Fehler in JTL-Software: Rabatte im Amazon Marketplace nicht ausgewiesen (Update)

Wie das Unternehmen in einem Forenbeitrag öffentlich machte, trat das Problem durch eine Softwareaktualisierung der Software JTL-eazy-Auction auf. Mit der Software können Händler ihre Sortimente an die Marktplätze von Ebay und Amazon anknüpfen und auf diesen handeln. Von dem aktuellen Problem sind Amazon-Bestellungen betroffen, welche zwischen dem 19.11.2021 und dem 04.01.2022 eingingen. Händler werden aber beruhigt: Der Fehler betrifft lediglich die Datensätze über Rabattierungen, nicht die tatsächlichen Zahlungen.

Rabattaktionen unvollständig bis gar nicht ausgewiesen

Laut Unternehmensangaben sind durch den Softwarefehler potenziell alle Amazon-Bestellungen zwischen Mitte November bis Anfang Januar betroffen. Rechnungen sowie Auftragsdaten der Käufe aus diesem Zeitraum enthalten demnach entweder gar keine Informationen über mögliche Rabatte oder diese nur teilweise. 

Dabei seien aber lediglich die Informationen über die Rabatte entfallen, angerechnet wurden diese dennoch. Weder den Endkunden noch den Händlern sollen finanzielle Schäden entstanden sein, da die Zahlungen durch Amazon abgewickelt würden. Im Warenwirtschaftsystem JTL-Wawi wurden diese Zahlungen dann jedoch als zu hohe Zahlungen verbucht, da dort kein Rabatt vermerkt sei. 

Falsche Rechnungen sind demnach dann ausgestellt worden, wenn Händler die Rechnungen eigenständig anhand der Daten aus dem JTL-Wawi erstellen. Bei Händlern, die zur Rechnungserstellung den Amazon Umsatzsteuer-Berechnungsdienst (VCS) nutzen, sind die Rechnungen dagegen korrekt und lediglich die internen Datensätze im Warenwirtschaftssystem fehlerhaft. 

Dieses JTL-Tool bietet Abhilfe

Das Unternehmen stellte allen Nutzern über das Forum eine Anwendung zur Verfügung, welche helfen soll, die falschen Datensätze zu identifizieren und Ordnung zu schaffen. Das Tool gleicht dabei die Daten im Warenwirtschaftssystem mit den Abrechnungsdaten von Amazon auf Unregelmäßigkeiten ab. 

Entdeckt werden dabei nicht nur abgeschlossene Prozesse, zu denen bereits Rechnungen vorliegen, sondern auch stornierte Bestellungen, sowie Bestellungen, zu denen die Auftragsdaten noch nicht final bearbeitet wurden. Die fehlerhaften Daten werden dann automatisch korrigiert und wo notwendig neue Rechnungen erstellt. Besonders im letzten Fall rät JTL den Händlern aber dazu, einen Steuerberater hinzuzuziehen, um die Rechnungskorrekturen korrekt zu verarbeiten. 

Update: Neue Version von JTL-Wawi prüft automatisch auf Bug 

Eine Unternehmenssprecherin ließ uns nunmehr weitere Informationen zum Hergang zukommen. Demnach wurde das Problem zunächst über eigene Qualitätskontrollen seitens JTL festgestellt, bestätigte sich dann aber auch durch Nutzeranfragen. Da sich der Kreis der Betroffenen nicht genauer als über das genannte Datum eingrenzen lässt, wurden umgehend sämtliche Nutzer der Software informiert. 

Aktuell arbeitet JTL an einem weiteren Update der Software JTL-Wawi, welches automatisch prüfen soll, ob der jeweilige Händler von dem Bug betroffen war. Somit können dann auch Händler, denen das Problem bisher nicht aufgefallen ist, noch im Nachgang Schritte einleiten, um die Kaufinformationen zu korrigieren.