Features im Fokus: Prüfung der Kundenbonität

Veröffentlicht: 28.10.2013 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 29.10.2013

Um sich vor Zahlungsausfällen zu schützen, können Online-Händler auf Bonitätsprüfungen zurückgreifen. Zahlreiche Dienstleister bieten individuell angepasste Verfahren dafür an. Allerdings empfiehlt es sich für Händler hier, Maß zu halten, um vor allem Stammkunden nicht zu vergraulen. Dienstleister bieten verschiedene Möglichkeiten der Einbindung.

Mit Bonitätsprüfungen kann man Zahlungsausfälle verhindern.

Der Online-Handel bringt es mit sich, dass Zahlung und Warenübergabe – anders als im stationären Handel – nicht gleichzeitig stattfinden. Dieses als Fernabsatz bekannte Prinzip wiederum führt dazu, dass entweder der Online-Händler oder der Kunde eine Vorleistung erbringen muss. So vertraut man auf die Leistungserbringung der anderen Partei. Leider reicht das Vertrauen nicht immer aus, wie nicht wenige Online-Händler zu berichten wissen. Mancher Kunde kommt im E-Commerce seiner Zahlungspflicht aber nicht nach, was besonders für kleinere Online-Shops mehr als ärgerlich sein kann. Die sogenannten Bonitätsprüfungen können helfen, die Zahlungsfähigkeit von Kunden einzuschätzen.

Bonitätsprüfung: Vermeidung von Zahlungsausfällen

Laut dem Inkassounternehmen GFKL Financial Services aus Essen summieren sich die Zahlungsausfälle im Online-Handel in Deutschland auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Ein Grund, weshalb die Bonitätsprüfung im Online-Handel oft Anwendung findet. Es gibt verschiedene Anbieter, die Daten von Personen sammeln und mit dem Ziel auswerten, zu erfahren wie kreditwürdig bzw. wie zahlungsfähig diese sind. Das bekannteste Unternehmen in Deutschland dürfte die SCHUFA sein, die Daten von rund 70 Millionen Personen in Deutschland gespeichert hat und verwaltet. Aber auch andere Dienstleister wie zum Beispiel Bürgel Wirtschaftsinformationen aus Hamburg bieten qualifizierte Bonitätsprüfungen für Online-Händler an.

Die Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH kann auf eine Datenbank mit Informationen von rund 39 Millionen Privatpersonen zurückgreifen. Seit Jahrzehnten sammelt der Bonitätsdienstleister die Daten aus öffentlich zugänglichen Quellen und von verschiedenen Inkassounternehmen. Online-Händler, die ein Bonitätsverfahren anwenden möchten, können anhand der Informationen solcher Datenbanken die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls berechnen lassen. Je nach Ausfallrisiko, können sie entsprechende Konditionen – wie zum Beispiel das angemessene Zahlungsverfahren – für ihre Kunden anpassen.

Schnittstelle oder lieber per Post?

Bonitätsdienstleister bieten Online-Händler verschiedene Angebote für die Prüfung der Zahlungsfähigkeit ihrer Kunden an, immer mit dem Ziel die Zahlungsfähigkeit zu kalkulieren. Bürgel analysiert dafür zum Beispiel Zahlungserfahrungen der überprüften Personen oder Negativmerkmale und berechnet je nach Tarif auch einen Bonitätsscore.

Entscheidet sich ein Online-Shop für die Einführung einer Bonitätsprüfung, hat er mehrere Möglichkeiten der Einbindung: "Online oder Workflow-integriert über eine kompatible Schnittstelle, per E-Mail und natürlich per FAX, Brief oder telefonisch", sagt Karl-Heinz Häßner vom Dienstleister Bürgel Wirtschaftsinformationen. Entscheidend für die technische Anbindung sei das Zeitfenster der Online-Händler, das Anfragevolumen und die im Online-Shop genutzte Technik.

Kunden haben bei Bürgel die Möglichkeit über eine sogenannte RCS-Kommunikationsschnittstelle die Bonitätsprüfung direkt in den Online-Shop einzubauen. Damit kann dann der Online-Händler bei entsprechendem Tarif zum Beispiel direkt bei der Bestellung von Kunden eine Bonitätsprüfung in Echtzeit durchführen lassen. Über die RCS-Schnittstelle liefert Bürgel dann die Auskünfte über Kunden direkt in die Applikation der Händler, workflow-integriert und ohne Systemwechsel. Wer es weniger eilig hat, der kann sich die Informationen zur Bonität auch per Dateitransfer zusenden lassen oder sogar per Post oder E-Mail.

Aus Sicht der zuverlässigen und treuen Kunden ist es allerdings von Vorteil, nicht unverhältnismäßig viele Informationen über sie zu sammeln und die Anwendung einer Bonitätsprüfung transparent mitzuteilen.

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