Droht Galeria Kaufhof die Zahlungsunfähigkeit?

Veröffentlicht: 03.04.2018 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 03.04.2018

Seit geraumer Zeit kämpft das Traditionshaus Galeria Kaufhof ums Überleben. Doch wie es scheint, haben die bisher ergriffenen Maßnahmen und Strategien zur eigenen Modernisierung nicht gegriffen. Wie es heißt, droht dem Unternehmen die Zahlungsunfähigkeit.

Logo von Galeria Kaufhof an einer Filial-Wand
© Ulf Wittrock / Shutterstock.com

Galeria Kaufhof könnte schon bald zahlungsunfähig sein. Dies hätten die führenden Köpfe hinter dem Unternehmen im Rahmen eines internen, vertraulichen Berichts eingestanden, der dem Spiegel vorliegen soll. Darin habe das Management seine Bedenken über die aktuelle Lage deutlich gemacht.

„Galeria Kaufhof befindet sich in einer ausgeprägten Ertragskrise“, zitiert der Spiegel aus dem Schreiben. Dies habe zur Folge, dass man „kurz- bis mittelfristig in einer substanziellen wirtschaftlichen Notlage verbleiben“ werde – zumindest solange es keine drastischen Veränderungen und Sanierungsmaßnahmen geben werde, die auch tatsächlich greifen. „Ohne Gegenmaßnahmen droht die Zahlungsunfähigkeit.“

Kritik: Kaufhof-Eigentümer Hudson's Bay bisher realitätsfern

Das interne Papier sei nach Angaben des Manager Magazins ein Eingeständnis, das längst fällig gewesen sei: „Kaufhof nähert sich damit einer Realität an, auf die das manager magazin bereits seit Monaten hinweist. Kaufhof-Eigentümer Hudson's Bay und dessen Kommunikationsberater hatten entsprechende Berichte in der Vergangenheit dagegen regelmäßig als unrealistisch bezeichnet“, schreibt das Portal.

Galeria Kaufhof hatte vor zweieinhalb Jahren, im Herbst 2015, in dem kanadischen Konzern Hudson's Bay einen neuen Eigner gefunden. Im Rahmen der Sanierung des maroden Unternehmens waren bereits der Abbau von Arbeitsplätzen angekündigt worden: Rund 400 der insgesamt 1.600 Jobs seien demnach betroffen. Die Bilanzen sind seit Jahren trüb: Konnte 2010 noch ein Umsatz von 3,1 Milliarden Euro eingefahren werden, kamen 2017 nur noch 2,6 Milliarden Euro zusammen. Auch der Jahresfehlbetrag habe sich mittlerweile auf mehr als 100 Millionen Euro summiert.

Hacker-Angriff: Nutzerdaten von Hudson's Bay gestohlen

Für Hudson's Bay ist der langsame Niedergang von Galeria Kaufhof nicht die einzige negative Entwicklung. Wie das Handelsblatt berichtet, wurde der Konzern jüngst Opfer eines Hacker-Angriffs, bei dem sich die Angreifer auch Zugriff zu Millionen sensiblen Daten verschafft hätten: „Hacker haben fünf Millionen Datensätzen von den Kaufhausketten Saks Fifth Avenue und Lord & Taylor gestohlen“, heißt es dort – beide Kaufhausketten sind im Besitz von Hudson’s Bay.

Die Hacker haben demnach Informationen von EC- und Kreditkarten erbeutet, die wohl im Dark Web weiterverkauft werden sollen. Mittlerweile seien Daten von insgesamt 125.000 entsprechender Karten aufgetaucht, die zum Verkauf feilgeboten wurden. Der Angriff sei von Hudson’s Bay bestätigte worden.

 

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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