Conrad schließt getgoods-Standort und streicht Stellen

Veröffentlicht: 24.01.2014 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 24.01.2014

Die Rettung durch den Elektronikhändler Conrad war das sehnlich erhoffte Ende der Insolvenz-Turbulenzen bei getgoods. Die Mitarbeiter, die um ihre Stellen fürchteten, dürfte vor allem Conrads Ankündigung, sämtliche Arbeitsplätze zu erhalten, beruhigt haben. Doch nun steht ein massiver Stellenabbau bevor.

 Sinkende Zahlen ziehen Entlassungen nach sich

(Bildquelle Entlassungswelle: Jeron via Shutterstock)

Der getgoods-Standort Frankfurt (Oder) soll Ende Mai dieses Jahres geschlossen und der Geschäftsbetrieb nach Berlin verlegt werden. Mit diesem Schritt sollen 125 der 190 Arbeitsplätze bei getgoods wegfallen, wie die zuständige Conrad-Tochter Get-it-quick laut Internet World mitteilte. Demnach sollen die Bereiche Marketing und Einkauf künftig von Berlin aus agieren. Auch das Produktsortiment scheint etwas verkleinern zu werden und sich in Zukunft vor allem auf Elektronikartikel zu konzentrieren. Man werde das Angebot weiterhin an technikaffine junge Menschen richten.

Conrad wollte alle Stellen erhalten 

Getgoods.de hatte sich im November 2013 überraschend insolvent gemeldet. Kurz vor der Zahlungsunfähigkeit erklärte getgoods noch seine großen Absichten, sprach von einer Umsatzerwartung von einer halben Milliarde Euro und übernahm noch im September den Online-Shoppingclub Pauldirekt. Auch drei Wochen vor der Insolvenz hatte getgoods noch die Übernahme der 004 Trading sowie deren Tochtergesellschaften durchgeführt, die dann rückabgewickelt werden mussten. Grund für die plötzliche Pleite sollen gescheiterte Investorengespräche sein.

Im Dezember übernahm dann Conrad den insolventen Händler und beendete damit das Insolvenz-Drama. Dabei wurde angekündigt, dass man alle Arbeitsplätze erhalten wolle. "Die Mitarbeiter an den Standorten Frankfurt (Oder) und Berlin werden wir zunächst komplett übernehmen. Für sie und auch für die Kunden und Lieferanten von Getgoods geht das Geschäft ganz normal weiter. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir ein tragfähiges und wachstumsorientiertes Geschäftsmodell entwickeln. Dabei werden wir versuchen, so viele Arbeitsplätze wie irgend möglich zu erhalten", so Conrad-Chef Jörn Werner zur Übernahme. Doch diese Ankündigung war dann doch wohl zu schön, um wahr zu sein.

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