Der frühe Vogel

Händler abgeworben? Amazon gewinnt Rechtsstreit gegen Ebay

Veröffentlicht: 26.11.2020 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 26.11.2020
Amazon und Ebay als App-Icons auf einem Smartphone

Schon seit 2018 fechten Amazon und Ebay einen rechtlichen Streit in den USA aus. Im Herbst 2018 warf Ebay dem Konkurrenten in einer ersten Klage vor, gezielt Händler von seinem Online-Marktplatz abgeworben zu haben. Laut den Vorwürfen sollen Amazon-Mitarbeiter das interne Ebay-Nachrichtensystem verwendet haben, um auf diesem Weg in Kontakt mit Top-Sellern zu treten und diese zu überreden, auch auf Amazons Marketplace zu verkaufen. Dabei hätten die Amazon-Mitarbeiter auf gezielte Mechaniken zurückgegriffen, um ihr Tun zu verschleiern und nicht vom Ebay-System entdeckt zu werden: Um das Schlagwort „Amazon“ zu vermeiden, hätten sie etwa Begriffe wie „AMZ“ oder „A.M.Z.N“ verwendet (wir berichteten).

Auch in einer zweiten Klage aus dem Sommer 2019 festigte Ebay die Vorwürfe gegen Amazon noch einmal. Dieses Mal wurde allerdings nicht der Konzern, sondern gezielt drei Amazon-Manager als Beschuldigte benannt. Sie sollen sich unter anderem der Erpressung, des Betrugs und der Einmischung in Vertragsbeziehungen schuldig gemacht haben.

Wie der Amazon Watchblog mit Verweis auf GeekWire berichtet, wurden die beiden Klagen von Ebay im Zuge eines Schiedsverfahrens gemeinsam geprüft. Das entsprechende Gremium sei dabei nun zu dem Schluss gekommen, dass sich die Mitarbeiter von Amazon zwar tatsächlich einer Vertragsverletzung schuldig gemacht haben, aber Ebay nicht nachweisen konnte, dass man durch dieses Verhalten einen Schaden erlitten hätte. Das Gericht entschied somit gegen Ebay und lehnte entsprechende Schadenersatzzahlungen ab.

Zalando will mit Hilfe von Amazon noch besser werden

Nicht in allen Bereichen sind Amazon und Zalando Konkurrenten: Der Modespezialist setzt in Sachen Cloud künftig voll und ganz auf die Kompetenz des US-Riesen. Wie Amazon mitteilte, wird Zalando die Technologie der Unternehmenstochter AWS als bevorzugten Cloud-Anbieter nutzen und dabei von maschinellem Lernen profitieren. Auf diese Weise könne der Fashionprofi seinen Kunden beispielsweise ein persönlicheres Einkaufserlebnis mittels personalisierter Einkaufsfunktionen und individueller Produkt- und Größenempfehlungen bieten. Außerdem sei es durch die Technologie möglich, unter anderem die Preisgestaltung, das Marketing oder auch die Kundenbetreuung weiter zu optimieren.

„Mit dieser Plattform können wir das Kundenerlebnis kontinuierlich verbessern, indem wir die Zeit für das Design und die Implementierung modernster Personalisierungstools sowie neuer Produktfunktionen schnell reduzieren. Von einer besseren Lagerverwaltung bis hin zu einem schnelleren Rückgabeprozess haben wir auch eine Reihe zusätzlicher AWS-Services eingesetzt, um die betriebliche Effizienz in allen Phasen der Customer Journey zu steigern“, wird Rodrigue Schaefer, Vice President Digital Foundation von Zalando, zitiert. 

Mega-Umsätze der Top 10 Luxusunternehmen

Die Geschäfte der großen Unternehmen aus der Luxusbranche laufen hervorragend. Wie es in einem Bericht von Deloitte heißt, generieren sie „mehr als die Hälfte des weltweiten Umsatzes mit Luxusmode“, schreibt W&V. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das Folgendes: Die 100 analysierten, weltweit führenden Luxusunternehmen kamen im Jahr 2019 zusammen auf einen Umsatz von 281 Milliarden Dollar. Allein die Top 10 hingegen kommen auf einen Wert von 144 Milliarden US-Dollar - also erwirtschafteten sie netto mehr als 51 Prozent aller Umsätze. Die Riege der Top-10 besteht aus Unternehmen wie etwa LVMH, Estee Lauder, Richemont oder auch Chanel.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Tina Plewinski

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.