Der frühe Vogel

Bestechung von Amazon-Mitarbeitern: Haftstrafe für betrügerischen Berater

Veröffentlicht: 15.02.2022 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 06.07.2022
Amazon Marketplace

In dem Betrugsfall um eine Gruppe von Amazon-Beratern ist ein erstes Urteil gefällt worden: Der Inder Rohit Kadimisetty habe sich schuldig bekannt und sei geständig, berichtet Heise Online. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten in einem US-Gefängnis, einer Überwachung über drei Jahre sowie einer Geldstrafe von 50.100 US-Dollar. Die Ermittlungen gegen die restlichen Beteiligten dauern noch an und sogar das FBI ist involviert.

Die Aktivitäten der sechsköpfigen Gruppe wurden bereits Ende 2020 bekannt. Die Angeklagten waren ehemalige Angestellte von Amazon und sind als Berater von Marketplace-Händlern aufgetreten. So sollen sie unter anderem ihre einstigen Amazon-Kollegen bestochen haben, um die Angebote konkurrierender Händler negativ zu beeinflussen und ihren Kunden somit einen Vorteil zu verschaffen. Sobald Händler die Dienste der Bande nicht mehr entsprechend bezahlen konnten oder wollten, wurden sie selbst zum Opfer und sahen sich mit verunstalteten Produktinformationen auf der Verkaufsplattform konfrontiert.

Neben der illegalen Wettbewerbsbeeinflussung soll die Bande dabei auch vertrauliche Kundendaten sowie interne Amazon-Daten ausspioniert haben. Mittels solcher Insider-Informationen konnten die vermeintlichen Berater dann beispielsweise dabei helfen, gesperrte Händlerkonten durch Tricks wiederzueröffnen.

Update [15.02.2022; 15:00 Uhr]

Ein Sprecher von Amazon ließ uns nach Veröffentlichung des Beitrags folgendes Statement zukommen: „Wir arbeiten hart daran, ein vertrauenswürdiges Einkaufserlebnis zu schaffen, indem wir Kunden, Vertriebspartner und Amazon vor Betrug und Missbrauch schützen, und wir haben Systeme im Einsatz, um verdächtiges Verhalten zu erkennen. Bei Amazon ist kein Platz für Betrug und wir werden weiterhin alle Maßnahmen ergreifen, um unseren Shop zu schützen und schlechte Akteure zur Verantwortung zu ziehen.“ [Hinweis d. Redaktion: Das englische Zitat wurde von uns ins Deutsche übersetzt.]

Texas will Meta wegen Gesichtserkennung verklagen

Die automatisierte Gesichtserkennung verstößt in Texas gegen das Gesetz. Der US-Bundesstaat legt nun Klage gegen den Meta-Konzern – genauer gesagt Facebook und Instagram – ein, berichtet Heise. Denn die sozialen Netzwerke werten bereits seit Jahren die Fotos, welche Nutzer hochladen, biometrisch aus und rastern diese. Dies widerspricht einem texanischen Verbraucherschutzgesetz gegen irreführende Angaben sowie der Erhebung biometrischer Angaben ohne vorherige Zustimmung. 

Bereits im vergangenen Jahr gelang dem Bundesstaat Illinois eine ähnliche Klage gegen die Gesichtserkennung von Facebook. Daraufhin wurde die Gesichtserkennung vermeintlich beendet. Folglich bestreitet der Konzern die erneuten Vorwürfe. „Diese Vorwürfe sind unbegründet, und wir werden uns energisch verteidigen“, teilte ein Konzernsprecher gegenüber Heise mit. 

Die Forderungen des texanischen Justizministers Ken Paxton umfassen neben einer Löschung der erhobenen Daten auch eine hohe Geldstrafe für jeden einzelnen Verstoß. Insgesamt könnte sich die Geldstrafe auf bis zu 600 Milliarden US-Dollar belaufen. 

Nach dem Brexit: Weniger Exporte nach Deutschland

Die Auswirkungen des Brexits auf den innereuropäischen Handel werden immer deutlicher. Laut eines Berichts der Zeit sind die Exporte aus Großbritannien nach Deutschland inzwischen auf das Niveau von 2003 gefallen. Daten des Statistischen Bundesamtes zufolge wurden im Jahr 2021 nur noch Waren im Wert von 32 Milliarden Euro aus Großbritannien nach Deutschland exportiert.

Auch in die andere Richtung nahm der Handel ab. Die Exporte aus Deutschland nach Großbritannien lagen zuletzt bei 65 Milliarden Euro. Vor dem britischen Ausscheiden aus der EU lagen diese Werte noch bei Höchstständen von 89 Milliarden Euro. Laut eines Sprechers des Deutschen Industrie- und Handelskammertages könnte Großbritannien bald sogar aus der Liste der Top-Ten der deutschen Handelspartner herausfallen. 

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Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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