Zalando: Gekündigte Mitarbeiter protestieren – fremde Unternehmen wittern ihre Chance

Veröffentlicht: 13.03.2018 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 13.03.2018

Entlassung von mehreren Hundert Mitarbeitern – mit dieser Nachricht sorgte der Moderiese Zalando in den vergangenen Tagen für viel Aufsehen. Doch während sich die betroffenen Mitarbeiter in den sozialen Medien enttäuscht und wütend zeigen, sehen Personaler ihre große Chance gekommen.

Viele Zalando-Pakete
© nitpicker / Shutterstock.com

„#Zalando hat gerade Mitarbeiter-Sale. Alles muss raus!“ – mit diesen und ähnlich spitzen Bemerkungen wird Zalando in den sozialen Medien aktuell bedacht. Grund ist der doch recht massive Stellenabbau, den der Moderiese vollziehen wird. Wie wir bereits an dieser Stelle berichteten, trennt sich das Unternehmen von rund 250 Mitarbeitern der Marketing-Abteilung. Die Aufgaben, die die ehemaligen Angestellten bisher übernommen haben, sollen künftig von Algorithmen und künstlicher Intelligenz übernommen werden. Ein herber Schlag.

Mitarbeiter gehen nicht ohne Protest

Die kreativen Köpfe, die Zalando nun quasi durch Roboter ersetzt, scheinen nicht ohne Protest zu gehen. Wie die Gründerszene berichtet, sollen die gekündigten Mitarbeiter teils „heftige Reaktionen“ gezeigt haben: So sei im Fahrstuhl der Zalando-Zentrale beispielsweise ein Penis-Graffiti in den Unternehmensfarben aufgetaucht.

Andere Mitarbeiter setzten im Rahmen ihres Protests auf hochwertige Arbeit: Sie kreierten zum Schluss noch ein Poster ganz im Stil aktueller Zalando-Werbung – inklusive Logo und passender Unternehmensfarben. Darauf zu sehen ist eine junge, modebewusste Frau. Die Augen durch einen schwarzen Balken verdeckt. Am unteren Bildrand der Schriftzug: „Me. Unemployed.“ (zu Deutsch „Ich. Arbeitslos.“). Der Slogan spielt dabei auf ein Motto an, das Zalando auf Anzeigen immer wieder nutzte: Dort hieß es stets: „Me. Unlimited.“ (zu Deutsch: „Ich. Grenzenlos.“).

 

 

Die Entlassungen kratzen augenscheinlich am Image von Zalando. In den sozialen Medien finden sich zahlreiche Beiträge, die die Massenentlassungen kritisieren.

Unternehmen wollen Ex-Zalando-Mitarbeiter abwerben

Doch nicht nur Kritik an Zalando flammt auf. Offenbar sehen viele andere Unternehmen großes Potenzial in den ehemaligen Zalando-Mitarbeitern. Verwunderlich ist das eigentlich nicht – schließlich dürfte es sich bei vielen Betroffenen um ausgebildete Marketing-Fachkräfte handeln, die bei Zalando ordentlich Erfahrungen gesammelt haben.

Bei Twitter findet sich eine erstaunliche Zahl an Beiträgen von Personalern, die für ihre Unternehmen neue Fachkräfte suchen und diese offenbar in den ehemaligen Zalando-Mitarbeitern gefunden haben wollen. Ganz offensiv werben sie um die Gunst der Geschassten.

Hier ein Beispiel, in dem das Preisvergleichs-Portal Idealo offene Stellen anpreist:

Oder auch der Tagesspiegel Verlag, der neue Herausforderungen zu bieten hat:

Nicht zu vergessen Bertelsmann, die jede Menge Jobs in petto zu haben scheinen.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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Kommentare  

#1 Heidemann 2018-03-17 11:48
vollkommen falsche Prioritäten !
die hätten /könnten ja Ihre eigene Gewerkschaft bemühen /organisieren
wem interessieren 250 "Zalando-Sklave n" die in die Freiheit entlassen wurden ?
was ist mit den 70.000 Händlern die EURO-Hilfe benötigen würden ?
und das ist ja nur der Tropfen -
der bei Euch ganz ""freiwillig /unABgemahnt"" Mitglied ist.
(oder noch......)
in diesen Sinne - allen eine Abmahnfreie Woche !
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