Nachhaltigkeitsmanagement im Unternehmen – eine kurze Einführung

Veröffentlicht: 05.03.2013 | Geschrieben von: Ariane Nölte | Letzte Aktualisierung: 05.03.2013

Nachhaltigkeit ist das Schlagwort der Stunde und immer mehr wird es das auch in Unternehmen. Ein „grünes“ Unternehmen zu haben, gilt heute als schick. Doch nachhaltiges Wirtschaften bedeutet mehr, als nur seine Geschäftsunterlagen auf Recyclingpapier auszudrucken. Was ist ein nachhaltiges Unternehmen überhaupt und wie setze ich Nachhaltigkeitsmanagement im Geschäftsalltag um?

Was ist Nachhaltigkeit?

Es gibt in der Zwischenzeit fast nichts mehr, das nicht mit dem Prädikat „nachhaltig“ versehen wird. Doch obwohl der Begriff der Nachhaltigkeit gerade Konjunktur hat, gibt es ihn schon etwas länger. Was die konkrete Bedeutung anbelangt, so gibt es hier eine unglaubliche Vielzahl verschiedener Definitionen. In einem ganz allgemeinen Rahmen würde man unter Nachhaltigkeit oder unter nachhaltigem Handeln solches Handeln verstehen, das darauf abzielt, ein System und die Möglichkeiten der zukünftigen Generationen zu erhalten.

Nachhaltiges Handeln ist dabei aber nicht etwa auf den klassischen Umweltschutz reduziert. Nach dem sogenannten Drei-Säulen-Modell umfasst Nachhaltigkeit drei Aspekte: Ökologie, Soziales und Ökonomie. Dieses Verständnis schlägt sich auch in der Praxis des Nachhaltigkeitsmanagements in Unternehmen nieder.

Was ist Nachhaltigkeitsmanagement?

Beim Nachhaltigkeitsmanagement geht es also darum, Nachhaltigkeit in diesen drei Bereichen auch in seinem Unternehmen umzusetzen. Dabei wird schnell klar, dass es nicht damit getan ist, die Verpackung seiner Produkte umweltfreundlicher zu gestalten. Nachhaltigkeitsmanagement muss alle Bereiche eines Unternehmens einbeziehen (Stakeholderkonzept), also das Management, die Lieferanten, Kreditgeber, Gewerkschaften, Mitarbeiter, Verbraucher, usw.

Wozu Nachhaltigkeitsmanagement?

Um es etwas plakativ zu sagen: weil es keine Alternative gibt. Klimawandel, Verletzung der Menschenrechte, Erderwärmung, Ressourcenknappheit, Umweltzerstörung, Kriege, Kinderarbeit, Finanzkrisen, die Liste der Gründe, warum es ein „Weiter so“ nicht mehr geben kann, ist lang. Im Kern geht es um Verantwortung, die Natur und gute Lebensbedingungen für die aktuelle Generation und die zukünftigen Generationen zu erhalten.

Aus Unternehmenssicht gibt es noch eine Reihe anderer Gründe, warum Nachhaltigkeitsmanagement sinnvoll ist. Durch die Umsetzung eines Nachhaltigkeitskonzeptes erhöht man zum Beispiel die Effektivität und die Effizienz, spart Ressourcen, steigert die Motivation der Mitarbeiter und die Zufriedenheit der Lieferanten, verbessert das Image und die Reputation, schafft sich Wettbewerbsvorteile durch eine Vorreiterrolle und, und, und.

Wie setze ich Nachhaltigkeit in meinem Unternehmen um?

Bei der Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie haben sich verschiedene Konzepte und Modelle entwickelt: Corporate Social Responsibility (CSR) oder Corporate Citizenship (CC), um nur zwei Begriffe zu nennen. Oft geht es dabei um die Umsetzung von nachhaltigem Handeln über das gesetzlich vorgegebene Maß hinaus.

Um Nachhaltigkeitsmanagement in seinem Unternehmen zu betreiben, braucht es vor allem eines: Sachwissen - sowohl über die Inhalte als auch über die Methoden der Umsetzung und der Kommunikation. Die Felder, in denen man Nachhaltigkeitsmanagement in seinem Unternehmen betreiben kann, sind nämlich vielfältig: faire Bezahlung der Mitarbeiter, Weiterbildungen, Supply Chain Management, Mitarbeiterbeteiligung, Transparenz und Korruption, Massentierhaltung, Gentechnologie, Recycling, Arbeitsplatzsicherheit und so weiter.

Deshalb braucht es Experten, die die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie im Unternehmen begleiten. Nur so kann man wirklich eine nachhaltige Unternehmenskultur etablieren, die von allen gelebt wird und unanfällig für vorübergehende Trends ist. Sonst ist der Schritt zum „Greenwashing“ nicht weit.

Literaturtipp: Wer sich einen weiteren Überblick über Nachhaltigkeitsmanagement verschaffen will, dem sei das kleine Taschenbuch „Nachhaltigkeitsmanagement“ von Iris Pufé aus dem Hanser Verlag empfohlen.

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