Amazon, Ebay, Google: Der Kampf um kurze Lieferzeiten

Veröffentlicht: 06.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 13.03.2015

Die Lieferdauer einer Bestellung ist mittlerweile zu einem der wichtigsten Kaufkriterien geworden. Während in den Anfängen des Versandhandels zwei bis drei Wochen Lieferzeit völlig normal waren, ist man heute bereits bei Lieferungen am selben Tag angelangt. Dabei sind es wieder einmal die Großen der Branche, die die Messlatte nach oben legen.

Im Mai 2011 war es der Versandhandelsriese Amazon, der einen neuen Button in die Seite integrierte. "1-Click Morning" war darauf zu lesen und dahinter steckte ein neuer Meilenstein im Versandhandel. Wer bis 21 Uhr seine Bestellung über diesen Button abgab, der erhielt seine Ware - so das Versprechen von Amazon - gleich am nächsten Morgen. Fünf Euro extra musste man für diesen Extraservice allerdings drauflegen und der Dienst stand lediglich Amazon-Kunden mit der Versandkostenflatrate "Prime" zur Verfügung.

Morning- und Evening-Express

Mittlerweile kann jeder Amazon-Kunde den "Morning-Express" - so heißt die Versandart jetzt - nutzen. Dafür kostet er nicht 5, sondern 13 Euro für Nicht-Prime-Mitglieder. Doch das Ganze lässt sich noch toppen. Amazon bietet nun auch den "Evening-Express" an. Artikel, die mit dieser Versandart bestellt werden, können bereits am selben Abend zwischen 18 und 21 Uhr in Empfang genommen werden. Die Kosten sind dieselben wie beim Morning-Express. Geliefert wird nur in bestimmte Postleitzahlenbereiche. Aber immerhin. Wer hätte sich vor ein paar Jahren vorstellen können, dass man eine Bestellung noch am gleichen Tag erhält? Diesen Service kannte man bis dahin nur von einem Express-Kurierdienst.

Ebay zog vergangenen August nach. In San Francisco testete man einen Same-Day-Delivery-Service, also die Lieferung am gleichen Tag. Mindestbestellwert bei diesem Test waren 25 Euro. Der Test wurde mit stationären Händlern und externen Kurierdiensten durchgeführt, denn Ebay ist kein Versandhändler wie Amazon mit riesigen Lagern und festem Logistiknetzwerk. Die Kaufabwicklung erfolgt ausschließlich über die mobile App "eBay Now". Nach Abgabe der Bestellung sucht die Anwendung nach einem passenden Kurier.

Lokaler Bezug bei eBay Now

Sobald dieser gefunden ist, erhält der Bestellende eine Telefonnummer des Kuriers und sieht sogar auf einer Karte, wo sich seine Lieferung gerade befindet. Mit dieser mobilen Anwendung könnte Ebay kleinen Händlern eine Möglichkeit bieten, mit Versandriesen wie Amazon konkurrieren zu können. Denn durch den lokalen Bezug der App sind die Wege zwischen Händler und Bestellendem sehr kurz. Da kann selbst ein Logistikmeister wie Amazon nicht schneller liefern.

Wo sich Ebay und Amazon tummeln, da ist Google nicht fern. Google testet derzeit ebenfalls in San Francisco mit eigenen Mitarbeitern eine Lieferung am selben Tag. Wie die New York Times berichtete, laufe der Test in Kooperation mit einem in den USA tätigen Textilhändler. Google will damit möglicherweise verhindern, dass Käufer zukünftig an der Google-Suche vorbei Produkte einkaufen. Schon jetzt ist es so, dass User bei der Suche nach einem Produkt direkt zu Amazon gehen, anstatt den Umweg über Google zu nehmen. Für den Suchmaschinenriesen ist das ein ernstzunehmendes Problem.

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