Hörbücher bei audible: Amazon senkt Umsatzbeteiligung drastisch

Hörbücher haben sich seit den 90er Jahren in gewaltigem Maße popularisiert und gehören mittlerweile bei vielen Verlagen zum Standard-Sortiment. Auch der Vertrieb über den digitalen Weg, also per Download, hat am Erfolg der Audio-Erzählungen einen großen Anteil. Neben zahlreichen anderen Portalen gehört die Amazon-Tochter audible hierzulande wohl zu den bekanntesten Download-Plattformen. Doch das vielversprechende Geschäft mit den Hörbüchern wird wohl für Verlage und Autoren bald erheblich schwieriger.

Mit einer finanziellen Beteiligung von bis zu 90 Prozent köderte audible bisher Autoren und Verlage und konnte sich mit dieser Strategie ein unglaubliches Fundament an angebotenen Hörbüchern zulegen. Inzwischen ist der Erfolg so groß, dass die Produzenten nicht mehr „finanziell verführt“ werden müssen, sondern von alleine kommen. Zeit, die Beteiligung zu senken, wird sich die Amazon-Tochter audible nun gedacht haben.

Ab dem 12. März, also in gut einer Woche, ändern sich, wie auf der unternehmenseigenen Plattform ACX zu lesen, die Vergütungen für Hörbücher, die über das Portal distributiert werden. Für exklusive Audiobooks, d.h. für solche, die ausschließlich über audible vertrieben werden, sinken die Umsatzbeteiligungen von umsatzabhängigen 50 bis 90 Prozent auf nunmehr 40 Prozent. Produzenten jener Hörbücher, die einen nicht-exklusiven Status bei audible haben, wurden bisher mit umsatzabhängigen 25 bis 70 Prozent beteiligt. Nun sind es pauschal nur noch 25 Prozent.

Auch an anderer Stelle spart sich Amazon finanzielle Kostenpunkte. So wurden bisher beispielsweise die Produzenten der ersten drei audible-Hörbücher mit je 25 US-Dollar entlohnt, die sich Neukunden auswählten. Nun wird lediglich der Produzent des erst-gewählten Audiobooks eines jeden Kunden entlohnt – und zwar mit 50 US-Dollar.

Genau wie im Geschäft mit Hörbüchern hat Amazon auch im Self-Publishing- bzw. E-Book-Sektor eine dominierende Stellung inne. Daher wird es Branchenkennern zufolge wohl nicht mehr lange dauern, bis auch hier die Umsatzbeteiligungen nach unten angepasst werden.