Kolumne: Fachkräftemangel? Perspektiven aufzeigen!

Veröffentlicht: 24.04.2015 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 27.04.2015

Eigentlich sollten sich Schulkinder auf die Schule konzentrieren. Tja, wenn es mal so einfach wäre. Spätestens ab der siebten Kasse werden die Kids durch Schülerpraktikum und Co. mit der großen weiten Arbeitswelt konfrontiert. Und das ist erst der Anfang. Immer öfter kommt dann die Frage: „Und, was willst du später einmal werden?“ Antwort: „Eine gute Frage!“ Vielleicht will das Mädel gern Frisörin werden und der Junge Mechatroniker. Nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung (kurz BIBB) gehören die beiden genannten Jobs nach wie vor zu den Top 10 Ausbildungsberufen.

Wenn man sich die Liste vom BIBB ansieht fallen einem zwei Dinge ins Auge. Erstens, die Aufteilung ist mehr als klassisch im Sinne von Frauen- und Männerberufen und zweitens: Mein Gott, wie unkreativ! Ja, vielleicht will man ja Mama und Papa nacheifern, aber da geht doch mehr! Was ist denn mit der ganze IT-Sparte oder dem Marketing? Das Feld an Möglichkeiten ist quasi unendlich!

Mit dem Girls‘-Day und Boys‘-Day wurde 2001 bzw. 2011 eine gute Idee umgesetzt. In Männlein und Weiblein getrennt, können die Kids ab der 5. Klasse in Jobs reinschnuppern, die sehr wahrscheinlich gar nicht in ihrem Blickfeld waren. Denn so sollen beim Girls-Day den Schülerinnen ausschließlich Berufe vorgestellt werden, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind. Und ehrlich: Im E-Commerce gibt es davon eine ganze Menge!

Schauen wir zum Beispiel auf den Bereich Gründer. Ganz klar, trotz gefühlt hunderter Initiativen zur Förderung von Frauen im Bereich Gründung von StartUps, ist da noch einiges aufzuholen. Und warum nicht früh anfangen? Rocket Internet macht es vor und hat seine Tore für den weiblichen Nachwuchs geöffnet. Ob die "Bestechung" mit der Glossybox wohl erfolgreich war?

Aber nicht nur Rocket hatte geladen. Auch Amazon ermöglichte einen Blick hinter die Kulissen seines Logistikzentrums in Leipzig. Den Mädels wurde die Logistik und die IT gezeigt und die Jungs, ja – Amazon hat auch den Boy’s Day durchgeführt – haben sich genauer an der Rezeption und im Bereich Büromanagement umgesehen.

Was manchem vielleicht sinnlos oder als Zeitverschwendung erscheint, ist aber tatsächlich eine wirklich gute Idee. Man kennt das ja schließlich von sich selbst. Gerade wenn man noch jung ist, hat man oft keine Ahnung oder glaubt einfach aus Unwissenheit, dass dies oder jenes nichts für einen ist. Aber das muss nicht sein. Man muss sich nur dazu aufraffen, Neues zu erfahren und auszuprobieren. Und hier sind Unternehmen gefragt. Und vor allem auch der Online-Handel.

Geben Sie Jugendlichen und Kindern schon früh die Möglichkeit, Berufe kennen zu lernen, die es zu Zeiten, als Mutti und Vati mit Arbeit begonnen haben, noch nicht gab. Animieren Sie die Kids dazu, sich auszuprobieren und spornen Sie sie an. Denn wer weiß – vielleicht springt der Funke über.

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