Features im Fokus: Fits.me - der virtuelle Fitting Room

Veröffentlicht: 20.11.2013 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 19.11.2013

Die virtuelle Umkleidekabine hat im Online-Handel Zukunft. Systeme, die die Zusammenstellung eines Outfits ermöglichen, bietet großes Potenzial. Allerdings lassen derartige Gimmicks bisher noch einen entscheidenden Faktor vermissen: Selbst wenn das perfekte Outfit zusammengestellt ist, weiß der Kunde nicht, ob die Kleidung perfekt sitzt. Hier will Fits.me helfen.

Die Fits.Me-Abmessung 

Kaufabbrüche und eine hohe Retourenquote – das sind die Probleme des Modehandels im Internet. Viele Kunden scheuen sich davor, Kleidung im Internet zu bestellen, und sollten sie es doch tun, ist die Retourenquote hoch. Schließlich kann der Kunde erst zu Hause sehen, ob die Kleidung auch passt und gut aussieht. Hier setzen virtuelle Umkleidekabinen an. Wir haben bereits über solche Umkleidekabinen wie beispielsweise mixstyler berichtet, die es ermöglichen einen kompletten Style zu entwerfen, bevor man einzelne Kleidungsstücke oder auch das gesamte Outfit kauft. Dabei handelt es sich sicher um den ersten Schritt – oder besser gesagt, einen von vielen Schritten – auf dem Gebiet der virtuellen Umkleidekabinen.

Fits.me will die perfekte Passform

Während das Angebot von mixstyler die Zusammenstellung eines Outfits erleichtert, wartet Fits.me mit einem anderen Ansatz auf: Das Unternehmen bietet zwei Systeme an, die Virtuelle Umkleidekabine und den Fit Advisor. Beide Systeme ermöglichen es dem Kunden, seine Maße in einen Editor einzutragen. Sollte man seine Maße nicht kennen, bietet Fits.me mitunter die Möglichkeit, Größe, Gewicht, Alter und Geschlecht einzugeben und generiert selbstständig eine Figur. In der virtuellen Umkleidekabine kann der Kunde nun verschiedene Größen des ausgewählten Kleidungsstückes „anprobieren“ und sieht so direkt, wie die Kleidung an seiner Figur ausfällt. Zusätzlich zeigt Fits.me Punkte an, an denen die Kleidung zu eng ist oder zu weit ausfällt.

Bei dem Fit Advisor handelt es sich um eine einfachere Version der Virtuellen Umkleidekabine. Hier kann der Kunde nach Eingabe seiner Daten angeben, wie die Kleidung an Brust, Taille und Hüfte sitzen soll – eng geschnitten, normal oder weiter. Das System berechnet auf Grundlage dieser Angaben dann, welche Größe bestellt werden sollte.

Kernelement von Fits.me ist eine Robotertechnik, bei der „männliche“ und „weibliche“ Roboter jede erdenkliche Körperform simulieren können. Diese Roboter werden mit den Kleidungsstücken in unterschiedlichen Größen eingekleidet und simulieren dann alle erdenklichen Körpermaße – so wird ein Foto von dem Kleidungsstück an jeder Figur gemacht. Die Zahlen sind beachtlich: Von einem Kleid will Fits.me bis zu 3000 Bilder im High-Speed-Verfahren schießen, von einem Herrenhemd um die 2000. Die vorhandene Bildbank wird dann in den Editor gespeist. So können die eingegebenen Körpermaße genau nachgestellt und jedes Kleidungsstück realistisch dargestellt werden.

Ein System mit Zukunft

Bisher ist Fits.me erst für Hemden, Jacken und Kleider von Marken wie beispielsweise Hugo Boss, QVC, MEXX oder Thomas Pink verfügbar, bietet also noch ein großes Ausbaupotenzial. Interessant ist das System allemal. Die ersten Händler, die Fits.me verwenden, berichten von sinkenden Retourenquoten und höheren Konversionsraten.

Fits.me fällt in eine Reihe von innovativen Ideen, um Kunden im Online-Modehandel die Anprobe virtuell möglich zu machen. Andere Ideen, wie die von Webcam Social Shopper nutzen die Webcam des Kunden, um eine virtuelle Anprobe möglich zu machen. Das System von Fits.me, auf die Maße des Kunden zu setzen, scheint aber die bisher zuverlässigste Möglichkeit zu sein, passende Kleidung beim Online-Kauf zu finden.

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