Zalando: Raus aus der Verlust-Zone und Rekorde bei den Kundenkennzahlen

Veröffentlicht: 07.08.2018 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 07.08.2018

Zalando wächst weiter. Der Mode-Händler konnte sowohl Umsatz als auch Gewinn im zweiten Quartal 2018 steigern. Auch die Anzahl der aktiven Kunden wuchs, jedoch bestellen diese weniger Waren. Der durchschnittliche Warenkorbwert sank auf etwas mehr als 60 Euro und liegt damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,4 Prozent niedriger.

Zalando Hauptquartier Berlin
© 4kclips / Shutterstock.com

Mit einem Umsatz von 1,3 Milliarden Euro knackt Zalando erneut die Milliarden-Grenze. Das Wachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beträgt 21,3 Prozent und liegt damit im Bereich des Erwarteten. Dabei wuchs der Umsatz im DACH-Raum nur um 15,4 Prozent auf 625 Millionen Euro. Der Rest von Europa wuchs um 28 Prozent auf 607 Millionen Euro.

Zalando hält an Erwartungen für 2018 fest

Mit Blick auf die Zalando Lounge, die Outlet Stores und das Überbestandsmanagement, das Zalando unter dem Begriff „Offprice“ zusammenfasst, zeigt sich, dass die Strategie des Mode-Händlers aufgeht. Mit einem Umsatz von 114 Millionen Euro in diesem Bereich verzeichnet Zalando ein Wachstum von 39,3 Prozent.

Insgesamt führen die starken Umsätze zu einem Netto-Gewinn von 51,8 Millionen Euro. Im zweiten Quartal 2017 lag dieser noch bei 47,4 Prozent. Gerade mit Blick auf die Zahlen des ersten Quartals 2018, bei dem Zalando einen Verlust von 15 Millionen Euro erwirtschaftete, dürften die Anleger nun bei weitem entspannter in die Zukunft blicken. Entsprechend bestätigt Zalando erneut die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2018: Es wird ein profitables Umsatzwachstum in der unteren Hälfte der angestrebten 20-25 Prozent Spanne und ein bereinigtes EBIT am unteren Ende des Zielkorridors von 220-270 Millionen Euro prognostiziert.

Aktive Kunden erreichen Höchststand

Auch bei den Kundenzahlen kann Zalando zufrieden sein. Nachdem der Händler im zweiten Quartal seinen Online-Shop in Irland und Tschechien eröffnet hat, ist das Unternehmen nun in 17 europäischen Ländern präsent. Zudem startete Zalando eine englische Version des deutschen Online-Shops sowie eine italienische Version in der Schweiz. Dies führt naturgemäß auch zu steigenden Kundenzahlen, die laut Pressemeldung „Rekordwerte“ sind. Zalando verzeichnete mit mehr als 29 Millionen Bestellungen im zweiten Quartal einen neuen Höchststand (Plus 30,3 Prozent). Die Zahl aktiver Kunden stieg um 15,9 Prozent auf 24,6 Millionen. Durchschnittlich bestellen Kunden vier Mal im Jahr bei Zalando, wobei der durchschnittliche Warenkorbwert stabil bei knapp über 60 Euro liegt. Im Vorjahreszeitraum lag er allerdings noch bei 64,5 Euro.

Zalando Kennzahlen Kundenzahlen
© Zalando

Zalando Co-CEO Rubin Ritter: „Die starke Entwicklung unserer Kundenkennzahlen belegt, dass unser Motor weiter auf Hochtouren läuft, trotz eines anhaltend herausfordernden Marktumfelds. Unser Kundenfokus zahlt sich aus. Das Partnerprogramm wächst außerordentlich stark und hat im zweiten Quartal rund zehn Prozent des Warenvolumens ausgemacht.“ Zalando investierte im letzten Quartal 67 Millionen Euro, im ersten Halbjahr sind es insgesamt 108,8 Millionen Euro. Das Geld floss in erster Linie in die eigene Logistikinfrastruktur. Aufgrund konstant hoher Investitionen in diesem Bereich erwartet Zalando für das Geschäftsjahr ein anhaltend erhöhtes Investitionsniveau in Höhe von rund 350 Millionen Euro.

Kommentare  

#1 Fatih Outlet46.de 2018-08-08 08:24
Hallo Zusammen,
gewachsen ja, aber nur durch starke Preisreduzierun g siehe Warenkorbentwicklung.
Des Weiteren geht es bei Zalando klar um wachsen, aber viel wichtiger, wurde das gesetzte Wachstumsziel erreicht ? Das ist anscheinend nicht der Fall.
Außerdem kann sich jeder Händler ausrechnen, wieviel negativen EBIT man erwirtschaftet, wenn man als Fachhändler reguläre Ware mit 114 Mio. EUR im "Offprice" umsetzt...ich würde mal behaupten dort wurden durch diesen Offprice-Umsatz sicher 30-40 Mio. EUR "verbrannt" nicht einberechnet Kosten für Stores, Marketing, Personal...

Sieht nicht so rosig aus für Zalando
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