Alphabet: 2,5 Milliarden Dollar mehr Gewinn reicht den Anlegern nicht

Veröffentlicht: 26.10.2018 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 26.10.2018

Die Google-Mutter Alphabet konnte ihren Gewinn um mehr als zwei Milliarden Dollar steigern. Doch den Aktionären war das nicht gut genug – die Aktie des Konzerns sackte nachbörslich ab. Schlechte Nachrichten gab es zudem von Google selbst: Das Unternehmen hat 48 Mitarbeiter wegen sexueller Belästigung entlassen. 

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© Piotr Swat / Shutterstock.com

Die Zahlen sehen eigentlich hervorragend aus: Die Google-Mutter Alphabet konnte den Gewinn im dritten Quartal auf 9,2 Milliarden Dollar steigern. Im Vorjahreszeitraum lag das Plus noch bei 6,7 Milliarden Dollar – die Gewinnsteigerung beträgt also satte 2,5 Milliarden Dollar. Auch der Umsatz legte deutlich zu: Um 21 Prozent ging es nach oben, die Erlöse betragen damit 33,7 Milliarden Dollar. Der Reingewinn pro Aktie stieg von 9,57 Dollar auf 13,06 Dollar – die Analysten hatten Heise Online zufolge mit 10,45 Dollar gerechnet.

Doch obwohl die Erwartungen mehr als übertroffen wurden, sackte die Aktie von Alphabet nachbörslich um vier Prozent ab. Die Anleger hatten mit mehr gerechnet und befürchten, dass die Investitionen der Google-Mutter nur langsam und wenig vorhersehbar Gewinne bringen würden. Zudem schränken stärkere Regulierung und der Wettbewerb den Optimismus der Anleger ein – die beiden Milliarden-Strafen, die die EU gegen Alphabet verhängt hat, dürften ihr übriges dazu beigetragen haben.

Alphabet verdient nach wie vor das meiste Geld mit Werbung. Im Geschäft mit Internet-Anzeigen stieg der Umsatz um rund 20 Prozent auf knapp 29 Milliarden Dollar. In den restlichen Sparten stieg der Umsatz aber um 43 Prozent, liegt mit 4,3 Milliarden Dollar aber noch deutlich zurück.

Google hat 48 Mitarbeiter wegen sexueller Belästigung entlassen

Schlechte Nachrichten gibt es unterdessen von Google selbst: Wie Reuters berichtet, hat das Unternehmen 48 Mitarbeiter wegen sexueller Belästigung in den vergangenen zwei Jahren entlassen. Das erklärte Google-Chef Sundar Pichai am Donnerstag. Pichai reagierte mit einer E-Mail an die Mitarbeiter des Unternehmens auf Medienberichte, in denen es hieß, dass Google drei führende Manager vor Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens durch Geldzahlungen schützen würde.

In der E-Mail, die Reuters vorliege, heißt es, dass es sich bei 13 der 48 entlassenen Mitarbeiter um führende Manager oder höhere Angestellte gehandelt habe. In der Mail wurde zudem darauf hingewiesen, dass unangebrachtes Verhalten über die internen Google-Tools mitgeteilt werden sollten. Zudem habe Google eine neue Verhaltensrichtlinie erlassen, nach der alle Vice Presidents oder Senior Vice Presidents dazu verpflichtet sind, Beziehungen mit einem Mitarbeiter offenzulegen – ungeachtet dessen, ob es durch diese Beziehung zu Interessenkonflikten kommen könnte oder nicht.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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