David gegen Goliath: Flixtrain wirft der Deutschen Bahn unlauteren Wettbewerb vor

Veröffentlicht: 21.08.2018 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 21.08.2018

Das Verhältnis zwischen den Konkurrenten Flixtrain und der Deutschen Bahn war noch nie das beste und scheint sich nun noch einmal verschlechtert zu haben. Flixtrain hat nun sogar eine Klage eingereicht, da man sich von dem Monopolisten Deutsche Bahn benachteiligt fühlt.

Flixtrain im Bahnhof
© Flixtrain

Nach Angaben des Manager Magazins habe das Unternehmen hinter den Marken Flixbus und Flixtrain – Flixmobility – bereits am 31. Juli Klage beim Landgericht Hamburg gegen die DB Vertrieb GmbH eingereicht. Der Grund für die Klage ist simpel: Das Jungunternehmen ist der Meinung, dass das neue Zugangebot Flixtrain auf dem Portal bahn.de benachteiligt wird. Und das wiederum wäre dem Unternehmen zufolge unlauterer Wettbewerb.

Bahn scheint von der Klage noch nichts zu wissen

„Bahn.de ist die zentrale Auskunftsplattform für Kunden und gesetzlich dazu verpflichtet, alle Reiseoptionen auf der Schiene aufzuzeigen“, sagte Flixmobility-Chef André Schwämmlein dem Manager Magazin. „Im Nahverkehr, wo die Bahn bereits seit Längerem private Konkurrenz hat, würde dies ja schließlich auch funktionieren.“ Flixmobility bemängelt beispielsweise, dass in dem Portal für Flixtrain keine Preise angezeigt werden. Weiterhin wirft man der Bahn vor, fehlerhafte Fahrpläne gelistet zu haben und keine Buchungsmöglichkeit einzubinden. Der dritte Streitpunkt: Bei der Standardsucheinstellung „schnelle Verbindungen bevorzugt“ wird der Flixtrain teilweise überhaupt nicht angezeigt. All dies führt nach Ansicht von Flixmobility dazu, dass die Angebote der Deutschen Bahn attraktiver erscheinen.

Die Deutsche Bahn scheint jedoch unbeeindruckt. Auf Nachfrage des Manager Magazins teilte der Konzern mit, dass man von der Klage nichts wisse. Man befinde sich aber mit Flixmobility im Gespräch und habe auf bahn.de bereits „Punkte im Sinne von Flixtrain verändert“.

Flixtrain fühlt sich auf auch der Schiene diskriminiert

Doch das ist nur ein Punkt. Das Verhältnis der beiden Unternehmen ist schon seit Langem angespannt, denn die beantragten Trassen für eine Verbindung zwischen München und Köln wurden nicht gewährt. Die grünen Züge müssten demnach Düsseldorf und mehrere Städte im Ruhrgebiet monatelang umfahren, Umwege hätten stundenlange Verspätungen zur Folge und manche Routen würden gar komplett wegfallen.

Die Bahn gibt an, dass Baustellen der Grund für die Umwege sein. Flixtrain hingegen fühlt sich diskriminiert. Wie sehr sich der Streit zwischen den Unternehmen zuspitzt, wird so immer deutlicher. Zuletzt hat eine Bahn-Sprecherin Flixtrain gegenüber dem Manager Magazin vorgeworfen, „in der Öffentlichkeit Stimmung gegen die DB zu machen“. Flixmobility-CEO Schwämmlein droht dabei schon mit der nächsten Klage: „Sollten wir von der DB Netz keine wirtschaftlich zu betreibenden Vorschläge erhalten“, so Schwämmlein, werde man auch hier „rechtliche Schritte“ in Betracht ziehen.

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