„Saturn Smartpay“: Elektronik-Händler testet kassenloses Bezahlen in Deutschland

Veröffentlicht: 17.09.2018 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 17.09.2018

Saturn testet in München seinen neuen „Saturn Smartpay“-Service, bei dem die Kunden Produkte direkt am Regal per App bezahlen und mitnehmen können.

Saturn Smartpay im Laden
© Saturn

„Niemand steht gern in einer Kassenschlange an“, erklärt Martin Wild, Chief Innovation Officer der MediaMarktSaturn Retail Group. Der Elektronik-Händler Saturn bringt deshalb das kassenlose Bezahlen auch nach Deutschland: In der Saturn-Filiale im Münchener Einkaufscenter PEP testet das Unternehmen derzeit seinen neuen „Saturn Smartpay“-Service. Im Zuge der Tests können ausgewählte Produkte aus dem Kopfhörersortiment direkt am Regal per App bezahlt werden. Die Diebstahlsicherung am Produkt werde dann ebenfalls durch den Kunden deaktiviert, sodass sie direkt mit dem bezahlten Kopfhörer die Filiale verlassen können – ohne an der Kasse vorbei zu müssen.

Saturn probiert sich aus

Saturn hatte im österreichischen Innsbruck zuvor mit „Saturn Express“ einen kassenlosen Markt erprobt. In München wird nun aber ein anderes System zum kassenlosen Bezahlen getestet. Es gebe noch nicht „die ‚eine‘ Lösung für kassenloses Bezahlen“, sagt Chief Innovation Officer Wild. „Daher probieren wir unterschiedliche innovative Systeme aus.“ Saturn wolle mit dem in München eingesetzten System auch herausfinden, wie mobiles Bezahlen von den deutschen Kunden angenommen wird und wie der Self-Checkout auch bei hochwertigen Produkten mit Diebstahlsicherung funktionieren kann.

„Kassenloses Bezahlen ist ein Thema, das unsere gesamte Branche bewegt und mit dem wir uns als ein ‚First Mover‘ im deutschen Handel intensiv beschäftigen“, meint Remko Rijnders, COO MediaMarktSaturn Deutschland und verantwortlich für den Vertrieb von Saturn. Die Diebstahlsicherung und die App, die bei „Saturn Smartpay“ zum Einsatz kommen, wurden vom Münchner StartUp Rapitag entwickelt. Das Unternehmen hatte in der ersten Runde des MediaMarktSaturn-Accelerators Retailtech Hub teilgenommen.

„Saturn Smartpay“ soll die Vorteile von On- und Offline verbinden

Um das kassenlose Bezahlen im Saturn-Markt zu nutzen, muss der Kunde die „Saturn Smartpay“-App herunterladen und sich registrieren. Nachdem das Produkt bezahlt ist, wird über eine Bluetooth-Schnittstelle wird die Produktsicherung des gewünschten Produkts entsperrt. Dazu muss das Smartphone an die Produktsicherung gehalten werden. Anschließend kann der Kunde den Markt mit seiner Ware einfach verlassen. Die App ermöglicht derzeit die Zahlung per Kreditkarte und PayPal.

Mit „Saturn Smartpay“ will Saturn die Vorteile des Online- und Offline-Handels verbinden: Während die Mitarbeiter im Markt für Fragen und zur Beratung zur Verfügung stehen und der Kunde die Ware vor dem Kauf auch in die Hand nehmen kann, bietet die zugehörige App Produktinformationen, Bilder und aktuelle Preise. Sie speichert zudem den digitalen Kassenbon beim Kauf und bietet eine Feedbackfunktion, über die der Kunde seine Erfahrung mit dem kassenlosen Bezahlen teilen kann. Der Test mit „Saturn Express“ in Innsbruck war laut Saturn übrigens ein „voller Erfolg“: 30.000 Besucher aus der ganzen Welt sollen den Markt, der von März bis Mai 2018 geöffnet war, genutzt haben.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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