Spioniert Amazon im Einzelhandel?

Amazon verbreitet schlechte Stimmung im Einzelhandel. Genau vor Weihnachten startete der E-Commerce-Riese in den USA einen pikanten Dienst, schreibt die Plattform www.channelpartner.de. Mit Hilfe einer kostenlosen Amazon-App für das Smartphone wurden Kunden aufgerufen, im stationären Handel den Barcode auf Produktverpackungen zu fotografieren.

Im Gegenzug bekommt der Kunde in Sekundenschnelle den Vergleichspreis von Amazon zu diesem Produkt zugesendet und erhält obendrein 5 Dollar Prämie, wenn er das Ladengeschäft wieder verlässt und stattdessen bei Amazon bestellt.

Somit sichert sich Amazon gleich mehrere Vorteile:
- Informationen über die Produktpreise im Einzelhandel: Amazon kann deshalb sofort mit Preisnachlass reagieren.
- Mehr Kunden: Durch das Barcode-Photo hat der Kunde bereits alle Infos über das Produkt an Amazon gesendet und braucht auf seinem Smartphone nur noch die 1-Click-Bestellung betätigen. Einfacher geht’s nicht.

Nach Angaben von Channelpartner gibt es bereits eine deutsche Version der Amazon-App: „Memo“ befände sich zwar noch im Versuchsstadium, sei aber noch ausgeklügelter. Denn mit dieser App genüge es sogar, einfach nur die Produkte zu fotografieren. Autor Christian Meyer sieht die Gefahr, dass der Einzelhandel zum „Showroom“ verkommt.