Starbucks, Google und eBay verdrängen klassische Banken

Veröffentlicht: 05.03.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 05.03.2014

Was früher den Banken vorbehalten war, wird nach und nach auch von Unternehmen aus dem E-Commerce angeboten. Big Player wie Google oder PayPal ringen den klassischen Banken zunehmend Marktanteile ab. Der einzige Ausweg für die Banken scheint, selbst in den E-Commerce einzusteigen.

Die Banken verlieren Marktanteile an E-Commerce-Unternehmen.

(Bildquelle Online-Payment: koya979 via Shutterstock)

Offensichtlich verlieren die klassischen Banken im digitalen Handel weiterhin an Boden. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Accenture Research sollen die traditionellen Banken 35 Prozent Marktanteil bis zum Jahr 2020 an Unternehmen wie PayPal verlieren. Indes drängen immer mehr Unternehmen in die Payment-Branche.

PayPal möchte Bezahlvorgänge noch einfacher machen

„Unsere Herausforderung ist es, Bezahlvorgänge so einfach zu machen, dass andere Technologie-Unternehmen unsere Angebote nutzen. In vielen Fällen möchten andere Unternehmen nämlich nicht in die harte Branche der Bezahldienste einsteigen“, sagte eBay-Chef John Donahoe im Interview mit dem Wall Street Journal. Das zumindest ist die Ansicht von eBay. Allerdings ist eBay schon längst nicht mehr das einzige Unternehmen mit Payment-Dienstleistungen.

Zu den Aufsteigern in diesem Geschäft, gehört laut dem US-Magazin Wired.com der Kaffeedienstleister Starbucks. In den USA werden demnach aktuell ein Drittel aller Einkäufe bei Starbucks bereits mit der Starbucks-Prepaidkarte bezahlt, nicht mit Bargeld und auch nicht mit der EC-Karte einer klassischen Bank.

Das ist ein Beispiel aus der Praxis, dass die These der Unternehmensberatung Accenture Research belegt. Sie hatte bereits im vergangenen Jahr in einer Studie prognostiziert, dass Unternehmen wie Starbucks, Alibaba oder PayPal verstärkt die Aufgaben klassischer Banken übernehmen und bis zum Jahr 2020 gar 35 Prozent an Marktanteil erreichen sollen.

Banken verlieren 35 Prozent Marktanteil an Unternehmen

„Digitaler Wandel und schnelle Veränderungen der Kundenwünsche setzen den Full-Service-Banken zu“, sagte Wayne Busch, von Accenture Research. Bis zum Jahr 2020 könnten allein in den USA 15 Prozent des Umsatzes der klassischen Banken auf reine Online-Dienstleister übergehen, so Accenture Research. Weitere 20 Prozent des Umsatzes könnten an die Vertreter aus dem Handel, wie zum Beispiel Starbucks, verloren gehen.

„Das Risiko der klassischen Banken ist, dass neue Konkurrenten sie zu einer Art Backoffice-Dienstleister machen, und Nicht-Banken das neue Gesicht des finanziellen Lebens der Verbraucher werden“, schrieben die Kollegen vom Havard Business Review trefflich.

Und die Unternehmen die es den klassischen Banken schwer machen sind zahlreich. Google hat zum Beispiel mit Google Wallet einen eigenen Bezahldienst und hat kürzlich auch eine Geldkarte eingeführt. Die Einzelhandelskette Walmart ist in den USA eine Partnerschaft mit dem Finanzdienstleister American Express eingegangen, um eine eigene Geldkarte für seine Kunden einzuführen und hat bislang eine Millionen Kunden mit dieser Geldkarte versorgt.

Um mit den E-Commerce-Unternehmen standhalten zu können, müssen sich die Banken dem E-Commerce öffnen. Einige wie zum Beispiel die Bank of America haben damit bereits begonnen. Die Bank of America analysiert die Banktransaktionen ihrer Kunden und macht ihnen für Einkäufe bei bestimmten Händlern Rabattangebote. Die Kunden bekommen die Angebote vor jeder Überweisung die sie bei dem Händler tätigen angezeigt.

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