Weltbild kämpft weiter: Seehofer will helfen, Medienkonzerne zeigen Interesse

Veröffentlicht: 03.02.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 03.02.2014

Die angeschlagene Weltbild-Gruppe darf hoffen, denn die Arbeit von Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz zeigt erste Erfolge: Mehrere Medienkonzerne sollen an der Übernahme des angeschlagenen Konzerns interessiert sein. Zusätzlich hat Ministerpräsident Horst Seehofer der Verlagsgruppe Hilfe zugesagt.

Weltbild kann auf erste Interessenten hoffen.

Offenbar gibt es wieder Neuigkeiten bezüglich der finanziell angeschlagenen Verlagsgruppe Weltbild. So sollen mehrere international tätige Medienkonzerne an der Übernahme des gesamten Unternehmens Interesse geäußert haben. Zusätzlich hat der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer höchstselbst bei einem Treffen am Wochenende mit Weltbild-Betriebsräten Hilfe versprochen.

Mehrere international tätige Medienkonzerne interessiert

Seitdem die Augsburger Verlagsgruppe Weltbild im Januar einen Insolvenzantrag gestellt hat, hängt das Schicksal des Buchhändlers vom Geschick des Insolvenzverwalters Arndt Geiwitz ab. Es liegt an ihm, das Unternehmen in den nächsten Wochen vor der Pleite zu retten. Geiwitz hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende März einen Käufer für das komplette Unternehmen zu finden. Denn die Arbeitsagentur übernimmt die Auszahlung der Gehälter der 2.200 Weltbild-Mitarbeiter nur bis Ende März.

Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung, hat Geiwitz im Namen der Weltbild-Gruppe bereits erste Gespräche mit mindestens zwei international tätigen Medienkonzernen geführt. Diese seien beide an der Übernahme des gesamten Medien- und Versandhändlers Weltbild interessiert. Allerdings sollen die Interessenten mehr als zwei Monate brauchen, um allein alle Bücher der Weltbild-Gruppe zu überprüfen. Zeit, die Weltbild eigentlich nicht mehr hat.

Ministerpräsident Horst Seehofer hat Hilfe zugesagt

Da im schlimmsten Fall die Zerschlagung und damit die Entlassung der 2.200 Mitarbeiter droht, hat sich jetzt die bayerische Staatsregierung zu Wort gemeldet. Horst Seehofer, bayerischer Ministerpräsident, hat sich am Wochenende in Augsburg mit Weltbild-Betriebsräten und Vertretern der Gewerkschaft zum Gespräch getroffen. Dort sagte Seehofer: „Wenn Weltbild ein Stück Zeit braucht, dann versuchen wir, das mitzugestalten.“

Offenbar will die bayerische Staatsregierung das fehlende Geld für Weltbild nun bei verschiedenen Stellen wie der Arbeitsagentur, dem europäischen Sozialfonds, bei Banken und bei den kirchlichen Weltbild-Gesellschaftern selbst auftreiben.

Weltbild hat nur noch bis Ende März Zeit

Während Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz versucht das angeschlagene Unternehmen zu retten, läuft der Betrieb bei Weltbild derweil normal weiter. „Wir bekommen Ware, wir senden Ware aus. Es wird gearbeitet und geliefert“, sagte der Betriebsratschef Peter Fitz am Wochenende gegenüber der Augsburger Allgemeinen. Dennoch mache sich die Krise des Unternehmens auch bei den Umsätzen bemerkbar. Demnach seien die Umsätze von Weltbild im Januar um 20 bis 30 Prozent zurückgegangen.

Das vorläufige Insolvenzverfahren läuft Ende März aus. Dann startet das eigentliche Insolvenzverfahren. Spätestens bis dahin muss klar sein, wie es mit dem angeschlagenen Buchhändler weitergehen soll.

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