufolge vor allem getan, indem sie billigere Lebensmittelmarken eingekauft haben (75 Prozent), seltener auswärts essen waren (68 Prozent) oder weniger Geld für neue Kleidung ausgegeben haben. Am Ende der Liste steht ein Verzicht bei Heimkino- und DVD-Ausgaben und beim Rauchen mit je 15 Prozent.

Derweil ist bei den deutschen Unternehmen die Zahlungsmoral wieder leicht gestiegen. Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erstellte D&B-Zahlungsindex stieg im Oktober auf den Jahreshöchstwert von 87,57. Damit haben knapp 4,03 der erfassten 4,7 Millionen Unternehmen in Deutschland ihre Rechnungen pünktlich bezahlt. Im August war der Index wegen der Schuldenkrise eingebrochen. Für die kommenden Monate rechnet D&B-Geschäftsführer Thomas Dold mit einer sinkenden Zahlungsmoral, da sich die Nervosität an den Finanzmärkten zunehmend auf die Unternehmen übertrage.

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.