Die Amazon BuyBox: Der perfekte Preis ist „oft nicht der günstigste Preis“

Veröffentlicht: 04.04.2018 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 04.04.2018

Auf dem Marktplatz von Amazon gibt es einen Gipfel, den alle Händler erreichen wollen: die sogenannte „BuyBox“. Wer es als Händler in dieses Einkaufswagen-Feld schafft, kann der Erfahrung nach nicht nur die eigene Präsenz, sondern auch die Absätze signifikant steigern. Doch wie schafft man es eigentlich in die BuyBox? Und welche Kriterien sind dabei besonders wichtig? – Antworten auf diese Fragen gab uns Branchenexperte Igor Branopolski vom Softwareentwickler SellerLogic.

Lady startet ein Autorennen
© NCS Production – shutterstock.com

OnlinehändlerNews: Welche Relevanz hat die Amazon BuyBox für Online-Händler? Geht es auch ohne?

Igor Branopolski von SellerLogic: Die BuyBox zu besitzen hat die allerhöchste Priorität sowohl für Seller als auch für Vendoren auf Amazon. Verliert ein Verkäufer die BuyBox an einen Mitbewerber, so entgeht ihm fast der komplette Umsatz auf dem jeweiligen Produkt. Hat das Produkt die BuyBox verloren, so verliert dieses enorm an Verkäufen und damit an Sichtbarkeit auf Amazon.

Wie geht man eine entsprechende Optimierung auf die BuyBox an? Spielen hier einige wichtige Einzelkriterien eine Rolle oder geht es eher um die Gesamtperformance eines Händlers?

Viele einzelne Performance Metriken bilden die Verkäuferperformance. Bei einer Gegenüberstellung der Performance der Wettbewerber, die sich gerade im Kampf um die BuyBox befinden, entscheidet der Preis über den notwendigen Abstand zum Mitbewerber. Die wichtigsten Kriterien sind schneller Versand entweder mit FBA oder Eigenversand mit Prime und Warenverfügbarkeit sowie kurze Bearbeitungszeit vor dem Versand.

Welche Rolle spielen mit Blick auf die Amazon BuyBox Ihrer Meinung nach das Repricing und entsprechende Repricing-Tools?

Ein moderner Verkäufer muss umgehend auf eine mögliche Änderung der Marktsituation reagieren können. Die richtige Reaktion ist ausschließlich mit einem automatisierten Prozess möglich.

Noch eine grundsätzliche Frage: Gibt es überhaupt den perfekten Preis? Müssen sich Online-Händler preislich immer nach unten orientieren?

Ja, diesen gibt es. Der perfekte Preis ist immer für eine gewisse Marktsituation gültig und kann berechnet werden. Dieser ist entgegen dem Irrglauben sehr oft nicht der günstigste Preis.

Gibt es etwas, das Händler beim Kampf um die BuyBox immer wieder falsch machen?

Ein No-Go aus unserer Sicht ist ein Repricing, das nicht auf aktuellen und subjektiven Daten basiert. Z. B. wenn die Daten über einen Seitenaufruf und nicht über die Amazon MWS API abgerufen werden und das nur wenige Male pro Tag.

Ein weiterer Fehler ist es, eine regelbasierte Optimierung einzusetzen. Diese ist starr und sämtliche Angaben, die gemacht werden, können nur falsch sein. Die Verkäuferperformance ändert sich laufend und die Abstände müssen ständig dynamisch aktualisiert werden. Dies erfolgt bei einer Regeloptimierung nicht. Die BuyBox ist damit Glückssache und der optimale Preis wird nie erreicht.

 


Tipps zur Optimierung auf die Amazon BuyBox finden Sie im Onlinehändler Magazin 

Q2-Ausgabe Onlinehändler Magazin

In unserem aktuellen Onlinehändler Magazin (Q2 2018) haben wir zehn konkrete Tipps für Sie zusammengestellt, die Ihnen dabei helfen können, die BuyBox zu erklimmen. Dabei wird deutlich, dass Amazon ganz komplexe Anforderungen an seine Anbieter stellt und Händler zum Beispiel nicht nur auf die Preise und logistische Faktoren achten müssen, sondern auch den Service am Kunden nie aus den Augen verlieren sollten.

Darüber hinaus finden Sie im Heft unter anderem auch Tipps und Tricks rund um E-Mail-Marketing, Werbemöglichkeiten auf Online-Marktplätzen, mobile Ladezeiten oder Foto- und Bildrechte. Auch Kundenbeschwerden bei Zalando, Produkte aus dem Luxus-Bereich und das Website-Analyse-Tools rücken wir in den Blick. Auf insgesamt 144 Seiten finden Sie spannende Hintergrundberichte, aktuelle Trends und Neuigkeiten.

Das Onlinehändler Magazin steht als pdf zum kostenfreien Download bereit, kann jedoch auch im Printformat bestellt werden. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Tina Plewinski

Kommentare  

#1 Rainer 2018-04-06 15:16
Leider manipuliert Amazon die API Daten.
So werden z.B. Angebote von "Prime durch Verkäufer" gegen Optimierung gegen FBA oder FBM Versand "geschützt".
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