Dating-Portale: Verbraucherschützer beklagen Masse an Fake-Profilen

Veröffentlicht: 16.01.2018 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 16.01.2018

In der Online-Welt liegen große Träume und Hoffnungen vieler Nutzer – gerade mit Blick auf die verschiedenen Dating-Portale wünschen sich User, hier ihre Liebe fürs Leben zu finden. Doch ganz einfach scheint dies nicht zu sein, wie eine aktuelle Analyse zeigt.

Symbolbild für Online-Dating-Portale: Herz in einem Netzwerk
© optimarc – shutterstock.com

Online-Dating-Portale gibt es viele. Und nicht selten wird den Nutzern suggeriert, hier die Liebe fürs Leben finden zu können. Oder zumindest einen Menschen, mit dem man sich ein paar schöne Stunden machen kann. Das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Bayern hat im Rahmen einer neuen Analyse nun jedoch „viele unfaire Praktiken“ aufgedeckt. Das Fazit: Fake-Profile scheinen im Online-Dating-Business zum Alltag zu gehören.

Fake-Profile… „obwohl mit echten Kontakten geworben wird.“

Ganze 187 Online-Dating-Portale haben die Verbraucherschützer nach eigenen Angaben Ende 2017 ausfindig gemacht, die Fake-Profile einsetzen. Ein Kontakt, ein nettes Gespräch oder ein Flirt findet dabei nicht mit einem anderen echten Nutzer statt, wie viele User vielleicht glauben. Hinter einem solchen Fake-Profil verbirgt sich stattdessen ein Mitarbeiter der entsprechenden Dating-Plattform.

„Chancen zum Kennenlernen eines potenziellen Partners gibt es bei Fake-Profilen nicht, obwohl mit echten Kontakten geworben wird“, kommentiert Susanne Baumer, Teamleiterin beim Marktwächter Digitale Welt in der Verbraucherzentrale Bayern, diese Praxis.

Fehlende Kennzeichnung in der Kritik

Und genau diese Kennzeichnung, die in vielen Fällen fehlt, kritisieren die Verbraucherschützer: „Trotz des Einsatzes dieser Profile vermitteln 171 der 187 Portale den Eindruck, Kontakte mit echten Personen herstellen zu können. Nur 16 Portale vermitteln nicht den Eindruck, auf ihren Seiten reale Personen kontaktieren zu können“, schreibt das Marktwächter-Team auf seiner Website weiter.

Lediglich 41 der insgesamt 187 analysierten Online-Dating-Portale weisen demnach einen Vermerk in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen, auf der Homepage oder an beiden Stellen auf, dass fiktive Profile im Chat zum Einsatz kommen. „Dieser Hinweis ist allerdings nicht an prominenter Stelle platziert, so dass Verbraucher ihn nur schwer finden“, so Baumer weiter.

Weiter wird darauf verwiesen, dass der Bereich der Online-Dating-Portale ein schnelllebiges Pflaster ist und dass es beispielsweise in den AGB der verschiedenen Anbieter innerhalb kürzester Zeit zu Änderungen und Anpassungen kommen kann.  

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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Kommentare  

#1 Andreas 2018-01-16 09:23
Wo genau ist denn jetzt die Neuigkeit? Dass endlich auch die Verbraucherschü tzer bestätigen, was seit Jahren gängige Praxis ist?

Was in dem Artikel leider fehlt, ist ein Hinweis auf das, was als nächstes passiert! Wird gegen diese Täuschung vorgegangen (wie?) oder bleibt es beim Kritisieren, was rein gar nichts bewirken wird?
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