Baby- und Kinderausstattung: Markenhersteller mit Online-Defizit

Veröffentlicht: 28.08.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 28.08.2014

Eine neue Studie des E-Commerce Center Köln zeigt, dass viele große und namhafte Markenhersteller im Bereich Baby- und Kinderausstattung noch Nachholbedarf in Sachen Online-Handel haben. Ein Großteil von ihnen kann noch nicht einmal einen eigenen Online-Shop vorweisen. Wir zeigen, wo es hapert und wer sich noch immer gegen den „Online-Trend“ sträubt.

Kinderausstatter: Kinderwagen

(Bildquelle Kinderwagen: James Steidl via Shutterstock)

Großteil der Markenhersteller ohne eigenen Online-Shop

Welche Strategien verfolgen große Markenhersteller von Baby- und Kinderausstattung? Sprechen sie online- und offline-Kunden gleichermaßen an? Welche Schwächen weisen sie auf? – Diese Fragen stehen im Zentrum einer neuen ECC Köln-Studie. Das Resultat: Viele Unternehmen halten am traditionellen Offline-Geschäft fest. Lediglich vier der zehn untersuchten Hersteller – nämlich Steiff und Sterntaler, Bellybutton, und Bugaboo – vertreiben ihre Produkte über einen hauseigenen Online-Shop.

Demzufolge hat sich mehr als der Hälfte der Markenhersteller von Baby- und Kinderausstattung noch nicht in den digitalen Vertrieb gewagt: Die Unternehmen Chicco und Stokke, Hauck und Maxi Cosi sowie Teutonia und Geuther verschenken auf diese Weise wertvolles Potenzial und lassen Kunden im Zuge ihrer Kaufwünsche im Regen stehen. Wobei jedoch festgehalten werden muss, dass zumindest die Firma Hauck auf externe Händler und somit auch den generellen Online-Verkauf der eigenen Artikel hinweist. Durch die Einbindung entsprechender Links können bestimmte Vertriebspartner somit von einer Nennung profitieren.

Markenhersteller: Produktpräsentation mit einigen Höhepunkten

Grundsätzlich konnte das ECC Köln feststellen, dass alle Markenhersteller im Bereich Baby- und Kinderausstattung mehrere Artikelbilder je Produkt hinterlegt haben. Kunden können sich somit die gewünschten Waren von allen Seiten anschauen und einen tieferen Einblick in deren Beschaffenheit gewinnen. Acht der zehn Portale weisen außerdem eine kundenfreundliche Zoom-Funktion auf, die auch kleinste Details der Produkte sichtbar macht. Als herausragendes Beispiel nennt die Studie die Produktpräsentation der Firma Hauck, bei der die Nutzer selbst bestimmen können, wie weit sie in die Fotografien hineinzoomen wollen.

Darüber hinaus hat sich die Hälfte der Markenhersteller neben aussagekräftigen Artikelfotos auch für die Einbindung professioneller Produktvideos entschieden. Da im Bereich Baby- und Kinderausstattung auch häufig die Funktionalität und Handhabung der Produkte eine große Rolle spielt (zum Beispiel bei Kinderwagen, Kindersitzen, Reisebetten etc.) dürften die Unternehmen Chicco und Hauck, Bugaboo, Maxi Cosi und Stokke durch diese Zusatzleistung bei vielen Kunden punkten. Auch eine überaus nützliche 360-Grad-Ansicht der Produkte ist in vier von zehn Fällen vorhanden.

Baby- und Kinderausstattung: Schwachstellen Kundenbewertung und mobile Anpassung

In vielen Segmenten des Online-Handels hat sich die Integration einer Kundenbewertung bereits etabliert. Egal ob bei Büchern, Mode oder Elektronik – Verbraucher können von den Erfahrungen und Meinungen anderer Käufer profitieren und sich im Zuge ihrer Kaufentscheidung von anderen unterstützen lassen. Dieser Vorteile scheint sich kein einziger führender Markenhersteller im Segment Baby- und Kinderausstattung klar zu sein, denn in keinem der zehn Online-Auftritte findet sich die Möglichkeit einer Kundenbewertung: weder durch Sterne noch durch textuelle Anmerkungen.

Als weiteres großes Defizit kann eine seltene mobile Optimierung genannt werden. Nicht einmal die Hälfte der Markenhersteller hat seine Webpräsenz auf die Nutzung über Smartphones und Tablet PCs angepasst (Teutonia, Hauck, Maxi Cosi und Stokke). Das ist für die entsprechenden Unternehmen im Bereich Baby- und Kinderausstattung ein durchaus bedenklicher Status, denn viele Verbraucher nutzen die Vorteile der mobilen Möglichkeiten und shoppen gern auch von unterwegs.

„In der Branche Baby- und Kinderausstattung ist der Online-Direktvertrieb aktuell kein Standard“ – Zu diesem Fazit kommt das ECC Köln im Zuge seiner neuen Studie. Somit lassen viele Markenhersteller wichtige Umsatzpotenziale ungenutzt verfallen, von denen mitunter externen Händler profitieren können.

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