Lieblos und unattraktiv: Bücher auf Amazon mit großem Nachholbedarf

Veröffentlicht: 05.05.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 05.05.2014

Sie bilden die Grundfesten der digitalen Welt und des E-Commerce: Metadaten. Doch was eigentlich zum täglichen Handwerk eines jeden Online-Händlers gehören sollte, wird in der Buch-Branche allzu oft vernachlässigt. Dies zeigt zumindest eine aktuelle Studie, die offenbart, dass viele Bücher, die bei Amazon angeboten werden, nur unzureichend mit Informationen versehen sind.

Bücher bei Amazon: Mangelhafte Metadaten

(Bildquelle Bücher online : Adam Radosavljevic via Shutterstock)

Produktbeschreibung und Zusatzinformationen sind das A und O im digitalen Handel. Weil Kunden die Produkte des E-Commerce nicht in die Hand nehmen können, sie nicht fühlen, testen oder ausprobieren können, sind viele Online-Händler darauf bedacht, diesen Nachteil durch umfassende, ansprechende, informative und nützliche Texte oder Features auszugleichen. Umso erstaunlicher ist das alarmierende Fazit, das Wachter Digital Partners in seiner aktuellen Studie über Produktdarstellung im digitalen Handel zieht: Demnach werden Bücher auf Amazon von einem Großteil der untersuchten Verlage häufig nur mangelhaft präsentiert.

Und diese mangelhafte Bücher-Präsentation auf Amazon fängt nicht etwa bei Details und tendenziell unwichtigen Informationen an. Nein. Laut Studie sind bereits „lieblose, unattraktive Produkttexte oder fehlende visuelle Einblicke“ häufige Mängel. Dabei könnten Verlage und Händler mit ein wenig Aufwand umfangreiche und professionelle Angebote erstellen. Wichtige Features wie zum Beispiel aussagekräftige Produktbeschreibungen und Produktbilder, ein digitaler Blick in die Bücher, Autorenprofile, Pressestimmen und sonstige Zusatzmaterialien können Kunden schnell dazu animieren, sich für den Online-Kauf eines Buches zu entscheiden.

„Die Verlage können sich im stationären Handel auf kompetente Verkäufer verlassen – im digitalen Handel müssen sie das Verkaufsgespräch über die Produktdarstellung selbst führen“, kommentiert Christoph Nichau von wdp die dürftigen Präsentationen auf Amazon. „Dem stationären Geschäft geht meist die Informationssuche im Internet voraus. Das bedenken viele Verlage noch nicht ausreichend.“

Produktbeschreibung: Helfer für Kunden und das eigene Ranking

Und dabei würde sich eine ansprechende und informative Online-Präsentation der Bücher auf Amazon aus verschiedenen Blickwinkeln lohnen. Zum einen können detaillierte Zusatzinformationen und Metadaten Kunden vom Produkt überzeugen. Zum anderen profitieren die Anbieter auch im Zuge des Rankings: Ähnlich wie bei Suchmaschinenalgorithmen im Netz könne der entsprechende Verkaufsrang bei Amazon nämlich mithilfe von umfassenden Artikelbeschreibungen um 51 Prozent und unter Verwendung zusätzlicher, kundenfreundlicher Features sogar um bis zu um bis zu 87 Prozent verbessert werden.

Die mangelnden Ergebnisse, die die vorliegende Studie zutage fördert, gelten jedoch nicht nur für die 150.000 analysierten Bücher auf Amazon. Sie sollten vielmehr branchenübergreifend im E-Commerce Gehör finden und Händlern aufzeigen, welchen Stellenwert guter und nützlicher Content hat. Umfangreiche Metadaten können nicht nur dabei helfen, Umsätze zu steigern, sondern den eigenen Auftritt als Anbieter optimieren.

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