Bitkom-Studie

Sparsame Weihnachtszeit: Auf diese Kriterien und Plattformen setzen Online-Shopper jetzt

Veröffentlicht: 23.11.2022 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 24.11.2022
Weihnachtsgeschenke, schwarzer Hintergrund und Rabattzeichen

Eine weitere Untersuchung belegt: Die hohe Inflation, Teuerungen und steigende Lebenshaltungskosten wirken sich in der diesjährigen Weihnachtszeit deutlich auf das Shopping-Verhalten im Online-Handel aus. Rabattaktionstage wie der Black Friday erfreuen sich etwa besonderer Beliebtheit: Rund zwei Drittel der hiesigen Online-Konsumierenden wollen an diesem Tag auf Schnäppchentour gehen, ergab eine aktuelle repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter 1.123 Internetnutzerinnen und -nutzern in Deutschland. 

Der Großteil der Kundschaft (46 Prozent) wird sich am Black Friday und in der Cyber Week im Netz umsehen. Lediglich 5 Prozent gaben an, entsprechende Angebote lediglich im stationären Handel nutzen zu wollen. 13 Prozent haben vor, sich sowohl on- als auch offline vergünstigte Produkte im Rahmen der Aktion zu sichern. 

Leute kaufen weniger ein

Allerdings schauen die Leute bei ihren Besorgungen derzeit ganz genau hin: So gaben 69 Prozent der Befragten an, dass sie sich sehr sorgfältig überlegen würden, was und ob sie etwas tatsächlich brauchen und somit kaufen wollen. Dabei wollen sie explizit auf Rabattaktionen und Sonderangebote achten. Im Netz vergleichen nun bereits vier von zehn Personen die Preise. Ein kleiner Teil (9 Prozent) nimmt explizit Angebote zur Ratenzahlung in Anspruch.  

Sehr schwerwiegend für Händler dürfte es allerdings sein, dass knapp die Hälfte der Kundinnen und Kunden erklärte, in diesem Jahr generell weniger kaufen zu wollen. Dieser Trend zeige sich bereits langfristig: So gaben insgesamt 91 Prozent der Teilnehmenden an, in den vergangenen zwölf Monaten online etwas gekauft oder gebucht zu haben – im letzten Jahr waren es noch 95 Prozent. Es ist also ein leichter Rückgang erkennbar.

 

Mobile Shopping und Social Commerce etablieren sich

Immer mehr Menschen nutzen für ihren Online-Einkauf inzwischen ihr Smartphone, ermittelte der Digitalverband: 66 Prozent verwenden es bereits – vor zwei Jahren waren es noch 54 Prozent und 50 Prozent im Jahr 2018. „Entsprechend optimierte Online-Shops sollten für jeden Händler zum Standard gehören“, mahnt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Wer sein Smartphone in die Hand nimmt, nutzt es aber nicht nur für die Produktsuchen, sondern immer auch, um sich über Neuigkeiten in den eigenen Social-Media-Accounts zu informieren. Zehn Prozent der Befragten kaufen gern auch in den sozialen Netzwerken ein. Doch eignen sich diese Kanäle vor allem, um Berührungspunkte zu schaffen: So sind 59 Prozent dort schonmal auf Produkte und Dienstleistungen aufmerksam geworden, die sie später kauften – jeder und jede Zehnte sogar regelmäßig. Empfehlungen und Input kommt dabei nicht nur von den eigenen Freunden und Bekannten, sondern schon bei gut vier von zehn Befragten vermehrt von Influencerinnen und Influencern sowie direkt über die Accounts der Marken bzw. Unternehmen. Frauen shoppen dabei verstärkt via Instagram, Männer würden eher von YouTube angesprochen. „Social Media ist nicht nur eine Werbeplattform, Social Media darf und soll auch Spaß machen. Mit dem richtigen Ansatz können kleine wie große Händler eine erfolgreiche Strategie für Social Media entwickeln“, so Rohleder.

Amazon, Otto, Etsy: Online-Plattformen haben höchste Relevanz

Darüber hinaus kommt Marktplätzen wie Amazon, Ebay und Zalando die größte Bedeutung zu: 81 Prozent der Befragten kaufen hier online ein. Etwa die Hälfte nutzt auch hiesige Shopping-Plattformen von der Otto Group. Ein knappes Drittel setzt auf regionale Verkaufskanäle wie hood.de, Yatego oder Ebay Kleinanzeigen, ein Viertel auf Secondhand-Shoppingangebote wie Momox, Vinted oder Rebuy. 16 Prozent will gezielt Selbstgemachtes, beispielsweise auf Etsy oder Productswithlove, shoppen.

Daneben sind große Online-Händler wie Lidl.de, Mediamarkt.de, Tchibo oder H&M gefragt. Doch auch regionale Einzelhändler mit Online-Angeboten stehen hoch im Kurs: Diese Option schätzt fast ein Viertel der Befragten. Neben dem Preis-Leistungs-Verhältnis und versandkostenfreien Lieferungen ist es für die Mehrheit wichtig, dass sie in dem Shop ihrer Wahl schon einmal ein positives Kauferlebnis hatten. Weiterhin nicht zu vernachlässigen sind Aspekte wie eine kostenlose Retoure und schnelle Lieferzeiten. Gezielt werden Shops aber auch wegen Rabattaktionen ausgesucht.

Für E-Commerce-Anbieter wird es also in den kommenden Wochen keinesfalls leicht – sie müssen enorm viel im Blick behalten: „Die letzten Wochen des Jahres sind für die meisten Händler die wichtigste und umsatzstärkste Zeit. Jetzt kommt es auf eine breite Aufstellung auf den unterschiedlichsten Kanälen und eine gezielte Ansprache der derzeit besonders preissensitiven Verbraucherinnen und Verbraucher an“, erläutert Digitalexperte Rohleder. 

Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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