Der frühe Vogel

Ebay verzeichnete Milliardenverlust

Veröffentlicht: 23.02.2023 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 14.03.2023
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Hohe Inflation und immer weiter steigende Preise haben auch bei Ebay das letzte Weihnachtsquartal verhagelt. Sowohl im Quartal selber als auch im gesamten Geschäftsjahr 2022 sind die Umsätze des Konzerns zurückgegangen, die Prognosen für das aktuelle Quartal fallen allerdings wieder besser aus als erwartet. Insgesamt gingen die Erlöse im letzten Quartal 2022 um vier Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar zurück, beim Handelsvolumen musste Ebay einen Rückgang um 12 Prozent auf 18,2 Milliarden Dollar hinnehmen. Auch beim bereinigten Gewinn musste der Konzern Abstriche machen, dieser fiel um zehn Prozent auf 581 Millionen Dollar, bei den aktiven Käufern gab es ebenfalls einen Rückgang um neun Prozent auf 134 Millionen Kunden. Insgesamt sah das Geschäftsjahr 2022 bei Ebay doch deutlich schlechter aus als noch das Jahr 2021. Konnte man da noch ein Nettojahresgewinn von 13,6 Milliarden Dollar verzeichnen, so verbuchte das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Milliardenverlust von 1,27 Milliarden Dollar. 

Trotz der schlechteren Zahlen zeigte sich Ebay-Chef Jamie Iannone zufrieden und betonte beim Finanzmagazin Barron's, dass sich der Konzern trotz des schwierigen Betriebsumfeldes widerstandsfähig gezeigt habe, insgesamt sei es ein soldes Quartal gewesen, wie es bei Heise Online heißt. Auch der Blick auf das laufende Quartal fällt deutlich positiver aus, man erwartet ein Umsatzwachstum von zwei Prozent, die Aktie stieg daraufhin um zwei Prozent an, verlor im Anschluss aber wieder etwas.

Aufgrund der noch immer sehr unsicheren wirtschaftlichen Lage hat Ebay keine Prognose für das Gesamtjahr 2023 ausgegeben. Mit dem ersten Quartal, welches die Markterwartungen übertroffen hat, scheint der Konzern aber einen guten Start hingelegt zu haben. 

Otto verliert beim Online-Umsatz

Ähnlich schwierig sieht es derzeit bei Otto aus. Der Konzern hadert mit sinkenden Umsätzen, im zu Ende gehenden Geschäftsjahr verzeichnete Otto acht Prozent weniger Umsatz im Online-Handel, besonders bei Elektronik und Möbeln seien die Kunden derzeit aufgrund der vielen Krisen und wirtschaftlichen Situation sehr zurückhaltend, wie Sebastian Klauke, Konzernvorstand E-Commerce, beim ndr bestätigt. Außerdem seien die Ausgaben für Rohstoffe, Energie und Logistik erheblich gestiegen, diese Kostensteigerungen konnten allerdings nicht eins zu eins an die Kunden weitergegeben werden, so Klauke weiter.

Aufgrund der schlechten Zahlen will Otto nun verstärkt auf die eigenen Kosten achten und Investitionen verschieben, einen Stellenabbau schließt der Konzern ebenfalls nicht aus. Allerdings werde man hier nicht leichtfertig vorgehen und sich von Mitarbeitern trennen, „die man womöglich in einigen Monaten wieder brauche“, heißt es vom Konzernvorstand weiter.

Inflationsrate steigt wieder an

Nachdem sich die Inflation im Dezember vergangenen Jahres wieder etwas erholt hatte, schnellte sie zum Jahresbeginn 2022 wieder nach oben, die Verbraucherpreise stiegen im Januar um 8,7 Prozent an. Grund für den verhältnismäßig milden Dezember war die Übernahme der Zahlungen für Gas- und Fernwärmekunden durch den Staat, dieser Effekt konnte im Januar allerdings nicht wiederholt werden. „Wir beobachten Preiserhöhungen bei vielen Waren und zunehmend auch bei Dienstleistungen. Besonders spürbar für die privaten Haushalte waren aber auch im Januar die steigenden Preise für Energie und Nahrungsmittel“, wird Ruth Brand, Präsidentin des Statistisches Bundesamtes bei der Zeit zitiert.

Besonders die Preise für Nahrungsmittel schossen im Januar 2023 in die Höhe, im Vergleich zum Vormonat um 20,2 Prozent. Etwas entspannung gab es bei den Kraftstoffen, die Preise für Benzin und Diesel gingen nur um sieben Prozent nach oben und lag unter der allgemeinen Teuerungrate.

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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Kommentare  

#7 Lollo 2023-03-17 21:36
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#6 Tatjana Fromm 2023-02-25 11:28
Ebay begann mich daran zu erinnern, den alten Keller und den Flohmarkt zu zerlegen. Nur ist es wahnsinnig teuer. Das einzige Plus ist, dass es keinen Flohmarktgeruch gibt
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#5 Mac 2023-02-25 10:10
Haha wenn man den Bogen mit der Werbung überspannt. Der Marktplatz hat dafür zu sorgen das er interessant für Käufer ist, jedoch mit dieser Zwangs Werbung wird es für Verkäufer und Käufer immer uninteressanter da die Preise hoch schießen oder der Gewinn runter.
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#4 VerkäuferEBAY 2023-02-25 08:39
Also, mal ganz ganz ganz im Ernst....hier tauchen immer nur die Nörgler auf...wir verkaufen nach 16 Jahren bei eBay weiterhin sehr große Mengen an verschiedenen Produkten...der Preis muss natürlich stimmen...wer zu teuer anbietet, verkauft eben nix...das sind die Gesetze des Marktes...wer nicht gut im EINKAUF agiert, muss eben dann teurer verkaufen...und eBay´s Gebühren sind nicht hoch....schaut Euch bei Amazon um oder betreibt einen eigenen Shop, welcher extrem aufwendig zu betreiben ist und die Werbung bei google ist teuer, welche bei eBay nämlich schon im Preis enthalten ist...(google-S hopping) darüber redet leider niemand... aber es wird halt gern gemeckert...ebe n typisch deutsch!!! Ebay läuft gut...es kommt halt nur auf den Verkäufer an, welche Fähigkeiten ebendieser mitbringt...Pun kt..AUS!!!!!
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#3 Petra 2023-02-24 10:27
als Käufer muss ich sagen, dass ich in der letzten Zeit sehr viele Reinfälle hatte.
So schlechte Qualität und übertriebene Angaben von Artikeln hatte ich noch nie.
Ich kaufe jetzt wieder die meisten Sachen im Handel.
Da ist der Ärger nicht so groß und man kann sich die Ware vor dem Kauf anschauen.
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#2 Ratatosk 2023-02-24 10:03
Ebay hat den Bogen überspannt. Gebührenabzocke , andauernde aufgenötigte Änderungen , Payment aufgezwungen, Kundenkontakt verschleiert etc.etc. haben auch uns von überzeugtem ebayer zu absolut unzufriedenem Kunden gemacht. Nur wenns nicht anders geht bei ebay. Ist wirklich schade.
Bewertungssytem, Einstufungen etc. sind so willkürlich und bescheuert wie das us Caselaw.
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#1 Ebaykritiker 2023-02-23 15:37
Natürlich liegt es ausschließlich an der Inflation. Dass weder Käufer noch Verkäufer Lust auf die noch Paymentabwicklu ng haben oder die Verschleierung E-Mailadressen, immer weiter steigenden Gebühren oder sonstigen Randbedingungen , die einen als Verkäufer nur noch abturnen. Darin liegt bestimmt ganz und gar nicht :-)

Beste Grüße

Ebaykritiker

PS: In meinem eigenen Onlineshop! hatte ich vor Weihnachten und Karneval die besten Umsätze und Gewinne seit mehreren Jahren. Ebay hatten wir 10 Tage vor Weihnachten extra abgestellt und auf Urlaub gesetzt. Wenn man die richtige Ware hat, finden die Kunden einen auch so!
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