Rückblick: Der Online-Handel im September 2015

Veröffentlicht: 30.09.2015 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 30.09.2015

Was war im September im Online-Handel los? In unserem Monatsrückblick haben wir wieder wichtige und spannende Themen des Monats zusammengefasst und übersichtlich für Sie dargestellt.

Arbeitsplatz: Rückblick

(Bildquelle Rückblick: Ahmet Misirligul via Shutterstock)

Ebay mit Ebay Plus und Herbst-Update

Nach der Abspaltung von Paypal gingen die Umbauarbeiten auch im September bei Ebay weiter. So startete das hauseigene Premiumprogramm Ebay Plus und auch das Herbst-Update wurde bekannt gegeben. Die Details der umfangreichen Programme haben wir in den jeweiligen Artikel ausführlich aufgelistet. Im Gespräch hatte uns Gleb Loumer, Director Seller & Buyer Experience bei eBay Deutschland, erklärt, dass das neue Programm auf jenen Anforderungen basiert, welche die deutschen Käufer an den Online-Handel stellen. Mit Ebay Plus bekommen sie einen schnelleren und kostenfreien Versand und darüber hinaus auch einen kostenfreien Rückversand für 19,90 Euro im Jahr. Im Rahmen des Herbst-Updates hat Ebay zudem angekündigt gehabt, das Bewertungssystem fairer zu machen und künftig Bewertungen von Kunden und die detaillierten Verkäuferbewertungen nicht mehr in die Mängelquote einzurechnen.

Cyberkriminalität weiter lästig

Der Monat September stand leider auch im Zeichen der Cyberkriminalität. So gab es zum Beispiel auf dem Marktplatz von Amazon Betrüger, welche „unseriöse Super-Schnäppchen“ wie Waschmaschinen oder Ähnliches in die Shops seriöser Händler eingeschleust haben. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hatte selbst getestet, wie die Betrüger hierbei vorgehen. Eine ähnliche Gefahr ging von den DDoS-Attacken auf die Online-Welt aus. Hier ging es darum, dass Betrüger Onlinepräsenzen von Unternehmen mithilfe von DDoS-Attacken lahmzulegen drohen, wenn die Unternehmen nicht geforderte Geldsummen bezahlen.

Online-Handel entdeckt WhatsApp

Der Monat September stand für den Online-Handel auf gewisse Art im Zeichen von WhatsApp. Gleich mehrere Unternehmen haben den Messengerdienst von Facebook für ihre Zwecke genutzt. Darunter zum Beispiel Notebooksbilliger.de, Outfittery oder auch Zalando. Gemeinsam haben die Händler vor allem die Möglichkeiten der individuellen und schnellen Beratung der Kunden über WhatsApp positiv hervorgehoben. Facebook selbst dürfte sich über den Zuspruch der Online-Händler freuen, eröffnet dies dem Unternehmen doch ein neues Geschäftsfeld.

Schweiz – Herausforderungen im Online-Handel

Die Schweiz hatte gerade in diesem Monat einige Berührungspunkte mit dem Online-Handel. Zum einen hatte die deutsche Bundesfinanzdirektion die Rückerstattung der deutschen Mehrwertsteuer an Schweizer Kunden untersagt. Das führte gerade bei den betroffenen Adresshändlern zu Kritik. Die Schweiz prüft derzeit, ob dies nicht gegen das Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und der EU verstößt. Gleichzeitig drängen mehr deutsche Online-Händler mit eigenen Online-Shops auf den Schweizer Markt: in diesem Monat zum Beispiel About You und H&M.

Weichenlegung in der Logistik

Auch in der Logistik hinterließ der Online-Handel im September seine Spuren. So verabschiedete sich zum Beispiel Locumi aus dem Rennen um den besten Paketkasten, während mit Paksafe ein neuer Player auf den Markt drängt. Bei der Weltbild-Logistik hingegen geht es um Alles oder nichts, denn die Logistiksparte steht vor dem Aus. Besonders interessant für Online-Händler war im September die Nachricht, dass auch die Deutsche Bahn bald Pakete zustellen wird.

Facebook, Pinterest und Twitter entwickeln sich weiter

Im Rahmen von Social Media gab es im September wichtige Ankündigungen. So hat Youtube zum Beispiel bekannt gegeben ab Oktober zum Teil kostenpflichtig zu werden. Pinterest hat sich für externe Händler und Angebote geöffnet und Twitter hat seinen Kaufen-Button für alle ermöglicht. Außerdem hat Facebook seine einst gescheiterten Facebook-Shops in überarbeiteter Version wiederbelebt.

Amazon Deutschland startet neuen Online-Shop

Auch Amazon arbeitete im September an einigen Projekten. So startete Amazon Deutschland einen neuen Shop namens „Gewerbe, Industrie und Wissenschaft Shop“, wo es vor allem um den Handel mit professioneller Ausrüstung geht. Zudem ging es weiter in der Gerüchteküche um den Standort München und die Pläne von Amazon dort. Scheinbar plant Amazon dort zwei neue Logistikzentren und könnte dort seinen Lebensmitteldienst starten. In eigener Sache: Unser Amazon Watchblog hat ein neues RSS Widget bekommen, das gerne auf externe Webseiten eingebunden werden kann.

Höhle der Löwen – Von Pitches und kuriosen Geschäftsmodellen

Der September stand auch im Zeichen der „Höhle der Löwen“, einer Vox-Sendung die sich auf das Thema StartUps fokussiert. Vielversprechende Unternehmen wie zum Beispiel Dinnery, Von Floerke oder auch Lustblume traten dort vor die Investoren und versuchten, diese von ihren Geschäftsmodellen zu überzeugen.

Kommentare  

#1 E. Hatziioannou 2015-10-01 11:08
Bisher waren die WhatsApp Experimente eher in Richtung "Push" aufgesetzt, da es Stand heute ja immernoch keine offizielle Lösung für Unternehmen gibt. Man nutzt einfach Lösungen von Drittanbietern, um eingetragenen Usern Informationen zu senden. Obwohl dies gegen die Nutzungsbedingu ngen verstößt, war es immernoch eine "vertretbare" Grauzone. Beim Dialog sieht es jedoch anders aus - sobald es um mehr als den einseitigen Versand von Informationen geht und ein Nutzer im Rahmen eines Chats personenbezogen e Daten von sich gibt, ist das Unternehmen verpflichtet diese zu schützen und nach geltendem Recht zu verarbeiten. Dies ist (leider) über WhatsApp nicht möglich: 1. Weil die Daten ausserhalb Deutschland verarbeitet werden, 2. die Daten von WhatsApp verwendet werden dürfen (z.B. für das Facebook Werbenetzwerk). Was viele im aktuellen Hype übersehen, sie würden über WhatsApp die Marketingstrate gie des Wettbewerbs mit Daten füttern. Beim nächsten Besuch bekommt der Nutzer einfach das angefragte Produkt günstiger in Form einer eingeblendeten Werbung angezeigt. Ich denke, dass Unternehmen Alternativen zu WhatsApp brauchen... Und die gibt es! ;)
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