KMU-Report

Händler auf Amazon und Ebay verkaufen immer mehr ins Ausland

Veröffentlicht: 10.11.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 10.11.2020
Amazon-Seller-App

Einmal mehr hat Amazon seinen Report „Amazon für kleine und mittlere Unternehmen“ veröffentlicht. Der Konzern nennt darin Händler-Kennzahlen für den Zeitraum vom 1. Juni 2019 bis zum 31. Mai 2020. Der Report zeigt, dass kleine und mittlere Händler entscheidenden Einfluss auf den Erfolg des Marktplatzes haben. Im genannten Zeitraum stieg die Zahl der von Verkaufspartnern verkauften Produkte um 22 Prozent von 450 auf 550 Millionen – pro Minuten werden demnach 1.000 Artikel verkauft.

Die durchschnittlichen Jahresumsätze stiegen von 90.000 Euro im Vorjahreszeitraum auf 120.000 Euro. 3.300 Händler zählen mittlerweile zu den Umsatz-Millionären bei Amazon. Markus Schöberl, der als Director Seller Services für den deutschen Amazon Marketplace zuständig ist, nennt die Zusammenarbeit mit den KMU eine „Win-Win-Situation“. Händler könnten sich über den Marktplatz ein zweites Standbein aufbauen. Amazon selbst habe 2019 nach eigenen Angaben 2,2 Milliarden Euro in die Zusammenarbeit investiert – in Logistik, Tools, Services, Programme und Personal.

Sprungbrett für den Export – auch bei Ebay

Über Amazon kurbeln Händler offenbar auch ihr Exportgeschäft an: Dieses habe im untersuchten Zeitraum insgesamt von 2,5 Milliarden Euro auf 2,75 Milliarden Euro zugelegt. Als Beispiel nennt Amazon die Gründerin Anastasiya Koshcheeva, die im vergangenen Jahr beim Programm „Unternehmerinnen der Zukunft“ (UdZ) gewonnen hat. Mit Hilfe der Coaches bei UdZ habe sie einen neuen Online-Shop launchen können und den Umsatz „innerhalb weniger Monate“ um 50 Prozent gesteigert. Sie verkauft Einrichtungsgegenstände aus Birkenrinde, mittlerweile in die ganze Welt. Die exportfeudigsten deutschen Amazon-Händler kommen übrigens aus Nordrhein-Westfalen: Exportverkäufe im Wert von mehr als 750 Millionen Euro kommen aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland.

Ähnlich sieht es auch bei Ebay aus: Gegenüber dem Handelsblatt äußert der Marktplatz, dass 98 Prozent der deutschen Händler auch ins Ausland verkaufen (Amazon: 80 Prozent) und dabei durchschnittlich in 18 verschiedene Länder exportieren. „In einer Zeit, in der viele Unternehmen gezwungen waren, ihre Türen zu schließen, hat Ebay kleinen Unternehmen in der EU einen nahtlosen Zugang zur Weltwirtschaft ermöglicht“, so Europachef Rob Hattrell. Alle 1,5 Sekunden habe ein deutscher Ebay-Händler im vergangenen Jahr ins Ausland verkauft – mehr als 21 Millionen Verkäufe. 2018 waren es noch 18,5 Millionen Verkäufe. Eine absolute Umsatzsumme will Ebay nicht nennen.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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