Praktiker-Gründer im Interview: „Wir investieren einen siebenstelligen Betrag“

Veröffentlicht: 17.10.2016 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 17.10.2016

Praktiker ist wieder da, als Online-Preisvergleich mit Fokus auf Heim- und Handwerken. Dabei soll es aber nicht bleiben. Wir sprachen mit Mitgründer Christoph Kilz.

Praktiker-Gründer

© Praktiker

OnlinehändlerNews: Erklären Sie kurz den Werdegang bis zum Portalstart. Stolperten Sie über die verfügbare Marke „Praktiker“ und entschieden dann, etwas damit zu machen oder gab es zuerst die Idee für den Preisvergleich und auf dem Weg dahin die verfügbare Marke?

Christoph Kilz: „Mein guter Freund und langjähriger Geschäftspartner Dirk Oschmann hatte die Möglichkeit, die Marke zu erwerben. In einem Gespräch haben wir philosophiert, was wir alles mit so einer starken Marke machen könnten. Schnell haben wir uns dann dazu entschlossen, das Thema weiter zu verfolgen. Im Laufe der Zeit nahm unser Projekt immer konkretere Formen an. Wir haben uns dann extrem in unser Projekt Praktiker.de und deren Idee verliebt.“

Verraten Sie, wie viel die Markenrechte gekostet haben?

„Wir investieren einen siebenstelligen Betrag in das gesamte Projekt.“

Bislang findet man mehrheitlich Angebote von Amazon und Hagebaumarkt auf Praktiker.de. Mit welchen weiteren Anbietern befinden Sie sich in Verhandlungen?

„Aktuell ist alles noch auf Sparflamme, das System im Hintergrund ist wesentlich mächtiger. Wir wollen alles sauber aufziehen und integrieren. Im nächsten Monat werden wir etliche Schnittstellen – zu über 200 Anbietern – online haben, wobei jeder dann in seinem Spezialgebiet gelistet sein wird. Der Schwerpunkt liegt in der Anbindung von Anbietern, die noch gar nicht online vertreten sind. Da steckt noch einiges an Arbeit dahinter, damit es dann schließlich für jeden individuell passt.“

Beim Preisvergleich soll es nicht bleiben, ein Marktplatz soll kommen. Können Sie schon sagen, wann das passiert? Haben Sie schon Anfragen von Händlern, die über Praktiker.de verkaufen wollen?

„Wir sind aktuell am Anfang des ganzen Systems. Ein Marktplatz ist ein riesiges Thema, aber wir sind vorsichtig mit Release-Daten. Wir arbeiten aber intensiv an einer tollen Lösung. Interessenten gibt es viele, vor allem kleinere Betriebe und Mittelständler. Hier bieten wir dann die perfekte Plattform.“

Werden dabei nur Händler verkaufen können oder kann man bei Ihnen dann auch Privatverkäufe wie zum Beispiel über Ebay Kleinanzeigen tätigen?

„Die Ideen wachsen mit dem Projekt Praktiker.de. Ob es eine Symbiose dieser Art geben wird, ist aktuell schwer zu sagen. Bisher arbeiten wir aber mit dem Schwerpunkt für qualifizierte Händler.“

Das Portal bietet kostenlose Bauanleitungen und verspricht den Austausch mit Profis. Wie überzeugen Sie die Profis von der Teilnahme in der Community?

„Das Ganze ist ein Geben und ein Nehmen. Wir bieten Profis auf vielen Wegen Unterstützung an. Das beginnt mit Werbewirksamkeit, geht über Produkttests bis hin zu hochwertigen Aufträgen. Wichtig dabei ist für uns, sie von der Idee Praktiker und unserer Leidenschaft zu überzeugen.“

Sehen Sie Konkurrenz auf dem Markt? Ein ähnliches Portal, zumindest mit Spezialisierung auf Hand- und Heimwerken, gibt es bislang nicht, auch weil sich die großen Baumarktketten mit dem Thema Digitalisierung bislang schwer tun.

„Konkurrenz wird es immer geben. Vielleicht nicht als ähnliches Portal, aber jeweils in den Bereichen, die wir abdecken. Hier gilt es, sich in den jeweiligen Punkten von den Mitstreitern zu unterscheiden – sei es in Qualität, Preis oder anderen entscheidenden Segmenten. Viele Baumarktketten gehen das Thema clever an und versuchen ebenfalls, Trends zu setzen. Da stecken ganz andere Budgets dahinter. Wir wollen nicht gegen die Baumärkte arbeiten, sondern mit ihnen zusammen.“

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