Der frühe Vogel

Amazon-Rivale Alibaba soll zerschlagen werden

Veröffentlicht: 29.03.2023 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 29.03.2023
Alibaba-Schriftzug an einer Wand

Marktplatzbetreiber, Cloud-Dienst, Techriese – das chinesische Unternehmen Alibaba hat sich, genau wie der US-amerikanische Konkurrent Amazon, in den vergangenen Jahren zu einem mannigfaltig agierenden und marktmächtigen Online-Giganten mit verschiedensten Angeboten entwickelt. Nun allerdings soll es einschneidende Veränderungen geben: Der Konzern wird zerschlagen.

Die Aufspaltung soll in insgesamt sechs einzelne Firmen erfolgen, die sich auf die Segmente Online-Handel, Medien und Cloud-Dienste, lokale Dienstleistungen, Logistik sowie Unterhaltung spezialisieren. Dabei würde jeder Firma eigene Vorstandschefs und Verwaltungsräte vorsitzen. „Über allem schwebe als Holding die Alibaba Group, die von Daniel Zhang geleitet werde. Dieser werde auch Chef der Cloud Intelligence Group“, heißt es bei der FAZ.

„Die Absicht und der grundlegende Zweck dieser Reform besteht darin, unsere Organisation flexibler zu machen, die Entscheidungswege zu verkürzen und schneller zu reagieren“, wird Konzernchef Zhang aus einem Schreiben an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zitiert. Die Umstrukturierung sehe zudem eine Ausdünnung der Verwaltung vor. Von den Börsianern wurde die Nachricht gut aufgenommen.

Untersuchung der Marktmacht – Bundeskartellamt leitet Verfahren gegen Microsoft ein

Das Bundeskartellamt rückt den amerikanischen Hard- und Softwareentwickler Microsoft ins Visier. Nachdem die Behörde in der Vergangenheit bereits US-Tech-Riesen wie Meta oder Google untersucht hatte, soll nun offenbar geklärt werden, ob der Konzern die eigene Marktmacht missbraucht beziehungsweise auf Basis seiner Marktmacht gegen geltende Gesetze verstößt: Es gehe konkret darum, „zu prüfen, ob dem Unternehmen eine überragende marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb zukommt“, schreibt Spiegel Online mit Blick auf das entsprechende Verfahren, das eingeleitet wurde.

Im Rahmen der Untersuchung werden nach Aussagen des Kartellamts-Präsidenten Andreas Mundt offenbar gezielt bestimmte Produkte in den Blick gerückt, die einen Verdacht nahelegen könnten, darunter etwa Windows, Office, Cloud-Services oder der Videotelefonie-Dienst Teams.

Komme einem digitalen Ökosystem eine überragende marktübergreifende Bedeutung zu, dann würde dieser Umstand dem Kartellamt „erlauben, etwaige wettbewerbsgefährdende Verhaltensweisen frühzeitig aufzugreifen und zu untersagen“, so Mundt weiter.

Zahlreiche Kündigungen von Streaming-Abos durch Geldsorgen

Die schwierige wirtschaftliche Lage treibt Nutzerinnen und Nutzer von Streaming-Angeboten offenbar dazu, entsprechende Abo-Abschlüsse zu überdenken. Laut einer Studie von Kantar in Kooperation mit dem Branchendienst Zattoo haben 14 Prozent, also jeder Siebente, der 1.000 befragten deutschen Internetnutzer im Alter zwischen 16 und 69 Jahren das Abo aufgrund der Situation gekündigt.

Neben der Kündigung ist auch ein Wechsel-Trend zu verzeichnen: Während sich 10 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer preiswerteren Abos zuwandten, wechselten 9 Prozent zu einem Anbieter, der kostenlos ist. „Begünstigt werden dürfte diese Statistik vom Marktstart eines günstigeren Netflix-Abos mit Werbung, das im vergangenen Herbst eingeführt wurde“, heißt es bei Heise Online.

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Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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Kommentare  

#1 Birgit 2023-04-01 13:44
Ich dachte, "zerschlagen" wäre, wenn es aus Seiten von Politik bezw Kartellämtern geschieht.
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