Online-Marktplatz: Gabor bindet lokale Händler in Online-Verkauf ein

Veröffentlicht: 16.03.2018 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 16.03.2018

Der Damenschuh-Hersteller Gabor stellt sich im Online-Handel neu auf. Künftig sollen lokale Händler vor Ort in den Online-Verkauf mit eingebunden werden. Sie sollen auch einen Teil der bestellten Ware ausliefern.

Damenschuhe
© Kaspars Grinvalds – Shutterstock.com

Gabor will sich im Online-Handel besser aufstellen und hat ein neues E-Commerce-Konzept vorgestellt. Kern des neuen Ansatzes ist die Einbeziehung der stationären Gabor-Händler, wie Wuv.de berichtet. Demnach werden online bestellte Schuhe „nicht zwangsläufig“ aus dem Zentrallager des Damenschuh-Herstellers geliefert. Algorithmen leiten die Bestellung stattdessen zu einem Gabor-Händler weiter, der dem Kunden am nächsten ist. Gabor liefere nur aus dem Zentrallager, wenn die stationären Händler die Bestellung nicht erfüllen können oder wollen.

Gabor habe erste Händler und Filialen bereits an das System angebunden. Nach und nach soll die Zahl der angeschlossenen Händler erhöht werden. „Indem Gabor die Händler im E-Commerce mit ins Boot holt, umgeht das Unternehmen einen Konflikt“, schreibt Wuv.de. „Händler fühlen sich von Herstellern oft umgangen, wenn diese einen Markenonlineshop eröffnen.“ Die Angst, dass der Hersteller mit seinem eigenen Online-Shop den lokalen Händlern Umsätze abgrabe, scheint Gabor bei seinen Plänen berücksichtigt zu haben.

Sortimentserweiterung über Kunden-Terminals

Das E-Commerce-Konzept greift aber auch in beide Richtungen: Während Gabor den Versand über die stationären Händler realisieren lässt, sollen die Kunden in Zukunft auch von der Filiale aus auf das Online-Sortiment zugreifen können. Der Hersteller stattet dazu die Geschäfte nach und nach mit einem Kunden-Terminal – dem Gabor Sales Generator (GSG) – aus. Dort haben die Kunden die Möglichkeit, das Filialsortiment und die Ware aus dem Zentrallager einzusehen.

Online-Bestellungen aus stationären Filialen liefern zu lassen, ist keine neue Technologie im Netz. Auch Zalando hat ein solches Programm bereits aufgenommen und lässt einen Teil der Bestellungen von angeschlossenen Stationär-Händlern ausliefern. Dass Gabor seine Händler für die Umsetzung seines E-Commerce-Konzepts einbezieht, löst zwei Probleme des Herstellers: Zum einen können Online-Bestellungen schneller abgewickelt werden, zum anderen profitieren die stationären Händler vom erweiterten Sortiment und werden nicht vom Online-Angebot des Herstellers ausgeschlossen oder sogar zu Konkurrenten erklärt.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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