Kleinere Händler testen Mobiles Marketing als passgenaues Instrument für ihre Zielgruppen

Im deutschen Handel sind es vor allem kleinere Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern, die bereit sind, den Vertrieb über mobile Engeräte wie Smartphones und Tablet-PCs zu testen. Der wichtigste Grund für sie ist dabei, über Mobiles Marketing ihre Zielgruppen, vor allem junge Menschen, passend und direkt ansprechen zu können. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa unter 100 Marketing-Entscheidungsträgern im Auftrag des IBM-Tochterunternehmens Coremetrics.

Gut ein Drittel der befragten Händler, 36 Prozent, haben Mobile Marketing bereits als Vertriebs- und Kommunikationskanal in ihre Maßnahmen integriert, etwa indem sie ihre Webseite für die mobile Nutzung optimiert haben. Auch hat ein Großteil von ihnen selbst schon Apps für Handys und grafische Steuerelemente (Widgets) entwickelt. Die am häufigsten eingesetzten Marketing-Maßnahmen sind jedoch die klassische Bannerwerbung, Social Media und der direkte Verkauf im Online-Shop – jeweils 61 Prozent der befragten Händler wenden diese Instrumente an. Das Einräumen von Rabatten durch Coupons (Couponing) wird von 44 Prozent der Händler eingesetzt.

Händler nutzen die Maßnahmen für das Mobile Marketing nicht nur, sondern sie sind im Vergleich etwa zu Firmen der Dienstleistungsbranchen wie der Tourismusbranche auch risikobereiter: Jeder fünfte Händler gibt als Motiv an, „neue Wege gehen“ oder Mobiles Marketing „einfach einmal testen“ zu wollen. Dienstleister dagegen sehen die zunehmende Verbreitung mobiler Endgeräte als einen Trend an, dem man schlicht folgen wolle. Als Grund für die höhere Experimentierfreude gerade kleinerer Handelsunternehmen innerhalb der Studie lässt sich vermuten, dass diese die Marketinginstrumente flexibler einsetzen können als große Firmen. Auch können sie ihr Budget kurzfristiger planen und einsetzen.

Ein Großteil derjenigen Händler, die Mobile Marketing nutzen, tut dies auch konsequent: 72 Prozent setzen Web-Analyse-Programme ein, mit denen sie die Wirksamkeit der Maßnahmen messen können. Hierbei sind kleinere Unternehmen den größeren voraus. Während fast alle Marketing-Verantwortlichen von Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern Analysetools für wichtig halten, setzt nur die Hälfte von ihnen diese tatsächlich ein. Unter den kleinere Unternehmen dagegen sind es sieben von zehn Firmen, die den Effekt ihrer Instrumente dann auch messen. Vermutlich weil sie ihre kleineren Budgets gezielter einsetzen müssen.

Im direkten Vergleich zu Dienstleistungsfirmen sind somit derzeit insgesamt weniger Händler im Mobile Marketing aktiv, diese sind jedoch experimentierfreudiger und fokussieren sich genauer auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppen. Für das kommende Jahr wollen 41 Prozent der befragten Händler, Marketingmaßnahmen für Smartphones und Tablets einführen.