Web-Shop-Kunden in den USA mögen soziale Log-ins

Veröffentlicht: 07.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 07.03.2013

Zwischen 2010 und 2011 ist der Anteil US-amerikanischer Kunden, die absichtlich falsche Angaben beim Einrichten eines Online-Kundenkontos gemacht haben, von 76 auf 88 Prozent gestiegen. Web-Shops können diesem Trend jedoch begegnen, indem sie das Einloggen über soziale Dienste anbieten. Denn das Interesse an „sozialen Log-ins“ ist bei den Nutzern ebenfalls gestiegen: von 66 auf 77 Prozent.

Zudem halten sich Kunden – so eingeloggt – auf den Webseiten 50 Prozent länger auf als auf Seiten mit einer Standard-Anmeldung. Das haben Studien im Auftrag kostenpflichtiger Dienste ergeben, die die Einlogg-Schnittstellen für mehrere soziale Netzwerke zu einem einzigen grafischen Steuerelement auf der Webseite bündeln.

Wie die Studie im Auftrag des Social-Log-in-Providers Janrain mit mehr als 600 amerikanischen Verbrauchern ergab, sank unter den Nutzern generell die Bereitschaft, sich überhaupt für eine Webseite zu registrieren. 2011 haben nur noch 14 Prozent diesen Schritt vollzogen, während ein Jahr zuvor noch 25 Prozent dazu bereit waren. Im vergangenen Jahr wollte am liebsten jeder zweite Befragte (54 Prozent) die Seite verlassen oder künftig nicht mehr ansteuern. Jeder vierte (26 Prozent) suchte ein anderes Internetangebot auf, und sechs Prozent verließen die Seite endgültig mit dem Vorsatz, diese auch künftig zu meiden.

Neun von zehn Nutzern (88 Prozent) haben bei der Registrierung falsche Angaben gemacht. Außerdem verlassen Verbraucher laut der Studie einen Web-Shop vollständig, wenn sie ihre Log-in-Informationen vergessen haben. Dagegen ist das Interesse an „sozialen Log-ins“ über Facebook und Co. gestiegen. Fast acht von zehn Befragten (77 Prozent) würden ein Einloggen mittels einer sozialen Identität dem Erstellen eines traditionellen Kundenkontos oder einem Gastzugang vorziehen.

Die für die Anmeldung am häufigsten genutzten sozialen Netzwerke sind nach Janrain-Angaben Google, Facebook, Yahoo, Twitter und Windows-Live. Web-Shop-Betreiber können von jedem dieser Dienste kostenlos eine entsprechende Schnittstelle oder ein Plug-In für ihre Homepage erhalten. Facebook etwa hat dazu eine Anleitung auf seine Developer-Seite gestellt.

Wer seinen Kunden gleichzeitig bis zu 20 verschiedene Möglichkeiten zum „sozialen Einloggen“ anbieten und zusätzliche Auswertungsmöglichkeiten nutzen möchte, für den könnten kostenpflichtige Dienste wie Oneall.com, Gigya oder Janrain interessant sein, die die Anmeldeformulare mehrerer Netzwerke bündeln.

Einer Gigya-Infografik von 2011 zufolge verbrachten Nutzer im Schnitt zwölf Minuten auf einer Webseite oder in einem Web-Shop, bei dem sie sich über ein soziales Netzwerk angemeldet haben. Dort sahen sie sich zehn Unterseiten an. Wer sich mit einem traditionellen Log-in-Verfahren angemeldet hatte, blieb acht Minuten auf der Seite und betrachtete fünf Unterseiten. Nicht angemeldete Nutzer blieben lediglich fünf Minuten und erzielten vier Pageviews.

Kunden, die an einem „sozialen Log-in“ interessiert sind, sind laut Einschätzung von Janrain für Unternehmen besonders wertvoll. Wahrscheinlicher sei, dass sie neue Firmen und Webseiten über die sozialen Netzwerke entdecken. Die Mehrheit der amerikanischen Verbraucher finde zudem die Möglichkeit attraktiv, nach dem „sozialen Einloggen“ auf sie persönlich zugeschnittene Informationen auf der Homepage eines Unternehmens zu erhalten. Web-Shops, die personalisierte Inhalte anbieten, würden die Verbraucher wahrscheinlicher dazu verleiten, zum Shop zurückzukehren und dort Einkäufe zu tätigen.

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