Kolumne: Meetings? Überbewertet und Überholt …

Veröffentlicht: 15.05.2015 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 15.05.2015

Wer braucht heute eigentlich noch Meetings? Der Austausch zwischen Kollegen, die Präsentation aktueller Zahlen, der Blick auf gemeinsame Unternehmensziele – alles überbewertet, längst überholt. Wenn überhaupt, reicht es ab und zu mal vorbeizuschauen, wenn man gerade Mal in der Nähe ist, wer weiß, vielleicht weil man um die Ecke besonders gut essen gehen kann. In solchen Fällen empfiehlt es sich, zumindest kurz in angesetzten Meetings vorbeizuschauen, natürlich nur damit man zeigen kann, dass man am Leben ist aber wenig Zeit hat, die man in Meetings verschwenden kann. Doch aus irgendeinem Grund akzeptieren Unternehmen diese Einstellung, gerade wenn man Mitglied des Aufsichtsrates ist, nicht. Glauben Sie nicht? Fragen Sie doch John Donahoe, Chef von Ebay.

Meetings kosten viel Geld und bringen nix

John Donahoe wollte es eigentlich genau richtig machen. Warum sollte er als Aufsichtsrat am Meeting der Führungsriege von Intel teilnehmen, wenn man die Zeit viel sinnvoller nutzen kann? Schließlich gibt es allein in den USA jeden Tag 25 Millionen Meetings, Top-Manager verbringen die Hälfte ihrer Arbeitszeit in Meetings und na ja die ganzen Meetings kosten in den USA 37 Millionen US-Dollar im Jahr. Wenn man also wie Donahoe nur ab und zu hingeht, in seinem Fall etwa nur zu jedem vierten Meeting, dann spart das Unternehmen Geld, man hat mehr Zeit für Freizeitaktivitäten und muss beim Italiener vielleicht gar nicht anstehen, weil ja alle anderen in Meetings sitzen.

Das Problem: Wie John Donahoe am eigenen Leib erfahren musste, sind die Unternehmen noch nicht zu dieser modernen Erkenntnis gelangt. So haben einflussreiche Anteilseigner von Intel dazu aufgerufen, John Donahoe nicht mehr als Intel-Aufsichtsrat zu wählen, weil er fast nie zu den Meetings kommt. „Wir glauben er ist seiner Verantwortung als Repräsentant der Aktionäre bei den Meetings nicht nachgekommen“, argumentieren die Kritiker.

 

 

Naive Pinsel. Dabei findet man doch gerade im Twitter-Profil von John Donahoe die richtige Definition einer Führungskraft: Donahoe retweetete dort: „Eine Führungskraft ist dann am besten, wenn die Leute fast nicht wissen, dass sie existiert…“ Und deshalb geht man auch nicht zu oft zu den Meetings, nicht dass sich die Mitarbeiter noch an einen gewöhnen.

 

 

Gut, vielleicht liegt es auch an der scheinbar veralteten Unternehmensphilosophie von Intel. Man sollte dort vielleicht mal allen sagen, dass 67 Prozent aller Meetings von Managern als gescheitert angesehen werden. John Donahoe weiß das mit Sicherheit, warum also erst hingehen?

 P.S: Natürlich haben Sie es gemerkt, das war diesmal eine nicht ganz ernst gemeinte Kolumne!

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