Kolumne: Hört, hört! Die Händler rücken in den Fokus!

Veröffentlicht: 11.09.2015 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 11.09.2015

Amazon kann alles und ist ein Meister seines Fachs: Kunden reagieren entzückt über immer neue Services und Leistungen, die ihnen der Online-Gigant anbietet. Für viele konkurrierende Unternehmen ist der US-Konzern das Non-Plus-Ultra-Vorbild, dem es nachzueifern gilt – und zwar in allen Bereichen: beim Sortiment, den Services, der Kundenfreundlichkeit und und und.

Händler im Mittelpunkt? Nicht bei Amazon!

Doch es gibt etwas, das Amazon nie gelernt hat und vermutlich auch in den kommenden Monaten und Jahren nicht in Erwägung ziehen wird: Seine Händler in den Mittelpunkt rücken. Warum das so ist, hat vermutlich viele Gründe. Amazon ist selbst Markenhersteller, vertreibt seine Kindle- und Fire-Geräte, bietet Cloud-Leistungen und ist natürlich selbst als Händler auf seinem eigenen Online-Marktplatz präsent. Warum sollte Amazon also die externen Verkäufer hofieren und bei der Kundschaft anpreisen?!

Dieser Fakt trägt auch dazu bei, dass Amazon (trotz der hervorragendem Kundenorientierung) immer auch wie der große, unnahbare Online-Riese wirkt. Doch es geht auch anders: Andere Unternehmen wie Etsy, DaWanda, Woonder oder andere Online-Marktplätze haben nämlich längst erkannt, dass man Kunden auch auf einer persönlicheren Ebene erreichen kann – und zwar, wenn man die Händler, ihre Philosophien oder Geschichten stärker hervorhebt und sie in den Mittelpunkt des Interesses rückt.

Wenn Unternehmen Geschichten erzählen…

Wenn der Mensch bzw. das handwerkliche Geschick hinter einem Produkt oder auch die Geschichte eines Händlers näher beleuchtet wird, wird es emotionalisiert. Kunden knüpfen emotionale Bindung und sind dann unter Umständen eher bereit, eine bestimmte Ware zu kaufen. Außerdem können durch ein solches „Storytelling“ (also das Geschichten erzählen) und die daraus resultierende Bindung auch „vorbeischlendernde“ Online-Kunden zu Stammkunden machen.

Beispiele aus der Praxis finden sich genug: Rakuten veranstaltet jedes Jahr die Preisverleihung „Rakuten Shop of the Year“. Handmade-Portale wie DaWanda, Etsy oder Woonder stellen die Gesichter hinter den handgefertigten Produkten von jeher stärker ins Licht als andere Konkurrenten. Darüber hinaus krönt Etsy herausragende Händler (wie auch in diesem Jahr) mit dem Etsy Design Award.

Und auch Ebay hat vor einiger Zeit mithilfe der Kollektionen angefangen, Händlern stärkere Aufmerksamkeit zu schenken – und dies soll auch künftig weiter forciert werden. Deutlich wird dies unter anderem auch, da Ebay nun diverse Händlergeschichten veröffentlicht hat und den Handel auf dem eigenen Marktplatz somit noch persönlicher gestaltet.

Jeder hat eine Geschichte!

Der Trend des Geschichtenerzählens wird auch hierzulande immer beliebter. Die Folge: Der Online-Handel, der eine lange Zeit immer als anonyme Welt kritisiert wurde, ist dieser Phase längst entwachsen. Er wandelt sich, kommt dem Kunden auf emotionaler Ebene entgegen und macht auf diese Weise viel deutlicher, wie viel Potenzial eigentlich in ihm steckt. Egal ob großer Konzern, mittelständisches Unternehmen oder kleiner Online-Shop: Händler sollten den Trend nutzen und ihre Geschichten erzählen. Geschichten liebt jeder! Und so fällt es Kunden nicht schwer, die Händler ins Herz zu schließen.

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