Lokalisieren: Den Shop für Auslandsmärkte fit machen

Veröffentlicht: 06.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 13.06.2013

Grenzübergreifender Online-HandelDen eigenen, in Deutschland erfolgreichen Online-Shop für internationale Kunden zu öffnen, ist technisch gesehen keine allzu schwierige Aufgabe. Die Web-Präsenz und die Newsletter werden in andere Sprachen übersetzt, die Lieferkosten ins Ausland kalkuliert. Doch wer mit seinem Geschäft auch in anderen Ländern erfolgreich sein möchte, der muss die künftigen Märkte und die Bedürfnisse der potenziellen Kunden gut kennen und seine Expansionsstrategie daran ausrichten.

Statt die vorhandene Struktur unverändert auf andere Länder zu übertragen, müsse man sich behutsam an die neuen Märkte herantasten, rät Henning Heesen, Vorstandsmitglied und Country Manager des Internationalisierungs-Dienstleisters Salesupply AG. „Internationalisieren darf für Ihr Projekt nicht mehr als eine interne Bezeichnung sein, sich dem ausländischen Kunden anzunähern“, schreibt der Experte im Fach-Blog E-Commerce-Lounge.

Für den deutschen Kunden ist ein Shop ja ebenfalls erst schrittweise optimiert worden: indem mit dem passenden Shoppingsiegel das notwendige Vertrauen in den Internetladen hergestellt wurde, indem der Check-out optimiert und die Buttons Usability-gemäß gestaltet wurden. Auch gibt es Erfahrungswerte für die gewünschten Zahlungsmethoden, für die Kundenservicenummer und die AGBs.

Christian Arno hat Tipps für eine internationale Online-Marketing-Strategie deutscher Shops zusammengestellt. Der Geschäftsführer des Übersetzungsbüros Lingo24 weist darauf hin, dass die Keywords für die Suchmaschinenoptimierung für jedes Land neu recherchiert werden müssen. Außerdem spielt in andern Ländern – anders als in Deutschland – nicht unbedingt die Suchmaschine Google die größte Rolle. In Russland sei Yandex bedeutend, in den USA auch Yahoo und Bing von Microsoft. Das Gleiche gelte für die Social-Media-Plattformen, so Arno. Neben Facebook und Twitter sei etwa „Skyrock“ eine interessante Plattform in Frankreich, genauso wie „Orkut“ in Brasilien. Bei fremdsprachigen Onlineshops sei besonders wichtig zu berücksichtigen, dass sich die potenzielle Kundschaft in einem anderen Kulturraum bewegt.

Am Beispiel des E-Mail-Marketings für internationalisierte Shops zeigt Arno von Lingo24 weitere Punkte auf, an die ein deutscher Betreiber denken sollte. So müsse man beim Aussenden von Newslettern den richtigen Zeitpunkt im Auge behalten, wenn die fremden Länder in anderen Zeitzonen liegen – das gilt bereits für England. Auch können sich Urlaubszeiten und Feiertage unterscheiden, die sich für Werbung nutzen lassen.

Ein Shop habe nur dann wirklich die Chance, fasst Salesupply-Experte Henning Heesen zusammen, die gleiche Konversionsrate und Wiederholungskäufe wie ein Inlandsshop zu erzielen, wenn er lokalisiert ist. „Denn nun ist es ein Inlandsshop.“

Kommentare  

#1 Andreas Wellensiek 2011-03-24 15:29
Datenschutz und ABG sind zu beachten, ggf. weitere spezifische Besonderheiten beim Verkauf von Produkten, wo man z.B. im Ausland auch eine Präsenz vor Ort haben. Ganz banal ist auch noch zu beachten, das Sprachbarrieren die Kommunikation so stark erschweren können, das der Shop im Ausland kaum effizient ist. Der Gesamtaufwand ist oft größer als viele Händler glauben, insbesondere weil die meisten Händler schon in Deutschland mit Marketing, Preisvergleiche n, Suchmaschinenop timierung,Servi ce am Kunden, Versand, Logistik und rechtlichen Aspekten komplett ausgelastet sind. Social Media bzw. social Commerce reicht wahrscheinlich vorläufig als Herausforderung vollkommen aus.
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