Interview mit Tambini: „Im Herzen ein bisschen Kind“

Veröffentlicht: 24.09.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 24.09.2014

Vor drei Monaten ist der Online-Shop Tambini gestartet: Gründerin Andrea Fischer hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinderaugen zum Leuchten zu bringen und aus kleinen Festen bunte Mottoparties zu zaubern. Egal ob zum Thema Weltraum oder Prinzessin, Meerjungfrau oder Ritter – Auf tambini.de können gestresste Eltern komplette Party-Boxen kaufen, in denen von Einladungskarten bis zur Deko und lustigen Utensilien alles drin ist.

Motto-Party: Piraten

(Bildquelle Piraten-Party: willmetts via Shutterstock)

Mit seinem Motto-Party-Konzept und der Umsetzung der digitalen Plattform kann das StartUp Tambini bereits nach kurzer Zeit erste Erfolge feiern: Im Zuge der Verleihung des Shop Usability Awards 2014 errang das Jungunternehmen den ersten Platz in der Kategorie „Spielwaren & Kids“. In einem exklusiven Interview mit OnlinehändlerNews verrät Andrea Fischer mehr über die Hürden eines bunten Online-Shops, die Reaktionen der Kunden und ihre persönliche Meinung zum Crowdfunding.

Wie kamen Sie auf die Idee für Ihren Online-Shop?

In meinem Bekanntenkreis habe ich immer wieder beobachtet, dass die Organisation von Kindergeburtstagen und Feiern heutzutage immer aufwendiger wird und gleichzeitig Eltern immer weniger Zeit haben, in viele unterschiedliche Geschäfte zu gehen, um alle erforderlichen Utensilien für die perfekte Party zu organisieren. Deshalb dachte ich mir: „Warum nicht das Leben der Eltern vereinfachen und alles aus einer Hand in einem Onlineshop anbieten?“

Die Idee fand bei Gruner + Jahr großen Anklang, denn sie fügt sich perfekt in die Transformationsstrategie des Hauses ein. G+J nutzt seine Kernkompetenz, seine Glaubwürdigkeit und das tiefe Verständnis über die Bedürfnisse seiner Zielgruppen in seinen definierten Communities of Interest (CoI) und baut thematisch passende Zusatzgeschäfte auf, die in die Lebenswelten der jeweiligen CoIs passt. Tambini passt im Hinblick auf diese strategische Ausrichtung perfekt zur CoI Family. So wurde Tambini geboren.

Tambini-Gründerin Andrea FischerWelche Erfahrungen haben Sie seit der Gründung gemacht? Welche Hürden hat der Online-Handel an Sie gestellt?

Zunächst einmal haben wir seit Gründung der Marke Tambini sehr viel positive Resonanz aus dem Markt bekommen. Mein persönliches Highlight dabei war die Mail einer Mutter und Kundin mit dem Betreff: „Ahhhhh, ich muss Euch schreiben, liebes Tambini-Team, mein Erzieher- und Mamiherz macht Luftsprünge beim Anblick Eurer wahnsinnig liebevoll gestalteten Seite.“ Das sind die schönsten Momente für mich und das gesamte Team, wenn wir merken, dass unsere Idee die Kunden begeistert.

Aber natürlich gab es auch einige Hürden zu überwinden. Die größte Herausforderung war sicherlich, in nur drei Monaten ein Projekt dieser Größenordnung auf die Beine zu stellen. Wir haben buchstäblich bei Null angefangen, hatten am Anfang nicht mal ein Logo für unseren Online-Shop, geschweige denn eine eigene CI. Mit der Firma Netshops hatten wir aber einen erfahrenen Partner an unserer Seite, der bereits mehrere Shopware-basierte Online-Angebote aufgebaut hat. Dank dieser Partnerschaft konnten wir die großen und kleinen Hindernisse auf unserem Weg immer gut und vor allem zügig überwinden.

Worauf haben Sie beim Design des Shops besonderen Wert gelegt?

Das Tambini-Design haben wir mit dem Designer Martin Heidler von unserer Partnerfirma Netshops Commerce GmbH erarbeitet. Wichtigste Maßgabe dabei war es, eine Optik zu kreieren, die genau die Zielgruppe anspricht, die wir erreichen wollen. Der Hauptfokus lag auf dem Shop-Bereich, sollte aber nicht als reines Kaufhaus-Design daher kommen, sondern auch eine Verbindung zu unserem Content-Bereich mit dem Blog „Geburtstagsideen“ herstellen.

Wir haben mit kleinen, liebevollen Illustrationen Akzente und Eyecatcher gesetzt. (Unser Credo dabei: Die Details machen das Produkt / Design (frei nach Charles Eames)). Mit der Verschmelzung von Shop und Content-Bereich und den liebevoll gestalteten Details möchten wir die Kunden zum Stöbern animieren. Damit die Kunden sich wohlfühlen, haben wir beruhigende Pastelltöne gewählt, denn wir wissen, eine Kindergeburtstagswelt ist ganz schön bunt und die bunten Produkte erfordern bereits viel Aufmerksamkeit von unseren Kunden. Ganz wichtig ist aus unserer Sicht auch ein klarer und nachvollziehbarer Prozess bei der Kaufabwicklung, deshalb haben wir uns für einen One-Page Checkout entschieden.

Pirat, Prinzessin, Pferd – Das Angebot von Tambini konzentriert sich auf traditionelle Motive. Wollen Sie künftig auch auf Trends wie aktuelle Kinofilme reagieren?

Wir sind eine sehr junge Marke und erst seit Juni 2014 online. Gestartet sind wir mit 15 unterschiedlichen Mottoboxen, mit denen wir auch erste Learnings generiert haben. Bereits jetzt arbeiten wir an einer Erweiterung unseres Sortiments, zum Beispiel mit den Themenwelten Grüffelo, Polizei oder Baustelle. Wir werden Schritt für Schritt unser Sortiment weiter ausbauen und können uns dabei auch sehr gut vorstellen, aktuelle Kinofilme aufzunehmen, sofern uns die Charaktere gefallen und sie zur Marke Tambini passen.

Wie schwierig ist es für ein Team von Erwachsenen, die Wünsche und Erwartungen der kindlichen Kunden einzuschätzen? Haben sie junge Tester?

Das ist gar nicht so schwer, wie manche sich das vorstellen. Ich bin überzeugt, dass viele Erwachsene im Herzen immer ein bisschen Kind bleiben – und wir von Tambini dürfen das ein Stück weit ausleben. So freuen wir uns immer, wenn neue Produkte zum Testen zu uns kommen, nehmen sie alle persönlich unter die Lupe und probieren sie mit Begeisterung aus. Natürlich haben wir auch „echte Tester“ befragt und bereits in der Entwicklungsphase eng mit einer Fokusgruppe von Müttern und Kindern zusammen gearbeitet, um ganz nah an den Wünschen und Bedürfnissen der kleinen Gäste und auch der Mütter dran zu sein.

Sie sind selbst ein recht junges Unternehmen. Was halten Sie von Crowdfunding als Finanzierungsmethode für StartUps?

Crowfunding kann ein spannendes Modell sein – insbesondere, wenn Gründer keinen oder wenig Zugang zu potenziellen Investoren bekommen. Als Investor würde ich jedoch Crowfunding nur dann machen, wenn ein geringfügiger Einfluss auf Strategie und Produkt für mich in Ordnung sind. Persönlich würde ich Crowfunding eher nutzen, um eine Idee als „Minimum Viable Product“ umzusetzen, welches erste Learnings generiert und den Gründern die Investorensuche erleichtert. Für Tambini wäre dieses Modell nicht in Frage gekommen, da G+J Natural Owner des Projektes ist und es, wie eingangs schon erwähnt, an der G+J-Strategie entlang entstanden ist.

Website Tambini

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