Kauflaune der Online-Shopper im Keller

Veröffentlicht: 06.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 06.03.2013

Nachdem die deutschen Verbraucher im Weihnachtsgeschäft viele Einkäufe in Online-Geschäften erledigt haben, ist ihre Kauflaune zu Jahresbeginn massiv eingebrochen. Im ECC-Konjunkturindex des Kölner Instituts für Handelsforschung (IfH) lag der Januarwert elf Prozent unter dem Durchschnitt des vergangenen halben Jahres, während sich der Dezemberwert auf der Höchstmarke von 25 Prozent über dem Mittel befand. Für den Index werden monatlich mehr als 2.000 deutsche Online-Shopper verschiedenen Alters zu ihren aktuellen Online-Einkäufen und zur zukünftig erwarteten Entwicklung ihrer Einkäufe im Internet befragt.

Von August bis Dezember 2010 waren die aktuellen Ausgaben der Befragten noch unaufhörlich gestiegen. „Im Weihnachtsgeschäft wurden noch nie so viele Geschenke im Internet gekauft“, sagt Kai Hudetz, Geschäftsführer des IfH. „Der Index hat im Dezember seinen absoluten Höhepunkt erreicht.“

Nun scheine die Kauflaune jedoch erst einmal ausgelebt und die aktuellen Online-Ausgaben werden massiv zurückgeschraubt, so Hudetz. „Das Budget deutscher Online-Shopper wurde zum Weihnachtsgeschäft im Dezember 2010 scheinbar vollständig aufgebraucht“, vermutet auch Sonja Rodenkirchen, Projektleiterin E-Commerce-Center Handel im IfH. Mehr als ein Drittel der Befragten bewertete im Januar die eigenen aktuellen Online-Ausgaben als „sehr gering“ oder „gering“. 28 Prozent bezeichneten ihre Ausgaben als „hoch“ oder „sehr hoch“. Ein Drittel hat der Umfrage zufolge im Januar gleich viel Geld in Internet-Läden ausgegeben.

Anders als die aktuellen Ausgaben ist die Erwartung für künftige Online-Einkäufe für das kommende Jahr dagegen leicht positiv: Zwar will mehr als die Hälfte der Befragten in den kommenden zwölf Monaten gleichbleibend viel für Online-Einkäufe ausgeben. 31 Prozent von ihnen rechnen allerdings damit, mehr Geld als bisher für den Internet-Handel aufzuwenden. Damit hat sich der Erwartungs-Index gegenüber dem Vormonat etwas erholt. „Jetzt liegt der Index zwar nur knapp, aber weiterhin unterhalb des Durchschnitts des zweiten Halbjahres 2010“, sagt Sonja Rodenkirchen.

IfH-Geschäftsführer Kai Hudetz sieht derzeit keinen Grund zu Beunruhigung für die Händler: „Die Erwartungen für die kommenden Monate zeigen auf, dass sich der Online-Handel keine Sorgen machen muss und sich das Konsumklima wieder normalisieren wird.“

Der ECC-Konjunkturindex „Shopper“ wird seit Juli 2010 monatlich erhoben. Die an der Befragung teilnehmenden Online-Käufer sind zu rund 90 Prozent Männer und zu zwei Dritteln zwischen 20 und 49 Jahre alt. Knapp 30 Prozent von ihnen kaufen mindestens jede zweite Woche online ein, rund 13 Prozent sogar mindestens einmal wöchentlich.

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.