Top-Themen: EU-Gesetz gegen Steuertricks, Google testet SMS-Erweiterung für AdWords, Paris will Prime Now nicht, Jugendschützer gegen Legal Highs, Online-Shopper fürchten Datenklau, Knete statt iPhone bei Amazon

Veröffentlicht: 21.06.2016 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 21.06.2016

Was heute wichtig war: Der EU-Ministerrat geht gegen Steuertricks vor, Google erweitert AdWords-Programm mit SMS-Funktion, Paris will „knallhart“ gegen Amazon Prime Now vorgehen, Jugendschützer kritisieren Legal Highs in Online-Shops ohne Alterskontrolle, die Angst um Datensicherheit beschäftigt Online-Shopper und statt eines iPhones sollen Kunden Knete bekommen haben.

Abendnews

(Bildquelle Abend-News: Anna Demjanenko via Shutterstock)

EU: Ministerrat billigt Gesetz gegen Steuertricks

Die Steuerflucht großer Konzerne wie Amazon, Google oder Facebook ist der EU schon lange ein Dorn im Auge. Der EU-Ministerrat hat nun ein Gesetz gebilligt, das den Steuertricks einen Riegel vorschieben soll. Dank des Gesetzes sollen die Konzerne ihre Gewinne nun in dem Land versteuern, in dem sie auch erzielt werden. Mit einem „Country-by-Country-Reporting“ müssen Konzerne wichtige Kennzahlen gegenüber dem Fiskus für jedes Land einzeln angeben. Bundes-Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) war bis zuletzt gegen ein derartiges Reporting.

Google: SMS-Erweiterung für AdWords

Neue Funktion bei Google AdWords: Unternehmen können derzeit SMS-Nachrichten von Kunden empfangen und damit mehr Informationen über das beworbene Produkt an den Kunden leiten. Die Anzeigenerweiterung wird durch eine Sprechblase symbolisiert. Sieht ein User eine AdWords-Anzeige und klickt auf das Symbol, öffnet sich das SMS-Textfenster auf dem Smartphone. Der Text kann vom Werbetreibenden voreingestellt sein. Google möchte damit die Kommunikation zwischen Werbe- und Endkunde erleichtern.

Prime Now: Paris erwägt rechtliche Schritte gegen Amazon

„Prime Non!“ Amazon hat seinen Dienst Prime Now, mit dem sich Produkte innerhalb von 60 Minuten liefern lassen, gerade in Paris gestartet und sieht sich schon mit Gegenwind konfrontiert. Die sozialistische Bürgermeisterin Anne Hidalgo will „knallhart“ gegen den Dienst vorgehen, die Behörden sollen ihn genauestens prüfen. Das „kommerzielle Gleichgewicht“ könne gestört werden, Einzelhändler würden benachteiligt, zumal sich der Service dem Steuer- und Wettbewerbsrecht entziehe. Außerdem stößt Hidalgo sauer auf, dass man die Behörden erst kurz vor Beginn von der Prime-Now-Einführung informierte.

Legal Highs in Online-Shops: Kritik an fehlender Alterskontrolle

Jugendschützer wie Politiker wollen aktiv gegen sogenannte Legal Highs in Online-Shops vorgehen. Darum wurde nun ein Gesetzesentwurf verabschiedet, um effektiver Verbote auszusprechen. Die Stoffe werden chemisch so verändert, dass sie nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Mit dem neuen Gesetz würden jedoch nicht nur einzelne Stoffe, sondern ganze Stoffgruppen verboten werden können. Problematisch sieht die Plattform Jugendschutz.net vor allem, dass von 62 getesteten Online-Shops, die Legal Highs als „Kräutermischungen“ oder „Badesalze“ vertreiben, keiner eine Alterskontrolle beim Kunden durchführten. Im vergangenen Jahr sollen, laut Bundeskriminalamt, 39 Menschen durch Legal Highs ums Leben gekommen sein.

Forsa-Studie: Angst vor Datenklau

Eine aktuelle Forsa-Studie hat ergeben, dass 69 Prozent der Online-Shopper bereits schlechte Erfahrungen beim Kauf gemacht haben. Vor allem das Thema Datensicherheit beschäftigt die Nutzer. Mehr als ein Drittel der in der Studie Befragten sorgt sich etwa um Missbrauch von Angaben wie Zahlungsinformationen. Zwei Drittel der Befragten sorgen sich grundsätzlich um ihre E-Mail-Adressen. 41 Prozent der Befragten hatten zudem bereits schlechte Erfahrungen mit qualitativ minderwertiger Ware. Das veranlasst viele dazu, einen Online-Shop nicht mehr zu nutzen. Ähnliche Ängste gibt es im Übrigen auch auf Anbieterseite.

Amazon: Knete statt iPhone?

Kuriose Nachricht aus den USA: Amazon.com-Kunden sollen in letzter Zeit mehrfach bei der Bestellung eines iPhones Knete (kein Geld, sondern Knetmasse) bekommen haben. So häufen sich negative Bewertungen mit vermeintlichen Beweis-Fotos, die iPhone-Packungen zeigen, in denen nicht das Handy, sondern formbare Knetmasse liegt. Ob es sich um Betrug seitens der Händler handelt, ist aber mindestens fraglich, denn fast durchweg haben die Nutzer jeweils nur diese eine Bewertung abgeben. Für den Händler ist dies wiederum sehr schwer nachzuweisen. Amazon soll in den Streitfällen bislang mehrheitlich für die Kunden entschieden haben.

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