BaFin-Lizenz erteilt

Otto startet eigenen Zahlungsdienst

Veröffentlicht: 24.06.2022 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 24.06.2022
Otto Payment | Mirko Krauel & Hans Georg Spliethoff

„Otto Payments“ darf endlich starten: Der Bezahlservice soll ab sofort Händlern und Marktplatzpartnern unterschiedliche Zahlungsmöglichkeiten bieten. Das Bundesamt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat der Otto Group für das Angebot jetzt zum 21. Juni dieses Jahres eine entsprechende Lizenz erteilt. Die Prüfung dauerte etwa eineinhalb Jahre. 

Im März 2020 hatte Otto damit begonnen, mit der PEG Payment Entwicklungsgesellschaft mbH eine eigene Payment-Gesellschaft aufzubauen. „Der Aufbau unseres eigenen Payment-Dienstleisters war ein Meilenstein auf dem Weg zur Plattform. Die BaFin-Lizenz gibt jetzt den Startschuss, um künftig alle Zahlungsabwicklungen aus einer Hand zu steuern – ein Riesenvorteil für Kund*innen und Partner“, sagte Katy Roewer, Beiratsvorsitzende Otto Payments und Otto-Bereichsvorstand Service & HR laut der offiziellen Unternehmensankündigung.  Der Geschäftsführer Markt für die neue Gesellschaft, Mirko Krauel, zeigte sich stolz, „aus der Corporate-Welt heraus in knapp zwei Jahren einen Zahlungsdienstleister mit Lizenz gegründet“ zu haben.

Payment-Dienstleistungen aktuell nur für Otto-Plattform

Ziel des Payment-Dienstes sei es, eine Basis für einen einheitlichen und modernen Zahlprozess im Check-out zu schaffen – aber auch dafür zu sorgen, dass der Konzern generell nicht mehr auf externe Dienstleister angewiesen ist: „Wir wollen die volle Hoheit darüber bekommen, welche Services angeboten werden und wie sie gestaltet sind“, erklärte Hans Georg Spliethoff, Geschäftsführer Marktfolge der OTTO Payments, gegenüber der Wirtschaftswoche.  

Schon ab Juli sollen erste Kundinnen und Kunden davon profitieren und über den Dienst zahlen können, auch wenn Bestellungen bei mehreren Marktplatzpartnern und bei Otto selbst getätigt wurden. „Wir planen, dass wir bis spätestens Ende 2023 alle elf Millionen Kundenkonten umgestellt haben“, so Spliethoff. Verfügbar sind die Zahlungsdienstleistungen zunächst für Otto.de, also den Online-Shop und Marktplatz. Auch soll es der Kundschaft vereinfacht werden, den Überblick über alle Rechnungen, Raten und Retouren – unabhängig vom jeweiligen Verkäufer – zu behalten.

Händler und Marktplatzpartner sollen ebenfalls Vorteile durch den neuen Payment-Service bekommen: „Das Geld der Kund*innen, die ihre Rechnungen bezahlen, nimmt keinen Umweg mehr über externe Dienstleister, die Partner erhalten die Auszahlungen jetzt schneller“, so Otto. Die über 4.000 Marktplatzpartner habe man bereits angebunden.

Ausweitung auf gesamte Otto Group geplant

Die Umstellung auf den Zahlungsdienst solle sukzessive erfolgen. „Zunächst starten wir mit einer ‚Family-&-Friends-Phase‘, um unser Payment-System in der Praxis auf Herz und Nieren zu testen“, sagte Krauel der Wirtschaftswoche.

Ab 2023 soll der gesamte Umsatz von Otto und dem Marktplatz komplett über die eigene Payment-Gesellschaft abgewickelt werden. Mittelfristig soll Otto Payments auch als Dienstleister für weitere Otto-Group-Unternehmen tätig sein, heißt es.

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Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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Kommentare  

#1 matze 2022-06-29 23:15
Man muss die Ottos für ihren Spürsinn loben: Erst einen Versandhandel aufbauen, dann nach und nach alles an sich ziehen, was die Kette so bietet. Hermes zum ausliefern, Ein grosses Inkassobüro zum eigenen Geld eintreiben, jetzt das Payment.... Nur nichts dem Zufall überlassen....
Sorry, echt gut, aber nicht mit mir, weder als Kunde, noch als Plattformnutzer ....
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