Der frühe Vogel

Ebay verzeichnet weniger aktive Kunden, Erlöse sinken

Veröffentlicht: 05.05.2022 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 17.06.2022
Ebay-Logo an einem Gebäude

Wie viele andere Online-Unternehmen konnte Ebay in den zurückliegenden Monaten von der Pandemie profitieren, die Umsätze steigern und die Zahl der eigenen Händler pushen. Doch der coronabedingte Höhenflug ist offenbar vorbei, wie sich anhand der nun vorgelegten Zahlen für das erste Quartal zeigt: Dort zeigt sich, dass der Umsatz um sechs Prozent auf 2,5 Milliarden US-Dollar zurückging. Noch stärker ist das Minus im Bereich des Bruttowarenvolumens (GMV): Dieses sank im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 20 Prozent auf 19,4 Milliarden US-Dollar. 

Auch der Gewinn sackte im Vergleich zum Vorjahr ähnlich stark ab: Er betrug in den ersten drei Monaten 625 Millionen Dollar, was nach Angaben des Handelsblattes einem Rückgang um 16 Prozent entspricht. Ein Blick in die Betriebsdaten zeigt überdies, dass sich die Zahl der aktiven Kunden verringert hat: Wurde sie in der Quartalsbilanz März 2021 noch mit 163 Millionen angegeben, liegt sie laut aktueller Analyse bei 142 Millionen. Der Rückgang liegt hier bei minus 13 Prozent.

„Unser Team hat ein weiteres starkes Quartal abgeliefert, am oberen Ende unserer Erwartungen“, kommentierte Ebay-CEO Jamie Iannone die Zahlen. „Trotz des derzeitigen Gegenwinds auf der Makroebene bleiben wir zuversichtlich in Bezug auf unsere langfristige Strategie [...]. Wir bauen ein Ebay für die Zukunft auf, mit dem Ziel, langfristiges, nachhaltiges Wachstum zu erzielen. Unsere begeisterten Käufer kaufen weiterhin regelmäßig bei Ebay ein, und unsere bisherigen Ergebnisse zeigen, dass unser Fokus auf Kategorien funktioniert.“

Allerdings sehen auch die Aussichten auf die kommenden Monate eher trüb aus: Nach aktuellen Prognosen rechnet der US-Konzern mit einem Rückgang der Umsätze auf 2,35 bis 2,4 Milliarden Dollar und damit unterhalb der Prognosen der Analysten. Die Zahlen ließen die Aktie des Online-Marktplatzes im nachbörslichen Handel um rund sechs Prozent absacken.

Kartellamt fokussiert Meta noch stärker

Meta wird künftig noch stärker von den hiesigen Regulierern überwacht. Das Bundeskartellamt hat den Mutterkonzern von Facebook, WhatsApp und Instagram monatelang geprüft und diesen als Resultat unter strengere Beobachtung gestellt. Grund ist, dass die Behörde dem Konzern eine „überragende marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb“ zuschreibt, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. 

Im Rahmen der neuen Einstufung erhält das Kartellamt neue Instrumente der Regulierung, sodass es ihm fortan möglich ist, deutlich effizienter gegen potenzielle Wettbewerbsverstöße von Meta vorzugehen, sollte dies erforderlich sein. Meta selbst hätte gegen diese Entscheidung der Behörde Rechtsmittel einlegen können, hat sich allerdings dagegen entschieden. Die besondere Einstufung und Aufsicht gelte zunächst für die kommenden fünf Jahre.

Alibaba-Marktplatz Lazada kommt nach Europa

Der chinesische Online-Konzern Alibaba expandiert mit seinem Marktplatz namens Lazada: Ziel ist es, die Plattform nach Europa zu bringen und ansässigen Händlern damit neue Möglichkeiten zu unterbreiten. „Lazada wird sich auf lokale Händler konzentrieren, anstatt auf grenzüberschreitende Verkäufe wie AliExpress“, heißt es bei ecommercenews.eu.

Aktuell könne Lazada den Posten als führende E-Commerce-Plattform in Südostasien für sich beanspruchen. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Unternehmen mehr als 159 Millionen aktive Kunden auf dem Marktplatz und generierte ein Bruttowarenvolumen in Höhe von 21 Milliarden Dollar. In welchen europäischen Ländern Lazada genau gestartet werden soll, ist noch unklar. „Die Expansion ist Teil von Alibabas jüngstem Schritt nach Europa. Erst im November letzten Jahres eröffnete der Logistikdienstleister Cainiao von Alibaba ein zentrales Drehkreuz am Flughafen Lüttich in Belgien. Hier soll ein zentraler Distributionsstandort für den europäischen Vertrieb entstehen“, heißt es weiter.

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Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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Kommentare  

#18 Klaus C. 2023-06-12 14:19
Ich traue mich als gewerblicher Verkäufer bald nicht mehr, etwas bei Ebay zu verkaufen. Wenn man auf Betrüger trifft, und davon scheint es immmer mehr zu geben, ist man durch Ebay gezwungen, seine Waren zu verschenken. Es wird nur noch zum Vorteil für den Käufer entschieden.
Letztens eine uralte Kamera nach Finnland verkauft. Käufer war nicht zufrieden. Sofort habe ich ihm die Rückgabe angeboten. Darauf beschimpft er mich aufs Übelste und überzieht mich mit Hassmails.
Ich habe das bei Ebay gemeldet und die wollten mit ihm "reden". Man ließ ihm 3 Wochen Zeit, die Kamera zurück zu schicken.
Hat er nicht gemacht. Daraufhin wurde ihm das gesamte Geld zurücküberwiese n. Das nenn ich mal käuferfreundlich.
Also ich kaufe bald alles bei Ebay, schreibe, daß der Artikel nicht in Ordnung ist, und kriege mein Geld zurück. Und kann den Artikel behalten.
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#17 Heinz Brayer 2022-11-24 10:53
Würde mich einer Sammelklage anschließen!
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#16 Dieter Heinrich 2022-11-17 10:58
Ich habe im Sommer 2021 nicht den neuen Geschäftsbeding ungen von Ebay zugestimmt. Damit kann ich da natürlich nach 18 Jahren nichts mehr verkaufen. Habe kein Paypal Konto und wollte auch nie eins haben.
Als privater Verkäufer wäre ich nach der Umstellung einem gewerblichen Händler gleich gestellt. Geht gar nicht. Ebay Kleinanzeigen ist aufwendiger, geht aber auch. Abholung und Barzahlung kein Problem. Auch Versand mit vorheriger Zahlung auf mein Konto funktioniert gut. Seit Monaten bietet Ebay nun jeden Freitag in einer Email Sonderkondition en für das Einstellen von Artikeln an. Text: 30% auf die schon reduzierten 8 % Provision. Das ist doch Schwachsinn, ein Eingestehen für das Versagen. Also, der gesunde Menschenverstan d sagt: NIE WIEDER !
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#15 JL 2022-11-14 10:30
Kommentar zu Ernst Christian!
Was soll das bringen? Wenn ein Transportschade n vorhanden ist, muss dieser Belegt/Dokument iert werden. Kunden haben Durchaus auch Pflichten. Denn nur sagen es ist ein Transportschade n kann, jeder und ist kein Beweis. Wer dann ein Rückgabe via eBay macht bekommt erst sein Geld, wenn die Ware auch wieder zurück gesendet wurde, sofern man das haben will. Wir hatten da noch nie ein Problem und es wird auch bei eBay der 'Fall' zugunsten von Verkäufer geschlossen, sofern sich nichts tut bei der Rücksendung.
Wer natürlich ne Rückerstattung macht bevor die Rücksendung abgeschickt bzw wieder vor Ort ist ist schon selber Schuld.
Unabhängig davon, hat man ganz einfache zivielrechtlich e Ansprüche. Rechnung an Kunden senden, mit den hinweis das diese zu Zahlen ist oder die Ware zurück zu senden ist. Mit Fristsetzung und hinweis auf Kosten welche anfallen wenn nicht! Wenn die Ware nicht kommt oder Rechnung bis zum Datum nicht gezahlt wurde, Mahnbescheid, Gerichtsvollzie her und Anzeige wegen Warenkreditbetr uges (im besonderen wenn der Kunde sagt er schickt es nicht zurück). Bei uns war die Polizei beim nen Kunden wegen ner 20EUR UV Leuchtstoffröhr e! Wird wohl nicht immer der Fall sein, aber meist hat dieser Kunde dann wohl noch weitere Anzeigen an der Backe und irgendwann kommt der Staatsanwalt. Daher kann ich zu solch einer Anzeige immer Raten. Machen wir am laufenden Band wenn einer meint uns zu verarschen und zwar egal ob es um 3,40 oder 500EUR geht. Das gilt aber Grundsätzlich und nicht nur für eBay Kunden.
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#14 Ernst Christian 2022-11-12 06:33
Ebay hat beinahe alles aufgegeben was es einmal ausgemacht hat. Mittlerweilen geht es sogar soweit, dass man Internetbetrüge rn eine Plattform bietet. Produkt wurde verkauft, Käufer hat Transportschade n festgestellt, Geld ging zurück, Ware wurde nie zurückversendet , der Verkäufer hat auch kund getan, dass er die Ware gar nicht zurückversenden wird, Ebay ignoriert das trotz mehrerer Interventionen einfach. Da es mittlerweilen zahlreich solche Fälle gibt, würde ich gerne eine Sammelklage organisieren, es kann nicht sein, dass man so betrogen wird und die Auktionsplattfo rm Ebay, welche die Verkäufer mit unglaublichen Gebühren nur mehr abzockt, das einfach ignoriert, es muss doch noch ein Recht innerhalb der EU geben.
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#13 Gunther 2022-07-09 11:18
Ich bin über die erzielten Preise der Artikel bei eBay, die ich seit Anfang Mai in bestimmten Kategorien regelmässig abrufe, erschüttert! Sicher gibt es bei solventen Sammlern noch Preise, die mal durch die Decke gehen, aber die solide Mitte (erst recht der Schrott) krepiert vor sich hin. Dazu die Provisionen für alles Mögliche, das ebay in den Sinn kommt und die Händler regelrecht ausblutet, tun ihr Übriges. Was die Krise angeht: Die Musiker stimmen gerade erst die Instrumente. Wir dürfen-auch was ebay angeht- gespannt bleiben!
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#12 Norbert Dekorsi 2022-06-26 08:47
Ebay hat seine besten Zeiten einfach hinter sich. Viel zu viele Verschlimmbesse rungen vor allem für Händler. Ich lösche immer mehr der Artikel der Artikel und sehe das auch nur noch als Werbung. Mein meinem eigenen Shopsystem bin ich seit über 10 Jahren Herr über meine Verkäufe und muss mich nicht an bescheuerte Vorschriften und Vorgaben von ebay halten. Tschüss Ebay war eine schöne Zeit aber so wirds nix mehr. Am meisten ärgert mich das ebay seine Provision auch auf die portokosten verlangt, die die meisten Händler aufgrund Wettbewerb doch meist nur durchreichen. zum Glück bin ich nicht auf Ebay angewiesen!
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#11 Hanry 2022-06-08 17:05
Ich habe mein Konto nach mehr als 15 Jahren geschlossen! Die neuen Verkaufs- und Portoregeln und die absolut idiotische auszahlung machen es nicht mehr möglich, etwas privat zu verkaufen! als privater verkäufer muss man fast wie ein anerkannter internethändler arbeiten, kann auf sein geld warten und kann mehr zahlen und Käufer dürfen auch mit Paypal zahlen, aber wer zahlt meinen Verlust von 4% bezüglich der Mehrkosten durch eine Paypal-Zahlung, und bitte beachten Sie, dass ich kein Paypal verwendet habe! Aber eBay sollte nicht überrascht sein, dass ihr Marktanteil ziemlich geschrumpft ist und ich denke, dass dieser Trend anhalten wird!
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#10 mr.wotan Claus 2022-05-09 18:02
auch ich bin als Händler bei Ebay vom starken Umsatzrückgang betroffen, seit 2 Mai läuft so gut wie nix mehr. Viele ältere Kunden habe ich verloren bei der Zahlungsumstell ung, das nicht mehr direkt überwiesen werden kann und dann die Zusammenlegung verschiedener Kategorien, ganz schlimmes Chaos bei der Suche. Hatte bis vor Kurzem 1800 Artikel, jetzt noch 460 und davon fallen auch noch reichlich weg. Im Niedrigpreissek tor lohnt sich das einfach nicht mehr.
Bin jetzt 19 Jahre dabei, aber denke mal nächstes Jahr ist Schluß. Das macht alles keinen Spaß mehr
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#9 Jens Friedrich 2022-05-07 08:58
Ebay macht keinen Spaß mehr, da das ganze Einstellsystem derart kompliziert gestaltet wurde und es viel zu viele Vorgaben gibt. Es war einmal so einfach und unkompliziert auf Ebay zu verkaufen, aber jetzt bleibt durch die vielen Gebühren für den Verkäufer fast nichts mehr unterm Strich. Wenn Ebay diesen Weg so weiter geht, werden noch viele Händler diese Plattform verlassen (mich eingeschlossen) !
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