Deutsche See wird verkauft: „Dieser Schritt ist uns wirklich schwergefallen“

Veröffentlicht: 14.02.2018 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 14.02.2018

Diese Nachricht dürfte die Online-Branche aufhorchen lassen: Das digitalisierte Fischunternehmen Deutsche See steht vor dem Verkauf. Hintergrund ist die persönliche Situation einer der Gründer.

Zwei Fische auf einem blauen Tisch
© Shutterstockphoto3 – shutterstock.com

Deutsche See ist eine echte Institution und Vorbild in der Online-Welt. Kein Wunder, denn während andere Lebensmittelhändler die Digitalisierung verschlafen haben, hat das Fischunternehmen – trotz hochsensibler Produkte – gezeigt, dass ein digitaler Handel auch in diesem Segment möglich ist.

Nun jedoch steht das Unternehmen vor dem Verkauf. Wie es in der entsprechenden Pressemitteilung heißt, wird die niederla¨ndisch-deutsche Unternehmensgruppe „Parlevliet & Van der Plas“ alle Anteile am Fischhändler aus Bremerhaven übernehmen. Dem Verkauf müsse noch das Bundeskartellamt zustimmen.

Persönliche Situation mache Verkauf unausweichlich

Die beiden Alteigner Egbert Miebach und Peter Dill haben sich diese Entscheidung nach eigenen Aussagen nicht leicht gemacht: Doch aufgrund einer ernsthaften Erkrankung Miebachs im vergangenen Jahr sei diese notwendig: „Dieser Schritt ist uns wirklich schwergefallen, aber aufgrund der tragischen perso¨nlichen und familia¨ren Situation von Egbert ist er unausweichlich“, ließ Peter Dill verlauten.

In der Erklärung heißt es weiter, dass es den beiden Unternehmern besonders wichtig war, „einen Ka¨ufer und Partner zu finden, der Deutsche See als selbststa¨ndig agierenden Teil und erfolgreiche Firma so weiterfu¨hrt wie bisher“. Und diesen Partner hofft man nun eben in Parlevliet & Van der Plas gefunden zu haben.

Deutsche See soll weitergeführt werden wie bisher

Neuer Geschäftsführer von Deutsche See wird ab März 2018 Dirk-Jan Parlevliet. Daneben sei jedoch geplant, das Management-Team unvera¨ndert beizubehalten. Alteigner Peter Dill wird im Rahmen einer Übergangszeit die weiteren Prozesse „aktiv begleiten“. Weder das Geschäftsmodell noch an den Standorten seien Veränderungen in Planung.

„Wir haben noch viel vor. Der Kauf des deutschen Frischfisch- und Seafoodspezialisten und Marktfu¨hrers ero¨ffnet uns die Mo¨glichkeit, neue strategisch wichtige Zukunftsma¨rkte in Deutschland zu erschließen. Meine Erfahrungen auf den Beschaffungs- und Produktionsma¨rkten werde ich dazu nutzen, das von Grund auf gesunde Unternehmen Deutsche See auch weiterhin in eine erfolgreiche Zukunft zu fu¨hren“, kommentiert Neueigner Dirk-Jan Parlevliet.

Deutsche See als Vorreiter  

Deutsche See ist einer der größten deutschen Fischproduzenten und -vermarkter und gilt als Vorbild in der Online-Lebensmittelbranche. Das Unternehmen setzte sich in der Vergangenheit aktiv für Nachhaltigkeit ein. So wurde der Fischmanufaktur 2010 beispielsweise der Deutsche Nachhaltigkeitspreis und 2015 der Bremer Nachhaltigkeitspreis verliehen. 2014 gewann er darüber hinaus den Internet World Business Shop-Award als „Bester Online-Markenshop 2014“.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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