Entdecker und Berechnende: Neue Typologie von Online-Shoppern

Veröffentlicht: 07.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 07.03.2013

Der Online-Einkäufer vom Typ „Entdecker“ hat Spaß am Shopping, der „Traditionelle“ würde die Ware am liebsten anfassen. Diese und zwei weitere Typen – „Berechnende“ und „Souveräne“ – haben Meinungsforscher entdeckt, nachdem sie für die Studie „Einkaufen 4.0“ im Auftrag der Deutschen Post DHL 1.800 aktive Online-Einkäufer in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt hatten.

Warum Menschen im Internet einkaufen kann ganz unterschiedliche Gründe haben: Sie erwarten niedrigere Preise als im stationären Händel, suchen ein großes Warenangebot oder wollen auch nach Ladenschluss bestellen. Bei der Analyse der Befragungen vom September 2011 ergaben die Kombinationen dieser und weiterer Gründe typische Muster, die das Meinungsforschungsinstitut Tns-Infratest zu vier Typen von Online-Shoppern verdichtete.

-Die „Entdecker“. Mit 32 Prozent aller Kunden stellen sie in Deutschland die größte Gruppe dar. Das Einkaufen im Internet hat für sie Erlebnischarakter: „Ich habe schon die coolsten und abgefahrensten Sachen gefunden“, lautet etwa eine typische Aussage der Befragten. Geprägt ist die Gruppe den Forschern zufolge von jüngeren Frauen, für die die Suche und die Auswahl von Produkten eine lustvolle Komponente hat. „Entdecker“ klagen jedoch mehr als andere Nutzergruppen darüber, dass sich die Qualität der Waren anhand der abgebildeten Fotos nicht immer gut beurteilen lässt. Auch sind sie besonders oft unsicher, ob sie die Zahlungs- und Lieferbedingungen richtig verstanden haben.

-Die „Traditionalisten“ (28 Prozent der deutschen Web-Shopper) sehen kaum Vorteile durch den Online-Einkauf. Sie bewerten den stationären Handel zum Teil positiver als den Online-Handel, etwa was den Zugang zu Informationen oder die Schnelligkeit angeht, mit der man das gesuchte Produkt findet. „Was ich kaufe, möchte ich sehen und anfassen“, findet der „Traditionalist“. Wenn sie etwas online bestellt haben, freuen sie sich aber mehr als andere, wenn ihnen der Postbote das Paket an die Haustür bringt.

-Die „Souveränen“ machen in Deutschland mit 26 Prozent rund ein Viertel aller Web-Kunden aus. „Souveräne“ sehen im Online-Einkauf klare Vorteile bei der Bequemlichkeit und der Zeitersparnis und schätzen den einfachen und schnellen Zugang zu allen wichtigen Informationen. Sie sind emotional mehr einbezogen als der Durchschnitt und haben kaum Nutzungsprobleme oder Bedenken wegen des Datenschutzes. Denn „Souveräne“ fühlen sich im Internet zu Hause: „Hier finde ich alles auf einen Blick“.

-Die „Berechnenden“ finden, dass sie sich im Internet besonders gut über Angebote und Preise informieren können. Jeder sechste deutsche Online-Shopper (15 Prozent) gehört zu diesem Einkäufertyp. Doch weil sie unsicher etwa wegen der Rückgabebedingungen vieler Läden sind, empfinden die „Berechnenden“ einen Einkauf im Internet eher nicht als Vergnügen. „Ich bekomme, was ich suche, mehr will ich nicht“, lautet eine typische Äußerung. Zu dieser Gruppe zählen vor allem ältere Männer, die mit dem Internet wenig geübt sind. Erfahrung haben sie höchstens mit Online-Buchbestellungen. Allerdings buchen sie auch häufig Reisen im Internet.

Die Marktforscher haben auch Online-Nutzer in Österreich und der Schweiz befragt. In Österreich sieht die Verteilung der vier Typen etwa wie in Deutschland aus, jedoch ist die Gruppe der „Berechnenden“ deutlich größer. In der Schweiz stellen die „Entdecker“ und die „Traditionalisten“ mit je rund 35 Prozent die beiden größten Gruppen. „Souveräne“ machen dort nur 13 Prozent aus.

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