Kolumne: Von nervender Werbung und zensierten Suchergebnissen

Veröffentlicht: 14.06.2013 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 14.06.2013

Für manche Online-Händler gehört die Implementierung von Werbung auf der eigenen Webseite bzw. im eigenen Web-Shop zum kaufmännischen Alltag. Reklame kann – zumindest aus Sicht der Händler – verkaufsfördernd und damit umsatzsteigernd wirken. Grundsätzlich also eine gute Idee. Zumindest solange, bis Adobe in seiner neuen Studie die Abneigung der Kunden gegen Online-Werbung herausstellt.

Die Untersuchung heißt „Click Here: State of Online Advertising“. – Doch es wird nicht geklickt! Für etwa zwei Drittel der Deutschen sind nämlich die herkömmlichen TV-Spots wichtiger als die kommerziellen Maßnahmen im World Wide Web. Von den über 1.200 befragten Konsumenten in Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich gaben (unter den Top 3) lediglich 12 Prozent der Briten an, die digitale Werbung zu bevorzugen.

Warum viele Online-Nutzer eine Abneigung gegen internetbasierte Werbung haben, ist einleuchtend: aus Sorge oder Angst um ihre persönlichen Daten. Wenn die Strategien des Online-Marketings so weit gehen, dass User mit gezielten Anzeigen und Suchergebnissen bombardiert werden, die auf Protokoll-Daten beruhen, dann wirkt das häufig – und nicht ganz unbegründet – abschreckend.

Apropos Suchergebnisse: Die Nachricht über die Neuerungen bezüglich der zensierten eBay-Suchergebnis-Anzeige ist geradezu durch die Decke geschossen. Viele unserer Leser haben sich gemeldet, um ihren Unmut kundzutun. Wir lasen von eBays „Händchen dafür alles zu verschlimmbessern“, von den Schwierigkeiten der kleinen Händler, sich bei diesen Strategien noch präsentieren zu können und schließlich vom Tod eBays (oder zumindest davon, dass die Plattform für einige Nutzer gestorben ist).

Es scheint so, als würde der angestrebte Image-Wandel des Unternehmens auf Kosten seiner vielen kleinen Händler vollzogen werden. Vom einstigen Internet-Auktionshaus, in dem Raritäten, Sammlerstücke und Kleinode neue Besitzer finden und das auch für kleinere Online-Händler einen fairen und zuverlässigen Partner darstellt, bleibt wohl irgendwann nicht mehr viel übrig… Ein Hoch auf diese „Professionalisierung“!

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