Aus für Neckermann und Co.

Otto schließt sämtliche Sub-Shops

Veröffentlicht: 27.09.2021 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 28.09.2021
Otto Firmenzentrale

Radikalschlag im Hause Otto: Der Online-Konzern schließt zahlreiche Sub-Shops, dazu zählen Neckermann, Schlafwelt, Naturloft, Otto-Baumarkt und YourHome. Über diese Online-Shops präsentierte die Otto Group Sortimente für spezielle Zielgruppen und erreichte so auch Kunden, die sonst nicht bei Otto kaufen. Die Otto-Gruppe ist bereits seit Längerem dabei Otto.de als zentralen Marktplatz auszubauen, welcher vergleichbar mit Amazon ein breites Produktspektrum bietet und auch Drittanbieter zulässt. Um diesen Prozess zu vereinfachen, trennt man sich nun von den Spezial-Shops, wie Otto-Pressesprecher Frank Surholt OnlinehändlerNews gegenüber bestätigte.

Das Ende von Neckermann

Neckermann war früher, wie auch Quelle, ein großer Konkurrent von Otto. Nach deren Insolvenz kaufte Otto beide kurzerhand auf und betrieb die Shops unter den jeweiligen Markennamen weiter. Noch im April dieses Jahres sah es gut aus für Neckermann. Der Shop verzeichnete ein deutliches Traffic-Plus und hatte offenbar einen treuen Kundenstamm. Doch nun ist es endgültig aus für Neckermann. Wer versucht, die Seite aufzurufen, wird direkt auf Otto.de weitergeleitet. 

Kunden sehen dort den Hinweis: „Lieber Kunde, liebe Kundin, bisher hast du auf dieser Website das Angebot von neckermann gefunden – da der Shop von neckermann allerdings eingestellt wurde, ist diese Seite nicht mehr aktiv. Das gesamte neckermann-Sortiment und noch viel mehr Auswahl findest du aber weiterhin auf otto.de.“ Die gleiche Botschaft wartet auch auf den Webseiten der anderen Spezialshops.

Fokus auf den Otto-Marktplatz

Letzte Woche trennte sich die Gruppe bereits von der Shopping24-Gesellschaft. Eine Verschlankung des Portfolios von Otto Group Digital Solutions (OGDS), der Holding für Dienstleistungsunternehmen im Konzern, ging auf Empfehlungen zum fokussierten Wachstum des Konzerns insgesamt zurück.

Mit dem aktuellen Schritt setzt die Otto Group den Fokus verstärkt auf das Wachstum des eigenen Marktplatzes sowie die Vereinfachung von Strukturen. Und was erscheint einfacher für Kunden und Unternehmen, als sämtliche Shopping-Bedürfnisse an einer Stelle stillen zu können? Zudem könnten sich die Sortimente von Dritthändlern auf dem Marktplatz mit denen aus den Spezial-Shops überschneiden, vermutet das Portal Neuhandeln, das zuerst über die Shop-Schließungen berichtete. Eine Vereinheitlichung der Plattform würde den Arbeitsaufwand einsparen, den es kosten würde, Teilsortimente auf mehrere Shops zu migrieren. 

„Wir haben 2500 neue Händler auf der Plattform und bieten mit mehr als fünf Millionen Produkten im Shop eine noch nie dagewesene Menge und Auswahl auf otto.de, konnten außerdem im letzten Geschäftsjahr rund 3,7 Millionen Neukund*innen gewinnen. Daher konzentrieren wir uns jetzt voll auf den weiteren Ausbau zur Plattform und verzichten auf die Spezialshops.“ so Frank Surholt weiter. Der Quelle Online-Shop dagegen gehört zur österreichischen Firmierung von Otto und unterliegt daher anderen Plänen. Der Shop ist weiterhin wie gewohnt zugänglich.

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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