Entlassung von mehreren Hundert Mitarbeitern – mit dieser Nachricht sorgte der Moderiese Zalando in den vergangenen Tagen für viel Aufsehen. Doch während sich die betroffenen Mitarbeiter in den sozialen Medien enttäuscht und wütend zeigen, sehen Personaler ihre große Chance gekommen.

„#Zalando hat gerade Mitarbeiter-Sale. Alles muss raus!“ – mit diesen und ähnlich spitzen Bemerkungen wird Zalando in den sozialen Medien aktuell bedacht. Grund ist der doch recht massive Stellenabbau, den der Moderiese vollziehen wird. Wie wir bereits an dieser Stelle berichteten, trennt sich das Unternehmen von rund 250 Mitarbeitern der Marketing-Abteilung. Die Aufgaben, die die ehemaligen Angestellten bisher übernommen haben, sollen künftig von Algorithmen und künstlicher Intelligenz übernommen werden. Ein herber Schlag.
Mitarbeiter gehen nicht ohne Protest
Die kreativen Köpfe, die Zalando nun quasi durch Roboter ersetzt, scheinen nicht ohne Protest zu gehen. Wie die Gründerszene berichtet, sollen die gekündigten Mitarbeiter teils „heftige Reaktionen“ gezeigt haben: So sei im Fahrstuhl der Zalando-Zentrale beispielsweise ein Penis-Graffiti in den Unternehmensfarben aufgetaucht.
Andere Mitarbeiter setzten im Rahmen ihres Protests auf hochwertige Arbeit: Sie kreierten zum Schluss noch ein Poster ganz im Stil aktueller Zalando-Werbung – inklusive Logo und passender Unternehmensfarben. Darauf zu sehen ist eine junge, modebewusste Frau. Die Augen durch einen schwarzen Balken verdeckt. Am unteren Bildrand der Schriftzug: „Me. Unemployed.“ (zu Deutsch „Ich. Arbeitslos.“). Der Slogan spielt dabei auf ein Motto an, das Zalando auf Anzeigen immer wieder nutzte: Dort hieß es stets: „Me. Unlimited.“ (zu Deutsch: „Ich. Grenzenlos.“).
#Zalando restructures #marketing because of extreme automation with focus on full personalization | https://t.co/ssw0nGrd9h | #Digital #AI #UX #CX pic.twitter.com/yqjQwPK8mj
— Dimitri Lambrecht (@dilam77) 12. März 2018
Die Entlassungen kratzen augenscheinlich am Image von Zalando. In den sozialen Medien finden sich zahlreiche Beiträge, die die Massenentlassungen kritisieren.
Wahrscheinlich holt #Zalando die meisten der gerade Entlassenen bald zurück - als Freelancer und schlechter bezahlt, versteht sich. Aber #KI und #Automatisierung sind natürlich die spannenderen Themen ...
— Udo Nogger (@thorstena_bln) 12. März 2018
Unternehmen wollen Ex-Zalando-Mitarbeiter abwerben
Doch nicht nur Kritik an Zalando flammt auf. Offenbar sehen viele andere Unternehmen großes Potenzial in den ehemaligen Zalando-Mitarbeitern. Verwunderlich ist das eigentlich nicht – schließlich dürfte es sich bei vielen Betroffenen um ausgebildete Marketing-Fachkräfte handeln, die bei Zalando ordentlich Erfahrungen gesammelt haben.
Bei Twitter findet sich eine erstaunliche Zahl an Beiträgen von Personalern, die für ihre Unternehmen neue Fachkräfte suchen und diese offenbar in den ehemaligen Zalando-Mitarbeitern gefunden haben wollen. Ganz offensiv werben sie um die Gunst der Geschassten.
Hier ein Beispiel, in dem das Preisvergleichs-Portal Idealo offene Stellen anpreist:
Liebe #Zalando Marketing-Experten. Kommt rüber zu @idealo_de, wir haben ein paar offene Stellen im Marketing... https://t.co/bMuyy6qNb2
— Thomas Kurschat (@blntom) 9. März 2018
Oder auch der Tagesspiegel Verlag, der neue Herausforderungen zu bieten hat:
Du bist Marketingfachkraft bei #zalando und suchst eine neue Aufgabe/ Herausforderung? Dann komm zu uns und werde ein Teil vom @tspverlag @tagesspiegel Team. https://t.co/jsK0rjilNG
— Tagesspiegel Verlag (@TspVerlag) 9. März 2018
Nicht zu vergessen Bertelsmann, die jede Menge Jobs in petto zu haben scheinen.
Liebe #Zalando-Kollegen, schaut mal vorbei: :-) https://t.co/XlcDKG7nzq | #Jobs #Marketing #Bertelsmann @MediengruppeRTL @UFA_GmbH @RandomhouseDE @grunerundjahr @BMG_DE @arvato_com @UdacityEurope pic.twitter.com/nm7whswwYc
— Dr. Nico Rose (@DrNicoRose) 8. März 2018
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Kommentare
die hätten /könnten ja Ihre eigene Gewerkschaft bemühen /organisieren
wem interessieren 250 "Zalando-Sklave n" die in die Freiheit entlassen wurden ?
was ist mit den 70.000 Händlern die EURO-Hilfe benötigen würden ?
und das ist ja nur der Tropfen -
der bei Euch ganz ""freiwillig /unABgemahnt"" Mitglied ist.
(oder noch......)
in diesen Sinne - allen eine Abmahnfreie Woche !
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