Frühjahrsupdate

Ebay forciert den Verkäuferschutz

Veröffentlicht: 30.04.2019 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 30.04.2019
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In den kommenden Monaten will sich Ebay verstärkt auf den Verkäuferschutz konzentrieren. Im heute veröffentlichten Frühjahrsupdate hat der Marktplatz angekündigt, Händlern bessere Möglichkeiten an die Hand zu geben, Käufer bei unangemessenem Kaufverhalten zu melden. Verstöße sollen noch eindeutiger beschrieben werden können, sodass Ebay unlautere Käufer schneller untersuchen und Maßnahmen ergreifen kann. Damit soll vor allem struktureller Missbrauch eingedämmt werden. Über eine eigens aufgesetzte Seite können Händler entsprechende Kunden künftig einfacher melden.

Gleichzeitig geht Ebay auch stärker gegen Händler vor, die sich unfaire Vorteile verschaffen. Im Gespräch mit OnlinehändlerNews betont das Unternehmen, dass es sich dabei um einen sehr geringen Teil der Händler handelt, der ehrliche Verkäufer nichtsdestotrotz benachteiligt. Hier gehe es um Händler, die gar keinen echten Warenbestand bei Ebay haben und Transaktionen außerhalb des Marktplatzes abwickeln. Ebay stellt klar, dass es an dieser Stelle nicht um Ausnahmesituationen gehe, etwa wenn Händler Ausnahmen machen, um ihre Kunden beliefern zu können. Die Fälle werde man sich im Einzelfall anschauen und entsprechend reagieren. Wer ehrliche Händler durch Tricksereien unverhältnismäßig benachteilige, müsse mit Ranking-Nachteilen und blockierten Angeboten rechnen.

Darüber hinaus werde künftig stärker kontrolliert, ob der tatsächliche Artikelstandort angegeben ist. Es werde künftig nicht mehr möglich sein, Angebote einzustellen, bei denen der Artikelstandort und die Versandoption nicht zusammenpassen. Als Beispiel nennt Ebay den Artikelstandort „China“ und den nationalen Versand mit DHL Paket als Versandoption. Angebote, die dagegen verstoßen, werden von Ebay ab Juni 2019 beendet.

Einheitliche Bestellnummern und verpflichtende Artikelmerkmale

Ab Sommer 2019 führt Ebay globale einheitliche Bestellnummern ein. Jeder Transaktion wird dann eine neue Bestellnummer zugeordnet, die für Käufer und Verkäufer sichtbar ist. Diese gilt für die gesamte Abwicklung der Transaktion. Diese Bestellnummer wird für alle Ebay-Nutzer und über alle internationalen Ebay-Seiten hinweg einheitlich sein. Dies helfe sowohl Käufern als auch Verkäufern, Bestellungen leichter zu verfolgen.

Ab Mai können Artikel nach erfolgreicher Abwicklung einer Rückgabe oder nach dem Abbruch eines Kaufs direkt wiedereingestellt werden. Diese Option wird aber nur zur Verfügung stehen, wenn der Käufer Artikel zurückgibt, weil er seine Meinung geändert, die Nummer der Sendungsverfolgung hochgeladen hat und eine vollständige Rückerstattung erfolgt ist.

Im Juli beginnt Ebay nun auch in weiteren Produktkategorien damit, die Angabe von relevanten Artikelmerkmalen schrittweise verpflichtend zu machen. Ab Mitte Juli wird die Angabe bestimmter Merkmale für einige Kategorien der Bereiche Fashion sowie Haus & Garten verpflichtend. Ohne die Angabe wird es nicht mehr möglich sein, Angebote neu hochzuladen, wiedereinzustellen oder zu bearbeiten. Dies verbessere nicht nur die Kauferfahrung für die Kunden, sondern sorge auf Händler-Seite auch für bessere Sichtbarkeit innerhalb der Kategorien.

Neue Vorteile für Ebay-Shops: Streichpreise

Ab Mai können Shop-Abonnenten das Marktanalyse-Tool Terapeak kostenlos nutzen. Damit lässt sich etwa recherchieren, welche Artikel derzeit besonders gefragt und wie sich deren Preise entwickeln. Bislang war das Analyse-Tool kostenpflichtig. Außerdem wird das Kontingent für die Übersetzungs-Software WebInterpret erhöht. Damit können Händler Angebote ohne Gebühr für internationale Ebay-Seiten übersetzen und einstellen.

Zu guter Letzt gibt es für Shop-Abonnenten Änderungen bei den Streichpreisen: Ab Juni können Premium- und Platin-Shop-Abonnenten auch mit durchgestrichenen Preisen (UVP- und Bisher-Preise) über die Ebay-Schnittstelle und Drittanbieter-Tools werben.

Neue Zahlungsabwicklung, Umsatzsteuer, Logistik-Services

Ebay weist im Frühjahrsupdate nochmals auf einige wichtige, bereits wirksame Änderungen hin. Allen voran hat Ebay die Einführung seiner neuen Zahlungsabwicklung angekündigt (Wir berichteten). Damit ändert Ebay grundlegend die Art und Weise, wie Käufer für ihre Ebay-Einkäufe bezahlen. Der Marktplatz geht davon aus, dass die Gesamtverkaufskosten mit dem neuen System für die meisten Händler sinken.

Zudem führte Ebay vor Kurzem neue Logistik-Services für gewerbliche Verkäufer ein. Ebay-Verkäufer, die die Logistik-Services nutzen, erfüllen die Standards des Plus-Programms und sollen dadurch unter anderem von einer besseren Sichtbarkeit ihrer Angebote durch das Ebay-Plus-Logo sowie besonderem Verkäuferschutz profitieren.

Noch einmal hat Ebay außerdem auf die Änderungen zur Umsatzsteuer in Deutschland hingewiesen. Deutsche Verkäufer haben zwar noch bis zum 1. Oktober 2019 Zeit, die neue Umsatzsteuerbescheinigung bei Ebay vorzulegen. Der Marktplatz rät aber dringend dazu, nicht bis zur letzten Sekunde zu warten. Im Interview erklärte Ebay, warum.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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Kommentare  

#10 Zoltan Totka 2021-12-18 14:52
Artikelnr:252939340407
Bestellnr:16-07949-85092
Code:644400
Bezahlt PayPal 4,53€ Transaktiondatu m 02.12.2021.19:5 3:43 MEZ
Transaktioncode 9DX50296YB812990T
Bis Heute nicht bekommen.

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Antwort der Redaktion

Lieber Herr Totka,

am besten wenden Sie sich direkt an den Händler oder reichen hier einen Fall bei Paypal ein. Darüber sollten Sie ja zumindest Ihr Geld zurückerhalten, sollte der Artikel weiterhin nicht eintreffen.

Beste Grüße
die Redaktion
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#9 Redaktion 2019-05-16 13:45
Hallo Andree,

vielen Dank für deine E-Mail. Wir kümmern uns und geben dir Bescheid, sobald uns eine Rückmeldung von Ebay vorliegt.

Viele Grüße,
die Redaktion
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#8 Andree 2019-05-16 11:05
Hallo Redaktion,
habe ich euch geschickt, aber keine Antwort erhalten über den Erhalt oder sonst eine Rückmeldung.

MfG
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#7 Andree 2019-05-10 09:25
Hallo,

ja ich sende da gleich etwas.
MfG
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#6 Christoph Pech 2019-05-09 14:34
Lieber Andree,

schick uns gern deine Schilderungen und deine Beweise, dann befragen wir auch gern Ebay direkt zur Lage.

Mit freundlichen Grüße,
Die Redaktion
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#5 Elsner 2019-05-05 01:24
Betr. Deutsche Post. Neue Postgebühren ab 01.01.2019 und Revision ab 15.04.19
Deutsche Post

Konnte man voriges Jahr eine mechanischen Wecker z. B. weltweit für EU 6,20 per Einschreiben verschicken, ist es nun zu diesen Gebühren nicht mehr möglich, da Höhe der Sendung 30 mm vorgeschrieben.
Folglich: Versand per Päckchen ( unversichert ) -- nicht gut -- !! oder nach Zonen weltweit zu astronomischen Preisen als Paket.

Ich biete Auslandsversand bei Ebay & Co nicht mehr an.
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#4 Frank 2019-05-04 09:49
Hallo
Ebay Deutschland ist nicht besser, es gibt keinerlei Verkäuferschutz !
ich werde monatlich ein paar mal betrogen von Käufern, entweder durch manipulierte Geräte oder durch
falsche Angabe es sei etwas kaputt, damit man die Rücksendekosten spart
echt traurig das ganze und Ebay unternimmt nichts !! keinerlei Reaktion auf Eingaben!
Und die Käufer wissen genau, das man bei den "Kleinbeträgen" nicht zum Anwalt geht.

Viele Verkäufer werden daran zugrunde gehen, an dieser Käufer Mentalität.
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#3 Andree 2019-05-02 16:05
Hallo,

kann ich gerne machen, wird denn der Händlerbund dann auch mal bei Ebay nachfühlen und
da hinterhergehen?
MfG
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#2 Redaktion 2019-05-02 14:55
Hallo Andree,

du kannst uns auch gern etwas zusenden unter .

Beste Grüße,
die Redaktion
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#1 Andree 2019-05-02 09:50
Na da bin ich ja mal gespannt. Betrifft das nur Ebay Deutschland oder auch Ebay Frankreich?
Ebay Frankreich ist das schlimmste was es gibt.
Selbst wenn man beweisen kann, dass der Käufer falsch bestellt hat oder bei einem Problem der gar nicht reagiert, wird immer zugunsten des Käufers entschieden.

Hatte dieses Jahr zwei Fälle, Ebay Deutschland ga mir sogar Recht und es wurde auch gesagt das Ebay Frankreich eher für die Käufer entscheidet.
Damit sind dort eigentlich Betrug Tür und Tor geöffnet.
Hätte der Händlerbund nicht einmal Interesse daran?

Ich kann gerne die Sachlage schildern und beweisen, da könnte man sich ja mal an Ebay wenden und das auch mal öffentlich machen.

MfG
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