Rückblick: Der Online-Handel im November 2016

Veröffentlicht: 30.11.2016 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 30.11.2016

Fake-Shops auf Amazon, ausverkaufte Einhorn-Schokolade, Lieferprobleme bei der DHL – der November sorgte für einige Aufreger. Wir blicken auf den vergangenen Monat zurück.

Blätterkranz mit November-Schriftzug

© xmo via Shutterstock.com

Amazon: Fake-Shops halten Händler und Kunden in Atem

Betrüger haben in diesem Monat für viel Aufregung auf dem Amazon Marketplace gesorgt. Obwohl sie mit Fake-Shops schon seit Jahren immer wieder versuchen, Kunden um ihr Geld zu erleichtern, kochte das Thema im November noch einmal ordentlich auf. So zeigte eine Analyse, wie sich die Machenschaften der Fake-Shops auf die Preisentwicklung auf dem Marketplace auswirken. Das Preischaos bringt vor allem die Händler in Schwierigkeiten.

Die äußerten sich in unseren Kommentaren auch entsprechend. Viele Leser monierten, dass der Konzern zu wenig bis gar nichts gegen die Fake-Shops unternehme. Verdächtige Shops zu melden würde nichts bringen. Amazon hingegen erklärte uns gegenüber, ausreichend gegen Fake-Shops gesichert zu sein und legte Kunden nochmals ans Herz, Käufe nur über die Plattform abzuwickeln und kein Geld direkt an den Händler zu überweisen.

Ritter Sport: Alles schreit nach dem Einhorn

Dem Schokoladenhersteller Ritter Sport ist im November ein wahrer Coup gelungen, der dann aber für unzufriedene Kunden sorgte. Mit der „Einhorn“-Schokolade begeisterte das Unternehmen das Netz, die Kunden rissen sich förmlich um die Tafeln in Glitzerverpackung und anschließend florierte der Handel auf Ebay. Aufgrund der hohen Nachfrage produzierte Ritter Sport ausnahmsweise sogar noch einmal nach – und brachte wieder die Server zum Absturz.

Was folgte, war ein Umschlagen der Kundenstimmung von „Wie geil ist das denn bitte?“ hin zu „Was soll der Scheiß?“. Dem Hype um die Schokolade habe ich mich in einer Kolumne gewidmet – einige Wochen später befasste sich Julia dann mit der negativen Kundenstimmung.

Weihnachtsstudie: Händler erwarten Probleme

Das Weihnachtsfest naht und vor allem im November nimmt das Weihnachtsgeschäft so richtig Fahrt auf. Im vergangenen Monate hat der Händlerbund seine Weihnachtsstudie veröffentlicht und damit einige interessante Erkenntnisse zutage gefördert. So glauben nur 16 Prozent der Online-Händler, dass sie ohne Probleme durch das Weihnachtsgeschäft kommen. Immerhin: Fast die Hälfte der Händler rechnet mit im Vergleich zum Vorjahr höheren Umsätzen in den kommenden Wochen. Der größte Shoppingtag soll demnach der 11. Dezember werden. das hat auch eine Studie von Ebay bestätigt.

An dieser Stelle sei noch einmal gesagt, dass wir allen Händlern ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft wünschen!

Geschäftszahlen über Geschäftszahlen...

Im November gab es von einigen Updates noch Geschäftszahlen zum vergangenen Quartal und den ersten neun Monaten des Jahres. So haben etwa die DHL, Ikea und Etsy ihre Zahlen präsentiert und konnten vom Online-Handel deutlich profitieren.

Auch der Berliner Mode-Händler - „Wir wachsen 20 Prozent im Quartal“ - Zalando hat seine Zahlen veröffentlicht – und konnte sein ambitioniertes Ziel wieder (fast) erreichen: Um rund 17 Prozent ging es für die Berliner nach oben. In den ersten neun Monaten lag das Umsatzwachstum mit 21,9 Prozent im anvisierten Bereich.

Weitere Meldungen aus der Branche

Es gab natürlich noch viele weitere Meldungen im November. So kam es in Bayern bei der DHL zu Lieferproblemen und die Verdi kündigte für das Weihnachtsgeschäft wieder einmal Streiks bei dem Lieferanten an. Die Paketboten der DHL sollen Sendungen direkt in die Filialen gebracht und keinen Zustellversuch beim Kunden unternommen haben. Die DHL soll inzwischen nachgebessert haben und zusätzliche Fahrer und Beifahrer einsetzen, um den erhöhten Aufwand zu kompensieren.

Am 11. November fand in China unterdessen wieder der Singles Day statt. Bei der weltgrößten Rabattschlacht wurde in diesem Jahr erneut ein Umsatzrekord eingefahren: Bereits in den ersten fünf Minuten setzte Alibaba Waren im Wert von rund einer Milliarde US-Dollar um. Der letztjährige Umsatzrekord wurde gegen halb vier nachmittags eingestellt. Immerhin konnten auch die westlichen Schnäppchentage, der Black Friday und der Cyber Monday für starke Umsätze sorgen – auch wenn sie vergleichsweise natürlich weitaus niedriger liegen.

Anfang des Monats ging auch die dritte Staffel der Vox-Gründersendung „Die Höhle der Löwen“ zu Ende. Dazu wurde bekannt, dass Jochen „Mit der Hand am Arm“ Schweizer in der vierten Staffel nicht mehr als Investor in der Sendung sitzen wird. Über die dritte Staffel haben wir uns im OnAir unterhalten:

 

Im November haben wir auch die Abmahnwelt weiter im Blick behalten. In unseren regelmäßigen Abmahnmonitoren führen wir die aktuellen Abmahnungen auf, die Händler derzeit plagen. Im letzten Monat fanden sich unter anderem auch alte Bekannte, wie die Grundpreise unter den Abmahngründen wieder.

Unsere Meinungen in Kolumnen

Die beiden Kolumnen zur Ritter Sport „Einhorn“ wurden ja bereits erwähnt, aber daneben gab es noch andere Themen, zu denen wir unsere Meinung geäußert haben. So hat sich Christian mit der Frage beschäftigt, wo eigentlich noch die Grenze zwischen „echtem“ Content und Werbung verläuft („Die Grenzen zwischen offensichtlicher Werbung & Content-Beiträgen verschwinden“) und unser aller Rechtsanwältin Yvonne hat sich mit dem Datenschutz auseinandergesetzt („Das Leben der anderen – Wie viel Datenschutz braucht der Menschen noch/wieder?“).

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