Aggressive Strategie

Amazon blockiert Werbeanzeigen für unprofitable Produkte

Veröffentlicht: 21.03.2019 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 22.03.2019
Amazon-App auf einem Smartphone

Es scheint, als wolle Amazon die Prozesse auf seinem hauseigenen Marktplatz weiter optimieren: Einerseits, um die Qualität der Plattform weiter zu verbessern, und andererseits, um die Gewinne über den Marketplace zu optimieren. Um dies zu erreichen, scheut der Konzern auch aggressive Strategien nicht: Wie Gründerszene mit Verweis auf CNBC schreibt, soll Amazon recht streitbar gegen Werbeanzeigen für unprofitable Produkte vorgehen.

Amazon zielt auf Einnahmen aus dem niedrig-margigen Geschäft

Wie aggressiv eine entsprechende Strategie von Amazon ist, wird anhand von Vorgängen aus der jüngsten Vergangenheit dargelegt. So habe Amazon in den letzten Monaten beispielsweise einer wachsenden Zahl an Vendoren und Markeninhabern erklärt, dass sie ihre Produkte nicht über Anzeigen bewerben dürften, wenn man ihre Produkte nicht profitabel – also mit Gewinnen – über den Marktplatz verkaufen könne.

Entsprechenden Unternehmern habe Amazon via E-Mail mitgeteilt: „Eines oder mehrere Ihrer Produkte sind nicht mehr für die Werbung qualifiziert, da der Verkauf dieses Produkts auf Amazon.com derzeit zu einem Verlust für Amazon führt.“ Man habe den angeschriebenen Anbietern erklärt, dass sie die Kosten für Amazon senken müssten, um wieder die Möglichkeit zu erhalten, Werbung zu schalten.

Darüber hinaus berichtet CNBC weiter, dass sich unter anderem aus Gesprächen mit Marktplatzanbietern, aus E-Mails von Amazon und durch Einschätzungen von Experten schlussfolgern lasse, dass die Bemühungen von Amazon, „Einnahmen aus einem historisch niedrig-margigen Geschäft herauszupressen“, deutlich verstärkt wurden.

Amazon: Vorgehen sei in der Branche üblich

Um also künftig immer neue Rekordgewinne verzeichnen zu könne, scheint Amazon „eine größere Kontrolle über seine Plattform“ ausüben zu wollen. Damit einher gingen eben auch Strategien, Marken dazu aufzufordern, ihre Preise zu senken, wenn sie Anzeigen für ihre Produkte schalten wollen, heißt es weiter. „Amazon versucht viel profitabler zu sein als in der Vergangenheit“, zitiert CNBC Joe Hansen, Chef von Buy Box Experts, einer Firma, die Amazon-Händler bei ihren Geschäften und ihrer Markenstrategie unterstützt.

Amazon selbst habe darauf verwiesen, dass entsprechende Vorgänge in der Branche nichts Seltenes, sondern üblich seien: „Wie alle Einzelhändler entscheidet Amazon, welche Produkte in unseren Shops vermarktet und beworben werden sollen, und zwar aufgrund verschiedener Faktoren wie Relevanz, Verfügbarkeit, Rentabilität und anderen Faktoren“, soll sich Amazon laut CNBC geäußert haben. Das Vorgehen des Online-Riesen dahingehend ist nicht neu, in letzter Zeit scheinen sich diese Maßnahmen gegen Werbeanzeigen allerdings zu häufen.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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Kommentare  

#3 Hans 2019-03-21 13:46
Der Amazon Krake macht sich die Händler zu Sklaven, und das ist gut so, denn sie wollten es so !.
Der nächste Krake der mit ins Sklavengeschäft mit mischen will ist Ebay. Die laufen in die gleiche Richtung.
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#2 lux 2019-03-21 11:56
@Dieter: "Sponsored Products" gab es in 2010 noch nicht...
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#1 Dieter 2019-03-21 08:25
Willkommen im Jahr 2010 Frau Plewinski!

Vielleicht sollten Sie einen Artikel darüber schreiben, dass Amazon jetzt auch mehr Produkte als Bücher verkauft. So alt ist nämlich dieses Vorgehen.
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