Crowdtesting zur Verbesserung der Usability

Veröffentlicht: 06.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 13.06.2013

Die Gebrauchstauglichkeit (Usability) eines Online-Shops zu testen, ist gar nicht so einfach. Zunächst einmal benötigt man ein geeignetes Testverfahren, eine klare Hypothese und letztlich auch noch möglichst viel Traffic, damit der Test auch aussagekräftig wird. Alles zusammen muss koordiniert, ausgeführt und analysiert werden. Da kann Crowdtesting viel zur Vereinfachung beitragen.

Usability geregelt über eine Norm

Doch zunächst erst einmal einen Schritt zurück zur Gebrauchstauglichkeit. Die ist, wie beinahe alles in Deutschland, über eine Norm geregelt. Die entsprechende Norm lautet DIN EN ISO 9241 und ist weltweit gültig. Nach dieser Norm wird geregelt, wie gut ein Dienst, ein Produkt oder ein System genutzt werde, kann, um ein bestimmtes Ziel effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen. Übertragen auf einen Online-Shop könnte man sagen: Wie schnell kommt der Kunde zum gesuchten Produkt oder wie zufriedenstellend ist der gesamte Bestellprozess?

Um diese Fragen zu klären, muss man Kunden dabei beobachten, wie sie den Shop benutzen. Da das in den wenigsten Fällen möglich ist, gibt es die Möglichkeit von Laborversuchen mit Probanden oder die Auswertung der Mausführung von Shopbesuchern. Alles sehr aufwendig und teils auch sehr kostspielig. Eine einfachere Möglichkeit sind A/B-Tests. Dabei zeigt man den Shopbesuchern abwechselnd zwei unterschiedliche Varianten einer Seite und wertet anschließend aus, welche Variante zu mehr Verkäufen geführt hat.

Multivariate Tests

Ähnlich angelegt sind multivariate Tests. Dabei werden verschiedene Elemente auf einer Seite in verschiedenen Kombinationen getestet, zum Beispiel der Bestellbutton oder das Produktfoto. Man kann damit testen, welche Kombination letztlich zu mehr Verkäufen, einer niedrigeren Absprungrate oder einer längeren Verweildauer geführt hat. Alle Tests haben eins gemeinsam, man benötigt möglichst viele Testpersonen, um eine Signifikanz zu erreichen.

Für die Online-Shop-Besitzer ist ein Labortest mit vielen Testpersonen kaum zu finanzieren, daher bietet sich das Crowdtesting an. Crowd steht hierbei für die große internetaffine Masse an Benutzern. Es handelt sich somit um Testpersonen in einem realen Testfeld, die mit dem Medium und der Thematik vertraut sind. Die Zielgruppe, die für die Tests infrage kommt, wird vorab festgelegt und erhält dann einen Aufgaben- und Fragenkatalog zum Abarbeiten. Das Crowdtesting bietet somit eine relativ kostengünstige Möglichkeit, Tester mit den unterschiedlichsten Endgeräten und ein ausführliches Feedback. Es gibt verschiedene Anbieter, die Crowdtesting als Dienstleistung im Internet anbieten. Auch und besonders für Apps bieten sich diese Tests an.

Kommentare  

#1 Antje 2012-10-02 13:31
Vielen Dank für diesen Beitrag. Ergän zend sei noch zu sagen, dass es bereits mehrere Vergleichsstudi en gibt, die den Crowd-Usability -Test-Anbieter www.rapidusertests.com mit klassischen Labortests verglichen haben. Dabei kam heraus, das die Crowd-Tests dieselben Usability-Probl eme identifizieren wie Labortests, aber zu einem 10ten des Preises. (siehe z.B. usabilityblog.de/.../...)
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